In der heutigen Zeit steht unsere Geldpolitik permanent im Wandel. Dies begünstigt aktuell vor allem das fallende Zinsniveau: Die Prozentzahlen der Zinsen erleben in den vergangenen Jahren ein auf und ab. Aktuell stehen Minuszinsen bei Banken an der Tagesordnung und sind nicht wegzudenken – doch was sind Minuszinsen eigentlich?

Geprägt wird der Zinssatz in der Wirtschaft generell vom Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB). Da dieser aktuell bei 0.00 % steht und sich somit seit Jahren im Niedrigkeitsbereich befindet, sind viele Banken nun dazu übergegangen, ihren Kunden eine ganz bestimmte Art von Zinsen umzuhängen: Negativzinsen. Diese Negativzinsen können allerdings Fluch und Segen zugleich sein – denn sie gelten zwar für das ersparte Guthaben, aber perspektivisch eben auch für Kredite.

Seinen Ursprung hat der Minuszins bei der EZB, die sich von der Bank einen Strafzins von 0,5 % einfordert, welcher dann von den Banken ganz einfach an ihre Privatkunden weiter berechnet wird. Die Bedeutung der Minuszinsen für unsere Geldpolitik wird in den Nachrichten aktuell kritisch betrachtet. Man spricht von einer Ummünzung der Strafzinsen vom Staat auf die Verbraucher. Gerade im Firmenkundenbereich sieht die aktuelle Situation um das Thema Zinsen bereits weit schlechter aus. Beinahe jeder Unternehmenskunde ist hier inzwischen von den Minuszinsen der Bank betroffen.

Im offiziellen Teil der Branche wird der Strafzins für Privatkunden auch als Verwahrentgelt bezeichnet. Da die Berechnung eines Negativzinses gesetzlich nicht möglich ist, greifen die Kreditinstitute zum Begriff Verwahrentgelt, welcher die Form des Darlehens, in eine ,,Verwahrung des Geldes‘‘ abwandelt. Somit wird die gesetzliche Grundlage umgangen und die schlechten Prozente der Negativzinsen können problemlos eingeführt werden.

Minuszinsen auf das Guthaben

Je mehr Einlagen unsere bekannten Hausbanken bei den großen Bundes-, Zentral- und Notenbanken halten, umso risikoreicher wird das alltägliche Geschäft für sie. Da die Banken sich über Verbraucherkredite und -anlagen finanzieren, gelangen sie in den Konflikt zwischen der eigenen, abgesicherten Existenz und dem Wohle des Privatkunden. Führen sie prozentual nicht genug Kredite, Girokonten oder Festgeldkonten von Verbrauchern, so werden Negativzinsen – in diesem Fall besser gesagt Strafzinsen – fällig und sie erleiden wirtschaftliche Verluste. Dies bestärkt wiederum die Situation, die Minuszinsen auf das Guthaben der Kunden weiter zu übertragen. Während dieser Umgang mit dem Negativzins im Tagesgeldgeschäft zum schleichenden Prozess zu werden scheint, fürchten Verbraucher um ihr Geld. Die Minuszinsen auf dem alltäglich verwendeten Girokonto, aber auch auf dem zum Sparen genutzten Festgeldkonto, sind vielen ein Ärgernis.

Welche Auswirkungen haben die Minuszinsen für Sparer?

Zunächst betonen sollte man an dieser Stelle, dass der durchschnittliche, deutsche Sparer bisher von den Strafzinsen auf seine Einlagen verschont blieb. Nur 8 % der deutschen Banken haben in der Vergangenheit den Schritt unternommen, den Minuszins auf das gesparte Guthaben zu erheben. Für derartige Prozentsätze sind darüber hinaus auch nur gewisse Freibeträge vorgesehen: der Negativzins gilt für Konten, die sich in einem festgelegten Freibetrags-Bereich von mindestens 100.000€ befinden.

Dennoch – die Bedenken um das Thema Zinsen sind berechtigt und sollten im Hinterkopf bleiben. Aktuell lässt sich wirtschaftlich nicht abschätzen, wo genau die Reise des Minuszinses hingehen soll. Allerdings spricht man im Rahmen gewisser Institutionen und Zentralbanken bereits von der EDIS = Einführung der europäischen Einlagensicherung, welche nochmals den Bereich der Negativzinsen beeinflussen wird. Hierbei soll Deutschland ein Einlagensicherungssystem für ganz Europa unterstützen, welches über Geldinstitute wie Sparkassen oder Volksbanken laufen soll. Ein Einlagensicherungssystem garantiert im Falle einer Insolvenz der Bank, den Erhalt der Einlagen des Kunden. Wird dieses neu angedachte System eintreten, so haftet der deutsche sparende Bürger allerdings auch für schlechtgestellte Banken im restlichen Europa und könnte somit in kurzer Zeit einen größeren Anteil seiner eigenen Einlagen verlieren. Rundum lässt sich nach diesem Überblick sagen: aktuell müssen Sie nicht um neue Gebühren fürchten. Ob es in einigen Jahren bei den Minuszinsen aufs Guthaben bleibt, ist allerdings unklar. Sprechen Sie daher gerne Ihren Bankberater auf die Entwicklung der Prozente im Minusbereich und der damit verbundenen Einlagensicherung an.

Alternative Geldanlagen für die Verbraucher

Neben dem klassischen Gang zur Bank, um sein Geld zum Sparen anzulegen, gibt es auch einige weitere Möglichkeiten, welche sich immer attraktiver gestalten und die Minuszinsen auf Einlagen umgehen. Wie bereits im ersten Abschnitt erwähnt, gilt der Minuszins teilweise auch für Kredite, was beispielsweise eine Immobilien- oder Sachwertanschaffung begünstigt. Auch Wertpapiere liegen immer noch im Trend und werden als Absicherung oder Altersvorsorge gerne in Betracht gezogen. Der Minuszins für Immobilien könnte eine Revolution der Immobilienwirtschaft darstellen und wird daher bereits jetzt von einigen Anlegern erwartet. Wer als bewährter Sparer also auf Nummer sicher gehen möchte, kann bereits jetzt beginnen, seine Anlagen zu planen. Auch hierzu sind Geschäftsbanken der richtige Ansprechpartner und sollten vor unüberlegtem Kauf und Umverteilung der Einlagen, hinzugezogen werden.

Minuszinsen auf Kredite

Die Vorstellung weniger Geld an die Bank zurück zahlen zu müssen, als man sich geliehen hat, wirkt durchaus verlockend. Der Kredit mit Minuszinsen erlebt gerade seinen Hype. Einige, wenige Anbieter bzw. Kreditinstitute haben den Kredit mit den Negativzinsen in ihr Portfolio aufgenommen. Doch wie geht das eigentlich? Durch den Kredit zu Minuszinsen versuchen Banken und Onlineanbieter sowohl Neukunden zu gewinnen, als diese auch weitergehend an ihr Unternehmen zu binden. Das Angebot soll locken, letztendlich aber auch eingehalten werden. Ist die Kundschaft erstmal zufrieden, erhoffen sich die Kredit-Institute dann weitere Vertragsabschlüsse.

Rechnungsbeispiel:

Ausgezahlter Darlehensbeitrag:   1.000,00 €

Zurückzuzahlender Darlehensbeitrag:   995,84 €

Laufzeit:   24 Monate

Monatliche Rate:   41,51 €

Sollzins:   -0,4% p.a.

Effektiver Jahreszins:   -0,4% p.a.

Ein aktuelles Beispiel für einen Kredit mit Minus- Prozenten stellt die KfW dar. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fungiert als Förderbank und möchte nun auch dazu übergehen, Kredite mit negativen Zinsen anzubieten. Somit fungiert sie in den Nachrichten als größerer Vorreiter. Wann Volks- und Raiffeisenbanken sowie andere Institute hier mit der KfW in den Ring steigen werden, lässt sich zurzeit noch nicht abschätzen.

Wo ist der Haken beim Kredit zu Minuszinsen?

Die Nachteile des vermeintlich günstigen Minuszins-Kredits sollten nicht außer Acht gelassen werden. Die Zinsen im negativen Prozentbereich scheinen positiv, doch während der Kredit zunächst sehr ansprechend auf den Verbraucher wirkt, gibt es natürlich auch hintergründige Hinweise, welche dem Sparer vielleicht nicht ins Auge fallen:

  • Oftmals handelt es sich um Lockangebote
  • Der Kredit zu Minuszinsen fungiert als Marketinginstrument zur Kunden- und Datengewinnung
  • Oftmals stehen nur geringe Kreditbeträge zur Verfügung
  • Es gibt eine vorgegebene Laufzeit, deren Überschreitung mit hohen Kosten verbunden ist

Vorteile beim Kredit zu Minuszinsen

Doch auch realistische Vorteile sind mit den negativen Zinsen verbunden. Über diese sollte der Verbraucher sich ebenso einen schnellen Überblick verschaffen:

  • Oftmals handelt es sich um Sofortkredite
  • Wird das Geld rechtzeitig vom Kreditnehmer zurückgezahlt, so gibt es für diesen die Möglichkeit mit Gewinn aus dem Geschäft zu gehen und einen höheren Betrag zu erhalten
  • Auch Kredite mit Minuszinsen führen zum Schufa-Eintrag – wurde also alles fristgerecht nach der Laufzeit bezahlt, steigt die Bonität des Kunden

Empfehlung für Kredite zu Minuszinsen

Um nun abschließend ein Fazit zum Thema Zinsen mit negativem Prozentsatz ziehen zu können, empfiehlt es sich in jedem Fall, verschiedene Kredite zu vergleichen. Denn auch wenn der umworbene Geldvorteil des Kredites zu Minuszinsen zunächst ansprechend wirkt, so besteht doch die Möglichkeit, dass auch andere Zinssätze und Kreditkonditionen in Frage kommen könnten. Den schnellsten Überblick können Sie sich mit Hilfe eines Zinsrechners verschaffen. Mit diesem lässt sich der Kreditvergleich von Minuszinsen einfach gestalten und Sie finden den besten Weg um Ihr Geld zu investieren.

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