Häufig finden Eltern für ihre Kinder nur schwer einen geeigneten Kita-Platz. Manche Eltern möchten auch einfach eigene pädagogische Konzepte umgesetzt wissen. Eine Möglichkeit hierzu ist die Idee, eine eigene Elterninitiative zu gründen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten, von der Vereinsgründung über bauliche Sonderregelungen bis hin zur Finanzierung.
Elterninitiative gründen – der beste Start
Um eine Elterninitiative zu gründen, ist es sinnvoll einen gemeinnützigen Verein als Träger zu gründen, denn die Bundesländer fördern Elterninitiativen mit finanziellen Zuschüssen. Um einen Verein eintragen zu lassen, müssen mindestens sieben Mitstreiter gefunden werden. Wichtig ist es vor der Vereinsgründung genau zu überlegen, wofür der Verein stehen soll, welches pädagogische Konzept die Kita oder der Hort anwendet und welche Anzahl von Kindern betreut werden soll. Für alle, die eine Elterninitiative gründen möchten, ist das Erstellen eines Grundkonzepts wichtig, weil eine elterninitiativ geführte Betreuungseinrichtung eben zu einem gewissen Teil von dem Einsatz und Engagement der Eltern abhängt. Damit es später nicht zu Unstimmigkeiten kommt, sind gemeinsames Vorplanen und Festlegen sinnvoll. Steht die Vereinssatzung und alle Gründungsmitglieder sind sich einig, kann sich der Verein ins Vereinsregister eintragen lassen, was mit Kosten verbunden ist. Beim Finanzamt erhält der Verein zudem die Gemeinnützigkeit. Der erste Schritt, um eine Elterninitiative zu gründen, ist vollbracht!
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Finanzen planen und einen Raum finden
Auch wenn die Bundesländer Engagierte, die eine Elterninitiative gründen, finanziell fördert, sollten sich alle Beteiligten bewusst sein, dass gerade in der Gründungsphase Startkapital von Nöten ist. Dieses hängt natürlich von der geplanten Größe der Kita und deren Kinderanzahl ab. Für jedes Kind müssen drei Quadratmeter Spielfläche vorhanden sein. Ein wichtiger Bestandteil auf dem Weg, eine Elterninitiative zu gründen, ist deshalb die passende Immobilie. Auch hier sollte möglichst schlau vorausgeplant werden, denn das Bauamt verlangt von Kindertagesstätten viele besondere Maßnahmen zum Schutz der Kinder. Hier muss mit einigen Kosten für Handwerker oder viel Eigenarbeit gerechnet werden. Häufig beginnt die staatliche finanzielle Unterstützung jedoch erst mit der Inbetriebnahme. Wer eine Elterninitiative gründen möchte, sollte also gerade zu Beginn über Eigenkapital oder passende Kredite verfügen.
Bauliche Sonderregelungen beachten
Wer eine Elterninitiative gründen möchte, braucht Ausdauer, denn für die Sicherheit der Kinder sorgen viele verschiedene Ämter, die die ausgewählten Räumlichkeiten prüfen. Hierzu zählen neben dem Bauamt auch das Jugendamt und Gesundheitsamt. Auch auf einen ausreichenden Brandschutz muss selbstverständlich geachtet werden. Die baulichen Sonderregelungen zum Schutz der Kinder, aber auch zum Lärmschutz der Nachbarn, sofern die Kita-Räume in einem Mehrpersonenmietshaus sind, sollten eingehalten werden, weil sich die Inbetriebnahme sonst verzögern kann und damit auch Kosten steigen können. Wer eine Elterninitiative gründen möchte, muss bei der räumlichen Gestaltung unter anderem Folgendes beachten:
- hygienische Standards einhalten
- ausreichend Spielfläche und Schlafplätze für die Kinder einrichten
- gegen Unfälle absichern
- Fluchtwege einrichten
- Brandschutz installieren
- für Schallschutz sorgen
Hilfreiche Informationen dazu, wie eine Elterninitiative zu gründen ist und welche Stolpersteine zu beachten sind, finden Interessierte bei dem Verein Bundesarbeitsgemeinschaft Elterninitiativen (Bage). Grundsätzlich gilt: Lieber einmal zu oft nachfragen als aufgrund bautechnischer Kleinigkeiten in Schwierigkeiten zu geraten!
Das richtige Betreuungskonzept
Einer der wichtigsten Schritte für die Umsetzung des Projekts Elterninitiative-Gründen ist die Personalsuche, denn auch wenn Eltern in einer elterninitiativ geführten Kita einen Teil der Verantwortung selbst tragen, ist es im Endeffekt das Personal, das das pädagogische Konzept Tag für Tag mit den Kindern umsetzen wird. Deswegen ist es zunächst wichtig, ein genaues Betreuungskonzept zu entwickeln, das die Personalsuche eingrenzt. Das Ausarbeiten des Konzeptes ist für viele Eltern der schönste Teil der Gründungsphase, denn hier können eigene Ideen umgesetzt werden, die es in anderen Kitas so vielleicht nicht gibt. Hierbei können die Gründungsmitglieder sich von bestehenden pädagogischen Ansätzen inspirieren lassen und selbst kreativ werden.