Auch ohne persönliches Verschulden kann sich die Lebenssituation eines Menschen schnell und unvorhersehbar ändern. Plötzlich sitzt diese Person in der Schuldenfalle fest. Wer sich in dieser Lage befindet, weiß oftmals nicht weiter. Dabei gibt es Möglichkeiten, aus der Schuldenfalle rauszukommen. Mit ein paar Tipps rund um das Thema Finanzen kann man eine drohende Schuldenfalle erkennen und vermeiden.

Die Bedeutung einer Schuldenfalle ist nicht zu unterschätzen. Aus diesem Grund soll Dir unsere Definition helfen, das Thema Schuldenfalle besser zu verstehen.

Wer in der Schuldenfalle sitzt, hat so hohe Schulden, dass diese aus eigener Kraft nicht mehr beglichen werden können. Durch langfristige Verbindlichkeiten wie Verträge sowie Zinsen wächst der Schuldenberg immer weiter an und kann mit den monatlichen Einnahmen nicht getilgt werden.

Wir erklären Dir, wie Du eine Schuldenfalle vermeiden kannst und was Du tun kannst, wenn sie bereits zugeschnappt ist.

Wer ist von der Schuldenfalle betroffen?

Generell kann jede und jeder in die Schuldenfalle rutschen. Insbesondere für Menschen mit einem niedrigen Einkommen besteht die Gefahr einer Überschuldung. Auch Jugendliche und Rentner gehören zu den Personengruppen, die von der Schuldenfalle häufig betroffen sind.

Für Jugendliche ist das Risiko einer Überschuldung hoch, da sie Umgang mit Geld nicht richtig einschätzen können. Auch Studierende können sich schnell verschulden. Denn oftmals reicht das Geld trotz BAföG nicht zum Leben aus. Zudem können bei privaten Hochschulen hohe Studiengebühren anfallen, sodass Kredite aufgenommen werden müssen. Diese verursachen zusätzliche Zinsen. Vor allem wenn Absolventen nicht direkt einen Einstieg ins Berufsleben finden, können Kredite nicht abbezahlt werden und die Schuldenfalle schnappt zu.

Doch auch wer sein ganzes Leben lang gearbeitet hat, kann oft von der Rente nicht leben und die Ersparnisse sind schnell aufgebraucht. Aus diesem Grund sind auch Rentner oft von der Schuldenfalle betroffen.

Gründe und Ursachen für eine Schuldenfalle

Es gibt typische Risiken oder Situationen, durch die eine Schuldenfalle begünstigt werden kann. Wer sich in der entsprechenden Lage befindet und gut informiert ist, kann schnell handeln, bevor man in der Schuldenfalle gefangen ist.

Beispiele für die Ursache der Schuldenfalle sind:

  • Arbeitslosigkeit
  • Langfristige Verträge
  • Konsumverhalten
  • Trennung / Scheidung
  • Immobilie
  • Dispokredit
  • Versicherungen

Ursachen für eine Schuldenfalle

Arbeitslosigkeit

Arbeitslosigkeit oder Arbeiten im Niedriglohnsektor sind die wohl häufigsten Gründe für eine Verschuldung. Menschen mit niedrigem Einkommen können in der Folge oft den Forderungen nicht mehr nachkommen, rutschen so in eine Überschuldung und die Schuldenfalle schnappt zu.

Verträge: Handy, Strom und Co.

Insbesondere bei Handyverträgen werden oft versteckte Kosten übersehen oder teure Transaktionen vorgenommen. Da dies mit wenigen Klicks zu erledigen ist, verliert man schnell den Überblick über die Ausgaben. Wenn Du regelmäßig Deine aktuellen Tarife vergleichst, kannst Du bei einem Wechsel bares Geld sparen. Besondere Vorsicht ist bei Langzeit-Verträgen geboten. Wer einen teuren Vertrag nach wenigen Monaten kündigen möchte, kommt aus diesen nur schwer wieder raus. Um eine Überschuldung zu vermeiden, sollten die Vertragskonditionen vor Abschluss genau geprüft werden.

Konsum

Online-Shopping ermöglicht es, Waren in nur wenigen Klicks zu kaufen. Viele Versandhändler bieten dazu noch eine angenehme Ratenzahlung, die ebenfalls mit ein paar Klicks abgeschlossen ist. Dabei hat man schnell den Überblick verloren und ist verschuldet. Wer mehrere Konsumentenkredite gleichzeitig bedienen muss, vergisst schnell, seine Raten zu bezahlen und steckt dann bereits mitten in einer Überschuldung. Wer durch Zahlungsausfälle beim Ratenkauf oder beim Leasing in die Schuldenfalle gerät, muss mit gerichtlichen Mahnverfahren und drohenden Privatinsolvenzen als Folge rechnen.

Scheidung

Lässt sich ein Ehepaar scheiden, ist es nicht unüblich, dass einer der Partner in die Schuldenfalle gerät. Plötzlich können Unterhaltszahlungen fällig werden, die nicht zu stemmen sind. Auch die Gläubiger gemeinsam getätigter Kredite oder Ratenkäufe möchten trotz einer Trennung nicht auf ihre Ratenzahlungen verzichten, wodurch man schnell in der Schuldenfalle gefangen ist.

Immobilien

Auch beim Hausbau oder beim Immobilienkauf lauert die Schuldenfalle. Als Bauherr oder Käufer kann man die Kosten selten selbst stemmen, also muss eine Baufinanzierung her. Doch vielen Schuldnern gelingt es nicht, die Tilgungs- und Zinszahlungen zu bedienen. Daher sollte man sich den Hausbau oder -kauf genau überlegen und vorher prüfen, ob die Tilgungsraten zurückgezahlt werden können.

Dispokredit

Wer eine neue Anschaffung tätigen möchte, entscheidet sich oft, den Dispokredit des Girokontos in Anspruch zu nehmen. Doch gerade diese Überziehungen des Kontos ins Minus sind oft der Beginn in die Schuldenfalle. Da die Zinsen für einen solchen Kredit sehr hoch sind, sollte man diese Form des Kredits nur in Anspruch nehmen, wenn man sich sicher ist, dass der Dispo innerhalb eines halben Jahres wieder ausgeglichen werden kann.

Versicherungen

KFZ-, Haftpflicht-, Lebens-, Berufsunfähigkeitsversicherung u. v. m. Bei so vielen Versicherungen verliert man schnell den Überblick. Du solltest – wenn sinnvoll, auch mit Hilfe einer Beratung – herausfinden, welche Versicherungen wirklich notwendig sind. Wer aus einem Vertrag nicht so schnell heraus kommt, kann beim Versicherer eine Beitragsstundung beantragen.

Wie kann man die Schuldenfalle vermeiden?

Wer Schulden vermeiden will, sollte sich zunächst einen Überblick über die aktuelle finanzielle Lage verschaffen. Gibt es aktuell offene Forderungen? Wo kann man Geld einsparen? Diese Tipps helfen:

  • Haushaltsbuch führen
  • Mit Bargeld zahlen
  • Ausgaben verringern und Rechnungen direkt begleichen

1. Haushaltsbuch führen

Um immer einen Überblick über Deine Einnahmen und Ausgaben zu haben, empfiehlt es sich, ein Haushaltsbuch zu führen. Das geht klassisch mit einem Notizbuch oder digital mit einer Tabelle auf Deinem Computer. Hier solltest Du alle Deine Ausgaben notieren, vom Großeinkauf bis zum Coffee-to-Go. Auch weitere variable Kosten wie Benzin, Kleidung, Hygieneartikel sowie Freizeitaktivitäten wie ein Kinobesuch sollten in der Liste enthalten sein.

Zu Beginn kannst Du außerdem eine Liste Deiner monatlichen Fixkosten (Miete, Beitrag fürs Fitnessstudio, Internet usw.) sowie Deiner Einnahmen (Gehalt, ggf. Kindergeld usw.) anlegen. Sind die Fixkosten plus die variablen Kosten über längere Zeit höher als Dein Einkommen und Deine sonstigen Einnahmen, solltest Du bei einer Schuldenberatung um Unterstützung bitten. Dort kann eine genaue Schuldenanalyse erstellt werden.

Tipp: Steht eine größere einmalige Ausgabe wie ein Urlaub oder ein neues Auto an, kannst Du dies ebenfalls in Deinem Haushaltsbuch notieren und Dir im Voraus ein festes Budget setzen, das Du monatlich dafür ansparst.

2. Mit Bargeld zahlen

Wer an der Supermarktkasse oder im Restaurant bar bezahlt, sieht sein vorhandenes Geld förmlich schrumpfen. Dadurch gibst Du das Geld bewusster aus und siehst – spätestens, wenn Du ein leeres Portemonnaie in der Hand hältst – dass Dein Monatsbudget aufgebraucht ist.

Auch Kreditkartennutzung solltest Du vermeiden. Kreditkarten lassen Dich in die Schuldenfalle tappen, da Du schnell den Überblick über Deine Ausgaben zu verlieren drohst. Das Gefährliche an Kreditkarten ist nämlich, dass das Geld erst später von Deinem Konto abgebucht wird. So läuft man Gefahr Geld auszugeben, das man nicht hat. Ist die Karte überzogen, fallen hohe Zinsen an.

3. Ausgaben verringern und Geld sparen

Übersteigen Deine monatlichen Ausgaben die Einnahmen, kannst Du zunächst prüfen, ob Du an einer anderen Stelle Geld einsparen kannst, um Deine Ausgaben zu verringern und mit dem damit gesparten Geld offene Rechnungen zu begleichen.

Mit diesen Tipps kannst Du Geld sparen:

  • Ungenutzte Abos und Mitgliedschaften kündigen
  • Selbst kochen, statt auswärts zu essen oder den Lieferservice in Anspruch zu nehmen
  • Einkaufsliste schreiben
  • Versicherungen kündigen oder wechseln
  • Zu einem günstigeren Vertrag (Strom, Handy, Internet usw.) wechseln
  • Energiekosten reduzieren
  • Kredite umschulden

Wie kommt man aus der Schuldenfalle?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten raus aus der Schuldenfalle zu kommen. Zu den effektivsten zählen:

  • Hilfe suchen
  • Umschuldung
  • Privatinsolvenz

Es gibt viele Wege aus der Schuldenfalle. Welcher für Dich der richtige ist, hängt von Deiner individuellen Situation ab. Der erste Schritt ist zu erkennen, dass Du in der Schuldenfalle steckst und den Willen zu haben, Deine finanziellen Sorgen möglichst schnell hinter Dir zu lassen.

Hilfe suchen

Der erste Schritt führt daher am besten zu einer Schuldenberatung. Dort erhältst Du kostenlos Unterstützung, sobald es zu einer Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit gekommen ist. Eine Schuldnerberatung kann helfen, einen Überschuldungsreport zu erstellen und mit Hilfe eines Schuldenbereinigungsplans außergerichtliche Einigungen mit Gläubigern zu finden. Da diese bei einem Insolvenzverfahren gar kein Geld erhalten würden, ist es oft möglich, die Forderungen mit einer Ratenzahlung zu tilgen.

Umschuldung

Hast Du mehrere offene Verbindlichkeiten bei mehreren Gläubigern, kann eine Umschuldung die Lösung sein. So hast Du nur noch einen Kredit, den Du abbezahlen musst, und einen besseren Überblick über dessen Zahlungstermine und Zinsen. Informiere Dich über die entspannte Rückzahlung und flexible Rückzahlungsrate bei auxmoney!

Privatinsolvenz

Wer zu tief in der Schuldenfalle steckt und mit den oben genannten Wegen nicht alleine herausfindet, muss ein Insolvenzverfahren einleiten. Die Privatinsolvenz ist ein gerichtliches Verfahren, das Du beantragen kannst, wenn auch auf längere Sicht nicht die Aussicht besteht, dass Du Geld zur Verfügung hast, das pfändbar ist oder mit dem Du Deine Schulden abbauen könntest. Das Insolvenzverfahren dauert drei Jahre, danach giltst Du als schuldenfrei und kannst einen Neuanfang starten.

Fazit: Schuldenfalle – und nun?

Damit es gar nicht erst zu einer Schuldenfalle kommt, gibt es viele Tipps, die Dir dabei helfen, Deine Finanzen zu kontrollieren. Wer in der Schuldenfalle sitzt, sollte dies nicht ignorieren. Solltest Du Deine Schulden nicht abzahlen können, lass Dir unbedingt durch professionelle Beratung helfen, den Weg aus der Schuldenfalle anzugehen. Mit Hilfe einer Schuldnerberatung kannst Du einen Plan erarbeiten, wie Du Deine Schulden abbauen und gleichzeitig neue Schulden vermeiden kannst. Für einen besseren Überblick über eine Zahlungsunfähigkeit lohnt sich in manchen Fällen eine Umschuldung, die sogar Deine Kreditwürdigkeit erhält.