Suchmaschinenmarketing sollte zu jeder ausgeklügelten (Online-) Marketingstrategie dazugehören. Wenn Sie eine eigene Firmenhomepage haben, kann das Marketing in Suchmaschinen Ihnen dabei helfen, diese im World Wide Web präsenter darzustellen und damit besser von potenziellen Kunden gefunden zu werden.
Was ist Suchmaschinenmarketing?
Search Engine Marketing, (kurz SEM), oder zu Deutsch Suchmaschinenmarketing, befasst sich, wie der Name schon vermuten lässt, mit dem Marketing in Suchmaschinen. SEM beinhaltet alle Maßnahmen, die das Ziel verfolgen die Präsenz der eigenen Webseite in den von der Suchmaschine ausgegebenen Suchergebnissen, kurz SERPs (Search Engine Result Pages) zu erhöhen. Effektives SEM bietet daher, insbesondere Selbstständigen, kleinen und mittelständischen Unternehmen und Freiberuflern, die Chance in der Fülle der Suchergebnisse überhaupt wahrgenommen zu werden. Denn auch die schönste Webseite erhält leider kaum Besucher, wenn sie über die Suchmaschinen nicht gut auffindbar ist.
SEM wird in die zwei Teilbereiche Search Engine Optimization (SEO), zu Deutsch Suchmaschinenoptimierung, und Search Engine Advertising (SEA) bzw. Suchmaschinenwerbung unterteilt. Zu beiden Bereichen gehört jeweils eine Flut von Maßnahmen, die man ergreifen kann und die teilweise viel Know-how voraussetzen. Viele Unternehmen beauftragen daher eine Agentur mit der Ausarbeitung und Umsetzung einer SEO- bzw. SEA-Strategie. Dennoch schadet es nicht sich auch als Unternehmer selbst mit dem Thema Suchmaschinenmarketing auseinanderzusetzen, damit die ergriffenen Maßnahmen nachvollzogen werden können. Außerdem können es sich frisch gebackene Gründer oder auch bereits gestandene Selbstständige nicht immer leisten mit einer auf SEM spezialisierten Agentur zusammenzuarbeiten. Manche Maßnahmen lassen sich glücklicherweise auch mit einem kleinen Grundwissen umsetzen.
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SEO für Anfänger
Unter Suchmaschinenoptimierung versteht man alle Maßnahmen, die dazu führen, dass sich die Position der eigenen Webseite in den von der Suchmaschine ausgegebenen Suchergebnissen verbessert. Denn je besser die Position, bzw. das Ranking, desto mehr Leute klicken darauf. Das erste Suchergebnis erhält nachvollziehbarerweise die größte Aufmerksamkeit und damit auch die meisten Klicks. Im Schnitt klicken bis zu 60 Prozent der Nutzer auf das Suchergebnis auf Position eins. Rund 16 Prozent klicken noch auf das zweite Ergebnis, beim dritten sind es dann nur noch 8. Danach sinkt die Klickwahrscheinlichkeit rapide weiter. Auf der zweiten Suchergebnis-Seite tummelt sich fast kein Nutzer mehr.
Keyword-Strategie entwickeln
Im Mittelpunkt der Suchmaschinenoptimierung steht natürlich die eigene Firmenhomepage. Denn diese wollen Sie ja mithilfe gezielter SEO-Maßnahmen prominenter im Netz darstellen. Sollten Sie noch keine eigene Webseite haben lohnt es sich von Anfang an SEO-relevante Vorgaben in die Erstellung mit einzubeziehen. Die Basis einer jeden SEO-Strategie ist die Keyword-Analyse. Keywords sind die Suchbegriffe, die Nutzer in die Suchleiste eingeben. Ihre Webseite sollte möglichst auf diese Keywords optimiert sein und daher sollten Sie sich zunächst überlegen bei welchen Suchanfragen Sie sich wünschen gefunden zu werden.
Schnell werden Sie merken, dass gerade in Großstädten Tausende von Menschen nach der Kombination Café mit der jeweiligen Stadt suchen. Das Problem ist, dass Ihre Konkurrenz bei dieser Keywordkombination dementsprechend hoch sein wird und Sie somit kaum eine Chance haben auf einer der oberen Positionen in den Suchergebnissen zu ranken. Da dies aber ihr angestrebtes Ziel sein sollte müssen Sie sich in den meisten Fällen eine differenziertere und detailliertere Keyword-Strategie überlegen.
Auch dabei können Ihnen Keyword-Planer behilflich sein. Denn zusätzlich zum monatlichen Suchvolumen können Sie sich auch in dem Zusammenhang häufig eingegeben ähnliche Suchbegriffe anzeigen lassen. Diese haben zwar meistens ein geringeres Suchvolumen, aber je spezifischer die Anfrage ist desto größere Chancen haben Sie mit Ihrer Webseite auf einer der oberen Positionen zu dem Keyword zu ranken und damit besser wahrgenommen zu werden. Denken Sie daher bei der Suche nach relevanten Keywords nicht nur an die Stadt, sondern beispielsweise auch an Ihre Produktpalette. Viele suchen z. B. nach: Frühstück Köln, Frühstücken in Köln, Brunch Köln, Brunchen in Köln, bester Brunch Köln, Sonntagsbrunch Köln oder Köln Kaffee. Sinn kann es auch machen das Gebiet weiter einzugrenzen, also zusätzlich zu Köln noch den Stadtteil zu nennen, beispielsweise: Café Köln Innenstadt oder noch spezifischer: Sonntagsbrunch in Köln Mühlheim.
Beispiel:
Keywords einsetzen
Doch was machen Sie jetzt mit den ganzen Keywords, die für Sie relevant sind? Bauen Sie Ihre Keywords immer wieder in die Texte auf Ihrer Seite ein, wenn möglich auch direkt in den ersten Satz. Achten Sie jedoch darauf es nicht zu übertreiben. Das oberste Ziel sollte es immer noch sein Ihrem Besucher sinnvolle und relevante Informationen zu liefern und nicht wahllos Keywords aneinanderzureihen, um ein gutes Google-Ranking zu erzielen. Denn auch eine Positionierung auf dem ersten Platz bringt ihnen nichts, wenn Ihre Webseite anschließend nicht informativ und ansprechend ist. Pflegen Sie die Keywords nicht nur in die Texte ein, sondern auch in den Überschriften. Google bevorzugt gut strukturierte Texte, gliedern Sie daher Ihre Texte in sinnvolle Absätze und versehen Sie diese mit Unterüberschriften. So können Sie die Keywords immer wieder einbauen ohne dass der Text zu unleserlich wird.
Doch Ihre Webseite sollte nicht nur aus Texten bestehen, sondern auch Bilder beinhalten. Diese sollten möglichst nicht einfach Bild1, Bild2 usw. heißen, sondern ebenfalls das Keyword enthalten. Zusätzlich können Sie für Ihre Bilder eine optimierte Bildbeschreibung hinterlegen. Diese wird beispielsweise angezeigt, wenn das Bild nicht laden sollte oder die Seite per Screen Reader gelesen wird. Diese Bildbeschreibung, das sogenannte Alt-Attribut, sollte ebenso das Keyword enthalten.
Optimierte Meta-Daten
Einen großen Einfluss auf das Google-Ranking und das Klickverhalten der Nutzer hat zudem der Meta-Title und die Meta-Description. Dabei handelt es sich um die blaue Überschrift und den dazugehörigen Beschreibungstext, die der Nutzer in den Google-Suchergebnissen zu sehen bekommt. Sie sollten jedoch nicht nur darauf achten die Keywords in den Title und die Description einzubauen, sondern diese vor allem klickattraktiv zu gestalten. Dabei steht Ihnen nur eine begrenzte Anzahl von Zeichen zur Verfügung: Der optimale Title-Tag ist um die 55 Zeichen lang, eine Meta-Description kann maximal 175 Zeichen fassen, alles was darüber liegt wird abgeschnitten. Seit Dezember 2017 spielt Google jedoch auch teilweise bis zu vierzeilige, anstatt zweizeilige, Meta-Descriptions aus. Sie sollten daher diese Entwicklung im Auge behalten und gegebenenfalls Ihre Meta-Daten anpassen. Eine abgeschnittene Description sieht nicht besonders vorteilhaft aus, achten Sie daher immer auf die Zeichenanzahl. Bei der Erstellung von sogenannten Snippets (Meta-Title + URL + Meta-Description) können Ihnen Snippet-Tools behilflich sein. Diese zählen die Zeichen und zeigen Ihnen, wie der Snippet dann fertig aussehen würde. Falls Sie ein Content-Management System (CMS), wie beispielsweise WordPress benutzen, ist die Benutzung eines SEO-Plugins, z. B., Yoast SEO, empfehlenswert. Dieses kann Ihnen nicht nur die Snippet-Erstellung vereinfachen, sondern hilft Ihnen auch dabei Ihren Text auf Keywords zu optimieren.
Interne Verlinkung
Versuchen Sie die einzelnen Seiten auf Ihrer Webseite möglichst gut untereinander zu verlinken. So kann Google die Struktur Ihrer Seite besser erkennen und versteht, dass sie zu bestimmten Themen viele interessante Inhalte bieten. Außerdem können interne Verlinkungen dabei helfen Besucher länger auf Ihrer Webseite zu halten.
Weitere SEO-Tipps:
- Vermeiden Sie doppelten Content. Sowohl auf Ihrer eigenen Seite als auch insgesamt. Schreiben Sie also nicht einfach bereits bestehende Inhalte von anderen Seiten ab.
- Artikel sollten mindestens 300 Wörter haben. Meistens gilt: Desto länger der Beitrag, desto besser für das Google-Ranking.
- Fügen Sie regelmäßig frischen Content auf Ihrer Seite hinzu oder aktualisieren Sie bestehende Inhalte.
- Ihre Webseite sollte schnell laden, achten Sie daher beispielsweise darauf hochauflösende Bilder vor dem Hochladen zu verkleinern.
Weitere hilfreiche Tipps rund um das Thema Suchmaschinenoptimierung erhalten Sie auch im Google Guide – Einführung in die Suchmaschinenoptimierung.
Suchmaschinenwerbung
Neben der Suchmaschinenoptimierung ist auch die bezahlte Suchmaschinenwerbung (SEA) Bestandteil des Suchmaschinenmarketings. Die SEO- und SEA-Suchergebnisse unterschieden sich zum einen durch ihre Darstellung innerhalb der SERPs und zum anderen durch ihre Kosten. Im Gegensatz zu einem hart erarbeiteten ersten Platz in den Suchergebnissen mithilfe von Suchmaschinenoptimierung kann man sich mit SEA eine gute Position innerhalb der SERPs einfach erkaufen. Die bezahlten Suchergebnisse befinden sich stets auf den ersten vier Positionen über den organischen SEO-Ergebnissen und sind mit dem Hinweis „Anzeige“ versehen. Für diese prominente Platzierung muss der Werbetreibende zahlen, abgerechnet wird pro Klick. Aufgrund der PPC-Abrechnung (Pay per Click) muss ein geworbener User langfristig mehr Profit einbringen, als dieser Klick gekostet hat. Deswegen sollte man sich genauestens überlegen für welche Keywords man Anzeigen schalten möchte. Je nachdem, wie viel Suchvolumen hinter einem Keyword steckt und wie hart das Keyword von mehreren Bietern umkämpft ist, desto teurer wird es. Für SEA ist daher in den meisten Fällen ein umfassenderes Budget vonnöten, als für SEO.
Aufgrund des Risikos SEA-Kampagnen falsch auszusteuern und damit teure Klicks zu erzeugen, die praktisch umsatztechnisch ins Leere laufen, sollten Sie nicht einfach wahllos Anzeigen schalten, sondern zunächst eine detaillierte Keyword-Analyse durchführen. Diese bildet die Basis jeder erfolgreichen Google AdWords Kampagne. Eine vorher durchgeführte SEO-Keyword-Analyse kann dabei ebenfalls behilflich sein. Zusätzlich sollten Sie sich gründlichst mit den verschiedenen Keywordoptionen auseinandersetzen und verstehen welche Konsequenzen diese für die Suchanfragen haben können. Neben Zielgruppen und Tageszeiten, zu denen die Anzeige ausgespielt werden soll, lassen sich in Ihrem AdWords Konto noch viele weitere Optionen anpassen. Sie können beispielsweise auch Keywords ausschließen. Angenommen Sie bieten in Ihrem Café gar kein Frühstück an, dann sollten Sie alle Suchanfragen, die den Begriff „Frühstück“ enthalten, als auszuschließendes Keyword hinzufügen.
Stetige Optimierung
Sowohl in der Suchmaschinenoptimierung als auch in der -werbung ist ein stetiges Monitoring und ständige Nachoptimierung unerlässlich. Denn beim Suchmaschinenmarketing handelt es sich nicht, wie bei anderen Werbeformen, um eine einmalige Sache. Der Wettbewerb, sowohl im SEA, als auch im SEO-Bereich, kann sich ständig und sehr schnell ändern. Zusätzlich können weitere Faktoren, wie beispielsweise Google-Updates, Einfluss auf die Position Ihres Suchergebnisses nehmen. Wichtig ist es daher permanent Daten zu erheben und diese genauestens unter die Lupe zu nehmen, um Änderungen frühzeitig zu erkennen und gegensteuern zu können. Auch eine Analyse Ihrer Wettbewerber und deren Keyword-Strategie kann helfen Ihre Kampagnen genauer aussteuern zu können.
SEO oder SEA?
Beide SEM-Teilbereiche haben ihre Vor- und Nachteile, jedoch kann nur ein Mix aus SEO- und SEA-Maßnahmen ein Maximum an Suchmaschinen-Traffic erzeugen. Daher lautet die Antwort: Am besten beides. SEO und SEA ergänzen sich perfekt, was schon bei der Keyword-Recherche, die für beide Bereiche genutzt werden kann, deutlich wird. Da bei Keywords mit einem hohen Suchvolumen die Klickkosten meistens relativ hoch sind, lohnt es sich auf lange Sicht beispielsweise eher, die Seite zu optimieren, um ein organisches Ranking zu erzielen, anstatt permanent Anzeigen zu schalten. Der umgekehrte Fall tritt beispielsweise bei Keywords im Long-Tail Bereich auf. Dies sind Suchbegriffe die aus drei oder mehr Worten, oder manchmal sogar aus ganzen Sätzen bestehen. Meistens verfügen diese Begriffskombinationen über ein sehr geringes Suchvolumen und lassen sich daher kostengünstig über Google AdWords bewerben. Außerdem lässt sich so bequem testen, ob die Keywords den gewünschten Erfolg nach sich ziehen, bevor man Zeit in Suchmaschinenoptimierung investiert.
Jede Suchanfrage ist ein potentieller Kunde, deswegen macht es Sinn SEO- und SEA-Maßnahmen so zu kombinieren, dass man bei jedem relevanten Keyword präsent ist.
Google MyBusiness für Selbstständige und Kleinunternehmer
Ein Google MyBusiness Eintrag ist ein Eintrag Ihres Unternehmens bei Google, praktisch Ihre eigene lokale Google Seite. Hier können Sie Informationen, wie beispielsweise Ihre Öffnungszeiten oder Telefonnummer, hinterlegen, und Fotos hinzufügen. Zusätzlich wird Ihr Unternehmen bei Google Maps eingetragen. Über den MyBusiness-Eintrag können Suchende Sie beispielsweise direkt kontaktieren, Ihre Webseite besuchen oder Ihr Unternehmen bewerten. Der Vorteil für Sie ist, dass die Google MyBusiness Einträge in der Universal Search, also im normalen Suchbereich, ziemlich prominent dargestellt werden, z. B. in der Desktop-Suche rechts neben den normalen SERPs. In dem Fall nehmen die MyBusiness-Einträge dann fast den halben Bildschirm ein und erhalten so häufig mehr Aufmerksamkeit als die SEA- und SEO-Ergebnisse. Der Unternehmenseintrag ist für Sie kostenlos und sollte daher von jedem Unternehmer in Anspruch genommen werden.