Wenn Kundinnen oder Kunden bei einem Kreditinstitut Geld einzahlen, spricht man von einer Geldanlage. Für diese Anlage erhalten sie von der Bank Zinsen, die als Guthabenzinsen bezeichnet werden. Doch welche Konten eignen sich, um attraktive Guthabenzinsen zu bekommen? Grundsätzlich besteht bei einem Festgeld- oder Tagesgeldkonto, einem Sparbuch, einem Girokonto oder einem Kreditkartenkonto die Möglichkeit zur Guthabenverzinsung. Allerdings fallen diese Zinsen aufgrund der aktuellen Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) oft sehr niedrig aus und einige Banken zahlen sogar überhaupt keine Guthabenzinsen mehr.
Warum sich ein Vergleich des Guthabenzins lohnen kann, wie Du sie berechnest und was Du darüber hinaus bei den Zinsen für Dein Guthaben beachten solltest, erfährst Du im Ratgeber.
Definition: Was sind Guthabenzinsen?
Guthabenzinsen sind per Definition Zinsen, die Anlegende für ihr Guthaben auf ihrem Konto erhalten. Denn dieses Sparguthaben gilt als Darlehen, das Kundinnen und Kunden Banken oder anderen Kreditinstituten gewähren.
Die Höhe der Zinsen wird durch einen Zinssatz pro Jahr bestimmt, während die Auszahlung über das Jahr verteilt erfolgen kann – in der Regel erfolgt der Zinsertrag aber ebenfalls jährlich. Wenn die Zinsen bzw. der Zinssatz über die gesamte Laufzeit der Anlage fest vereinbart werden, z. B. beim Festgeld, spricht man von einem Festzins. Variable Zinsen erhältst Du dagegen häufig bei Anlagen mit unbefristeter Laufzeit, etwa bei einem Tagesgeldkonto oder Sparbuch. Darüber hinaus zahlen auch Bausparkassen im Rahmen von Bausparverträgen Zinsen auf das Bausparguthaben sowie Versicherungen Zinsen für Kapitallebensversicherungen oder private Rentenversicherungen.
Wie hoch sind die Guthabenzinsen aktuell?
Aufgrund der aktuellen Niedrigzinsen gibt es kaum attraktive Angebote für Guthabenzinsen. Im Gegenteil: Viele Banken erheben sogar den sogenannten Minuszins bzw. Negativzins, sodass Sparende für die Sparanlagen auf ihren Konten Gebühren zahlen müssen, statt Zinsen zu erwirtschaften. So liegt der aktuelle Guthabenzins für Tagesgeld beispielsweise gerade einmal auf einer Höhe von 0,01 bis 0,4 Prozent.
Einen wirklichen Verlust erleiden Sparerinne und Sparer allerdings nur, wenn die Inflationsrate höher ist als die Verzinsung des Guthabens ist. Der Leitzins der EZB bleibt auch weiterhin auf dem Rekordtief von null Prozent und könnte sogar weiter sinken. Sparerinnen und Sparer, die auf eine lohnenswerte Guthabenverzinsung warten, müssen sich also noch etwas gedulden.
Lohnt sich ein Vergleich der Guthabenzinsen?
Um sich als attraktives Kreditinstitut auf dem Markt zu behaupten, bieten viele Banken Neukundinnen und Neukunden hohe Guthabenzinsen an. Ein Vergleich der Guthabenzinsen der verschiedenen Banken kann sich für Sparerinnen und Sparer also durchaus lohnen. Wer von attraktiven Zinsen profitieren möchte, so empfehlen Zinsexpertinnen und -experten, kann auf Zinshopping setzen – das bedeutet, das Kreditinstitut regelmäßig zu wechseln, umso immer wieder von Neukundenangeboten zu profitieren. Da es sich bei den Neukundenangeboten oft um zeitlich begrenzte Guthabenzinsen handelt, ist es kurz vor Ablauf dieser Zeit also empfehlenswert, einen Zinsvergleich zwischen dem aktuellen Kreditinstitut und anderen Anbietern auf dem Markt durchzuführen und ggf. zu wechseln.
Gut zu wissen: Zinshopping muss keinen Abschied für immer von Deiner alten Bank bedeuten. Bei vielen Banken gilt man als Neukundin oder Neukunde, wenn zwölf Monate keine Geschäftsbeziehung bestand. So besteht die Möglichkeit, nach einem Jahr wieder zu der alten Bank zu wechseln und erneut von einem Top-Angebot zur Guthabenverzinsung zu profitieren. Regelmäßige Vergleiche der aktuellen Guthabenzinsen lohnen sich.
Verzinsung von Guthaben bei ausländischen Anbietern
Hast Du schonmal darüber nachgedacht, Dein Geld im Ausland anzulegen? Bestimmt bist Du auf der Suche nach Möglichkeiten zur Geldanlage mit gewinnbringender Guthabenverzinsung schon auf ausländische Angebote gestoßen. Eine Möglichkeit ist, Geld in einem Land anzulegen, das ebenfalls den Euro als Währung führt. Neben einem höheren Guthabenzins haben Sparende hier den Vorteil, dass kein Fremdwährungsrisiko besteht. Auf der anderen Seite sind Einlagen im Ausland nach EU-Richtlinien nur bis zu einem Guthaben von 100.000 Euro pro Bank und Kundin bzw. Kunde gesichert, während einige deutsche Anbieter eine unbegrenzte Sicherung anbieten.
Eine weitere Möglichkeit für Sparerinnen und Sparer ist die Geldanlage in Nicht-Euro-Ländern. Hierbei musst Du Dir jedoch über das Fremdwährungsrisiko bewusst sein. Ob Du in einem Euro-Land oder Nicht-Euro-Land auf aktuell hohe Guthabenzinsen spekulierst, Du solltest Dich in jedem Fall über die jeweilige Bank, ggf. anfallende Gebühren und nationale Sicherungssysteme informieren, bevor Du Dein Geld anlegst.
Welche Konten bieten die höchsten Guthabenzinsen?
Verschiedene Konten und Sparverträge kommen für die Ausschüttung von Guthabenzinsen je nach aktueller Zinslage mehr oder weniger in Frage. Es gibt z. B. Konten für Kreditkarten mit Guthabenzinsen, Sparbücher mit Guthabenverzinsung oder Tages- und Festgeldkonten mit Zinsen für Dein Guthaben.
Diese Konten und Sparverträge kommen für Guthabenzinsen in Frage:
- Kreditkartenkonten
- Festgeldkonten
- Tagesgeldkonten
- Sparbücher
- Girokonten
- Bausparverträge
Kreditkarte mit Guthabenzinsen
Ein Konto für eine Kreditkarte ist meist an ein Girokonto gekoppelt. Zahlungen, die mit der Kreditkarte getätigt wurden, werden jeden Monat zu einem bestimmten Stichtag vom Girokonto abgebucht, sodass das Kreditkartenkonto wieder auf null steht. Es gibt jedoch auch Prepaid-Kreditkartenkonten, auf die Guthaben eingezahlt wird, über das dann frei verfügt werden kann. Da Du der Kreditkartengesellschaft als Inhaberin oder Inhaber des Kontos somit Geld überlässt, wird das Guthaben auch entsprechend verzinst. Die Zinsen werden in der Regel monatlich an die Kundinnen und Kunden ausgezahlt. Sowohl in der Funktionsweise als auch in Bezug auf die aktuellen Guthabenzinsen lässt sich das Kreditkartenkonto mit einem Tagesgeldkonto vergleichen.
Guthabenzins bei Festgeld
Legst Du Dein Geld über ein Festgeldkonto an, überlässt Du der Bank für eine bestimmte Laufzeit Kapital. Wichtig zu wissen ist, dass Du über diese Zeit nicht frei über das Geld verfügen kannst. Das Gute daran: Während Dein Geld als Festgeld auf dem Konto schlummert, wird es eifrig mit Festgeldzinsen verzinst. Je länger Du auf das Geld verzichten kannst, desto höher wird die Zinsgutschrift für die Guthabenzinsen auf das Festgeld am Ende ausfallen. Die Guthabenverzinsung für Festgeldkonten liegt im Vergleich zu den Zinssätzen auf Girokonten und Kreditkartenkonten aktuell etwas höher.
Zinsen für Guthaben auf dem Tagesgeldkonto
Während Verbraucherinnen und Verbraucher bei einem Festgeldkonto über die vereinbarte Laufzeit hinweg nicht auf ihr angelegtes Kapital zugreifen können, besteht diese Möglichkeit bei einem Tagesgeldkonto. Gleichzeitig wird das Tagesgeld auf dem Konto mit Tagesgeldzinsen verzinst, die im Vergleich zu Guthabenzinsen für Festgeld geringer ausfallen. Allerdings gibt es für Tagesgeldkonten häufig Angebote, die sich insbesondere für Neukundinnen und -kunden lohnen. Das macht Tagesgeldkonten prädestiniert für Zinshopping.
Guthabenzinsen bei Sparbüchern
Das Sparbuch ist für viele Deutsche immer noch eine beliebte Geldanlage – obwohl sie sich heute eigentlich kaum noch lohnt. Denn die Guthabenzinsen sind hier im Vergleich zu anderen Anlageformen deutlich niedriger. Daher lautet die Empfehlung von Expertinnen und Experten: Sparerinnen und Sparer sollten bestehende Sparbücher auflösen und sich nach Alternativen umschauen. Es gibt viele Anlagemöglichkeiten, die deutlich rentabler sind.
Girokonto mit Guthabenzinsen
Die Zeiten, in denen es hohe Guthabenzinsen für Girokonten gab, sind vorüber. Aktuell liegt der Guthabenzins bei null Prozent. Auch die Zinsprognose für die nächsten Jahre verspricht hier keine Besserung. Daher sollten sich Sparerinnen und Sparer nach Alternativen umsehen und ihr Girokonto nur für tägliche Ein- und Ausgaben nutzen. Denn es lohnt sich nicht, höhere Beträge über einen längeren Zeitraum auf dem Konto zu lassen – es gibt keine Verzinsung für dieses Guthaben.
Guthabenzinsen bei Bausparverträgen
Nicht nur mit Konten, sondern auch mit Sparverträgen können Guthabenzinsen erwirtschaftet werden. Ganz vorne mit dabei sind Bausparverträge. Denn Bausparkassen schütten Bausparenden in der Ansparphase für ihr Bausparguthaben Zinsen aus. Der Zinssatz ist hier aber allerdings recht gering, was Bausparen für viele Sparende eher unattraktiv macht. Neben der Niedrigzinsphase sind die teilweise hohen Gebühren ein Ausschlusskriterium für Anlegerinnen und Anleger.
Bausparen sollte jedoch nicht nur von dieser Seite betrachtet werden. Soll der Bausparvertrag zur Immobilienfinanzierung eingesetzt werden, kann er durchaus lohnenswert sein. Denn Bausparer können sich so die aktuell niedrigen Bauzinsen für lange Zeit im Voraus sichern.
Wie berechnet man Guthabenzinsen?
Um Guthabenzinsen zu berechnen, wird die sogenannte deutsche kaufmännische Methode verwendet. Dazu multipliziert man das Kapital mit dem Zinssatz und der Anzahl der Tage multipliziert. Anschließend wird das Ergebnis durch 100 x 360 geteilt. Bei der Berechnung wird jeder Monat mit 30 Tagen und das gesamte Jahr mit 360 Tagen angegeben.
Eine weitere Art der Berechnung ist die sogenannte französische Methode, bei der jeder Monat mit tatsächlichen Tagen gezählt wird und das Jahr grundsätzlich mit 360 Tagen. Der Unterschied zwischen beiden Methoden ist aber sehr gering und nur bei sehr großen Beträgen ausschlaggebend.
Wann werden Guthabenzinsen ausgezahlt?
Für Dein Guthaben erhältst Du Zinsen in bestimmten Intervallen, welche die Bank festlegt. Es gibt Kreditinstitute, die monatlich Guthabenzinsen zahlen oder nur pro Quartal. Andere Banken zahlen wiederum nur einmal im Jahr Zinsen für Dein Guthaben.
Meistens werden die Guthabenzinsen aber jährlich gutgeschrieben. Die Zinsgutschrift erfolgt in der Regel kurz nach dem 31.12., wobei die Zinsen rückwirkend zum 31.12. gebucht werden. Man spricht hier von einer valutarischen Buchung. Dadurch werden die Guthabenzinsen ab dem 1.1. des neuen Jahres auf dem Konto verzinst. Abgesehen von der jährlichen Zinsgutschrift besteht bei manchen Anbietern auch die Möglichkeit einer vierteljährlichen oder sogar monatlichen Zinsauszahlung der Guthabenzinsen. Je kürzer das Intervall bei der Zinsauszahlung ist, desto größer ist der Gewinn. Denn mit der Häufigkeit der Zinsauszahlungen wächst auch Dein Vermögen schneller. Durch den Zinseszinseffekt vermehrt sich das angelegte Kapital aufgrund reinvestierter Zinsen schneller als bei normalen Zinszahlungen. Dabei ist der Zinseszins bei einem Konto mit monatlicher Ausschüttung durchschnittlich am höchsten.
Wie werden Guthabenzinsen besteuert?
Guthabenzinsen werden durch die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich (je nach Steuerbetrag) Solidaritätszuschlag und, falls Du Mitglied einer Kirche bist, Kirchensteuer versteuert.
Allerdings könnten Sparende auch vom sogenannten Sparerpauschbetrag profitieren. Für Ledige liegt der Freibetrag bei 801 Euro, für Verheiratete bei 1.602 Euro pro Jahr. Der Freibetrag für das verzinste Guthaben gilt jedoch nur, wenn bis Jahresende ein Freistellungsauftrag gestellt wurde. Liegt der Steuersatz unter der Grenze von 25 Prozent, kann die bezahlte Steuer im Rahmen der Einkommenssteuererklärung nochmals zurückverlangt werden.
Fazit: Darauf solltest Du bei Guthabenzinsen achten
Ob Du auf hohe Festgeldzinsen, Tagesgeldzinsen oder eine Guthabenverzinsung auf einem anderen Konto spekulierst, das allgemeine Niveau der Guthabenzinsen ist momentan eher gering. Die höchsten Guthabenzinsen erwirtschaften Sparerinnen und Sparer aktuell mit Festgeldkonten, während es auf Girokonten null Prozent Guthabenzinsen gibt. Sollte die Niedrigzinsphase in den nächsten Jahren überwunden werden und der Leitzins der EZB wieder steigen, werden auch Geldanleger wieder stärker profitieren.
In der aktuellen Niedrigzinsphase ist es daher schwierig, für eine Geldanlage von der Bank hohe Guthabenzinsen zu erhalten. Während Sparende von Guthabenzinsen aktuell demnach wenig profitieren, sind die niedrigen Zinsen für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer umso attraktiver. Denn in Phasen eines niedrigen Leitzinses erhältst Du in der Regel günstige Kredite. Nutze Deine Chance und beantrage noch heute einen Kredit von auxmoney mit fairen Zinsen!
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