Stricken und Häkeln sind heutzutage trendige Hobbies, die zunehmend auch Männer betreiben und regelrecht zum Event werden können. Doch ein Wollgeschäft zu eröffnen, ist leichter gesagt als getan. Es müssen einige Grundlagen beachtet werden, damit der Wunsch nach dem eigenen Laden in Erfüllung geht.
Wollgeschäft eröffnen und Konzepte festlegen
Mittlerweile sind Wollgeschäfte keine eingestaubten oder altmodischen Läden mehr, sondern freundliche und moderne Orte, an denen Handarbeitsinteressierte zusammenkommen. Um ein Wollgeschäft zu eröffnen, muss genau überlegt sein, was alles angeboten werden soll:
- die neuesten Produkte von bekannten oder unkonventionellen Herstellern
- regelmäßige Treffen zum Stricken und Häkeln
- Tutorials und Lehrstunden für Anfänger und Fortgeschrittene
Sogenannte Strickcafés ermöglichen das gemeinsame Stricken und den Ideenaustausch. Wenn Kaffee oder Tee serviert werden soll, sind eventuelle Schanklizenzen zu beachten. Die angebotenen Leistungen hängen auch maßgeblich von der Größe des Ladens ab. In kleinen Räumlichkeiten wird es schwierig, Treffen zu organisieren. Auf der anderen Seite sind die Mietkosten für eine kleine Immobilie geringer. Wer ein Wollgeschäft eröffnen will, muss also überlegen, wie groß die Immobilie für das passende Konzept zu sein hat. Diese Faktoren fließen in die Kalkulation ein und bestimmen schließlich, welche Kosten auf den Gründer zukommen und wie viel Kapital benötigt wird.
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Die passenden Räumlichkeiten und eventuelle Mitarbeiter
Nun gilt es zu überlegen, welche Immobilie sich eignet, um ein Wollgeschäft zu eröffnen und ob zusätzliche Mitarbeiter gebraucht werden. Ein Wollgeschäft zu eröffnen und allein zu betreiben, kann an den Kräften zehren. Bei langen Öffnungszeiten oder einem großen Laden empfiehlt es sich, Mitarbeiter einzustellen. Am Anfang reichen vielleicht ein bis zwei Kräfte, die auf 450 € Basis arbeiten und helfen, den Laden zu etablieren. Gibt es noch zusätzlich ehrenamtlich Interessierte, die Lust haben, Anfängern das Stricken im neuen Geschäft beizubringen? Wer ein Wollgeschäft eröffnen will, kann dadurch Kosten senken und neue Kunden in den Laden locken. Bei der Wahl der Immobilie sollte auf das verfügbare Eigenkapital und den Platzbedarf geachtet werden. Ältere Räumlichkeiten oder anderweitig genutzte Immobilien müssen renoviert werden, um den eigenen Ansprüchen zu genügen. Ebenso stellt sich die Frage, ob die Produkte in kleinen Mengen im Laden gelagert werden sollen oder ob ein separater Lagerraum benötigt wird.
Die finanzielle Planung
Die Idee, ein Wollgeschäft zu eröffnen, nimmt immer mehr Form an und das grobe Grundgerüst steht. Spätestens jetzt beginnt die finanzielle Planung mit allen anfallenden Kosten, die auf einen zukommen:
- Monatliche Miete
- Versicherungen
- Vorleistungen und Lagerbestand
- Mitarbeiter
- Renovierungskapital
Damit es zur Eröffnung des Wollgeschäfts kommt, ist genügend Eigenkapital vonnöten. Wer nicht ausreichend Geld angespart hat, nimmt oft einen Kredit bei einer Bank des Vertrauens in Anspruch, um das Eigenkapital zu erhöhen und auf ein kleines Polster für den Anfang zurückgreifen zu können. Bis sich ein dauerhafter Erfolg eingestellt hat, kann einige Zeit vergehen. Wer in der Anfangsphase genau und detailliert plant, um ein Wollgeschäft zu eröffnen, hat gute Aussichten, langfristig Gewinne zu machen und die Kosten zu decken. Alle wichtigen Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden. Hilfe, Informationen und Unterstützung finden Gründer nicht nur bei Banken, sondern beispielsweise auch bei Vereinen zur Existenzgründung oder den zuständigen Handelskammern.
Events und Happenings im Wollgeschäft
Wer ein Wollgeschäft eröffnen möchte, will sich einen Namen machen und sich im Ort etablieren. Dazu können Gründer auch neue Wege gehen. Warum also nicht ein Wollgeschäft eröffnen und mit besonderen Events einen gewissen Bekanntheitsgrad schaffen? Solche Happenings können zum Beispiel sein:
- Late Night Stricken oder Häkeln
- Tauschtreffen
- Stricken für den guten Zweck
Bei Late Night Treffen ist der Laden länger geöffnet als gewöhnlich, sodass auch werktätige Kunden genügend Zeit haben, durch das Geschäft zu bummeln. Gemeinsam kann an Projekten für den guten Zweck, beispielsweise an Mützen oder Handschuhen für Obdachlose gearbeitet werden. Hierzu sind allerdings die jeweiligen Verordnungen zu Ladenöffnungszeiten der einzelnen Bundesländer zu beachten. Mit regelmäßigen Tauschtreffen wird es Kunden ermöglicht, Wollreste oder nicht genutzte Wollknäule mit anderen Kunden vor Ort zu tauschen. Kostenlose Tauschtreffen im eigenen Wollgeschäft sind nicht nur gut für die Kundenbindung, sondern regen Gäste auch zu Spontan- oder Ergänzungskäufen an und sprechen sich herum.