Die Agentur ist ein Übergriff für verschiedenste Institutionen sowohl aus dem Dienstleistungsgewerbe als auch dem öffentlichem Bereich. Die Arbeit einer Agentur wird rechtlich als Vermittlungsleistung angesehen und eben in dieser Hinsicht versteuert. Speziell im öffentlichen Bereich wurden zahlreiche Bundesämter in Agenturen umbenannt.

Zwischen Agentur gründen und Freelancing

Im Dienstleistungsgewerbe wird die Form für unterschiedlichste Bereiche genutzt. Neben Designagenturen, Künstler-Agenturen, PR-Agenturen, Webagenturen, Promotionagenturen, Modelagenturen, Nachrichtenagenturen oder Werbeagenturen bzw. Marketingagenturen gibt es auch freischaffende Agenten wie im Literaturgewerbe, die gegenüber Verlagen stellvertretend für Schriftsteller agieren. Allen voran steht eine zu erbringende Dienstleistung. Um diese zu erfüllen, müssen Agenturen die Interessen und Ziele ihrer Kunden kennen und mit notwendigem Know-How erfüllen. Prinzipiell können nahezu alle Geschäftsbereiche, die durch Agenturen im Kollektiv ausgeführt, auch durch Einzelpersonen ausgeführt werden. In solchen Fällen spricht man von sogenannten Freelancern, also Freiberuflern. Sie fallen meist durch eine besondere Spezialisierung in einem bestimmten Fachbereich auf und führen erhaltene Aufträge eigenständig aus. Alle fachspezifischen Abläufe werden eigenständig durchgeführt und erledigt. Ab einem bestimmten Erfolgsgrad stellt sich jedoch vielen Freelancern die Frage, ob es Sinn macht eine Agentur zu gründen. Durch eine derartige Expansion können eine Vielzahl weiterer Geschäftsbereiche erschlossen werden und große Projekte nicht teilweise sondern vollständig erledigt werden. In dieser Hinsicht steigen zum einen die Honorare pro Auftrag, zum anderen aber auch die Herausforderungen für den ursprünglichen Freelancer, der damit zum Geschäftsführer wird. Das aktive Mitgestalten tritt in den Hintergrund und weicht dem Projektmanagement und der Aufgabenverteilung. Zudem steigt mit der Einstellung von Mitarbeitern die Verantwortung. Sind genügend Aufträge vorhanden, um die Arbeitszeiten effizient zu füllen? Ist es nicht sinnvoller Aufgabenbereiche vielmehr auszulagern und an andere Freelancer zu vergeben? Insbesondere das Engagieren von Leistungen birgt Flexibilität. Statt aus einer hohen Zahl von Bewerbern einen passenden Mitarbeiter herauszufiltern kann schneller und effektiver getestet werden. Die Zusammenarbeit kann mit einem Freelancer kann im Vergleich zu einem Mitarbeiter praktisch sofort beendet werden. Nichtsdestotrotz ist es in vielen Fällen sinnvoller, eine Agentur zu gründen, statt Freelancer zu bleiben. Speziell die Etablierung eines festen und eingespielten Teams birgt Konstruktivismus und Produktivität, die in einem steten Wachstum resultiert.

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Vorgehensweise, wenn Sie eine Agentur gründen

  • Spezialisierung auf eine Branche (z.B. Online-Marketing, PR, Design, Kunst etc.)
  • Erstes Kunden- und Kooperationsnetzwerk aufbauen
  • Eigenkapital zur Überbrückung der Gründungsphase
  • Wahl einer Rechtsform
  • Gründung im Sinne der jeweiligen Rechtsform

Wie bei anderen Gründungen auch steht die Geschäftsidee an erster Stelle. In welchem Geschäftsbereich verfügen Sie über das notwendige Wissen, um eine Agentur leiten zu können bzw. Aufträge für Ihre Kunden zufriedenstellend ausführen? Grundlegend für diese Entscheidung ist, ob Sie bereits über Kontakte zu potentiellen Kunden verfügen, denn Ihre Agentur steht stets im Zeichen der Vermittlung. Nur wenn Sie über genügend Aufträge verfügen, können Sie erfolgreich wirtschaften. Da Sie besonders in der Gründungsphase sehr wahrscheinlich auch nicht alle mit Ihrer Spezialisierung verbundene Tätigkeitsfelder gleichwertig abdecken können, empfiehlt es sich, ein Netzwerk mit möglichen Kooperationspartnern aufzubauen, um Aufgabenbereiche auslagern zu können. Dieses sogenannte Outsourcing ist ein gängiges Verfahren bei der Gründung von Agenturen wie auch im täglichen Arbeitsablauf. Haben Sie sich also auf eine Branche spezialisiert und verfügen über mögliche Kunden- wie auch Kooperationskontakte, steht Ihrer Gründung prinzipiell nichts mehr im Wege. Einzig die Finanzierung kann ein Faktor sein, da über gewisses Startkapital verfügt werden sollte, um die Zeitspanne zwischen Gründung und ersten bezahlten Aufträgen zu überbrücken. Zudem muss bei der Agenturarbeit über modernste Kommunikationstechnologie verfügt werden. In dieser frühen Gründungsphase ist ein Privatkredit denkbar, da gewöhnliche Banken derartige Gründungen in der Regel nicht unterstützen.

Rechtliches bei der Agentur-Gründung

Insgesamt ist es irrelevant, über welches branchenspezifische Know-How Sie verfügen, wenn Sie eine Agentur gründen möchten – sachkundliche Nachweise müssen nicht erbracht werden. Wichtiger ist, ob eine gewerbesteuerfreie Gründung als Freelancer in Betracht gezogen werden kann. Dies wird von einem Finanzamt entschieden, welche die Entscheidung meist auf dem persönlichen Lebenslauf aufbaut. Ist anhand dessen deutlich davon auszugehen, dass Sie eine gewerbliche Tätigkeit anstreben, müssen Sie eine Gesellschaft gründen. Die Rechtsform hingegen ist frei wählbar. So können Sie sich für eine Personengesellschaft wie die OHG entscheiden oder aber für eine Kapitalgesellschaft in Form einer GmbH oder gar AG. Es liegt an Ihnen sowie Ihren finanziellen und expansiven Möglichkeiten. Bei einer Entscheidung solcher Größenordnung sollte jedoch auf juristischen Beirat zurückgegriffen werden.