Egal ob Bausparsofortdarlehen oder Volltilgerdarlehen – wenn die Baufinanzierung ausläuft, steht für Kreditnehmer eine Entscheidung an: Soll das Darlehen durch Prolongation des Kreditvertrags verlängert werden oder ist eine Umschuldung und ein Wechsel des Kreditgebers vielleicht der bessere Weg?

Den Kredit bei Deiner bisherigen Bank zu verlängern, mag nämlich sicherlich eine unkomplizierte Option sein, es ist jedoch nicht immer die kostengünstigste Wahl.

Wir erklären die wichtigsten Vorteile und Nachteile einer Prolongation und zeigen, welche alternativen Wege der Anschlussfinanzierung möglich und oftmals finanziell sinnvoller sind.

Prolongation: Bedeutung in der Baufinanzierung

Kreditnehmende werden auf den Begriff Prolongation vielleicht das erste Mal bei der Erstellung ihres Finanzierungsplans für den Hausbau gestoßen sein. In dem Kontext der Immobilienfinanzierung handelt es sich bei der Prolongation nämlich schlichtweg um die Verlängerung Deiner bereits existierenden Baufinanzierung im Sinne einer Anschlussfinanzierung.

Bei Ablauf der im Vertrag vereinbarten Zinsbindungsfrist endet die Baufinanzierung offiziell. Die verbleibende Restschuld aus dem Darlehen musst Du jedoch natürlich noch tilgen. Die Prolongation, also eine Verlängerung des Darlehens bei Deinem bisherigen Kreditgeber, ist dabei eine Deiner möglichen Optionen der Anschlussfinanzierung beim Hausbau.

Von Prolongationsangebot bis Verlängerung: So funktioniert es in der Praxis

Bei einer Prolongation verlängerst Du Deine Baufinanzierung bei Deinem aktuellen Kreditgeber – z. B. Deiner Hausbank – um einen festzulegenden Zeitraum. Die Konditionen aus dem alten Kreditvertrag werden dabei in der Regel nicht verändert.

Die einzigen Änderungen im Prolongationsangebot betreffen den Zinssatz der Bank sowie den neuen Zeitraum der Zinsbindung. Die aus der Erstfinanzierung verbleibende Restschuld wird bei einer Prolongation des Darlehens dann zu diesen neuen Zins-Konditionen weiterfinanziert.

Welche Fristen bestehen für eine Prolongation?

Deine Bank muss Dir bis spätestens 3 Monate vor Ablauf der Zinsbindung mitteilen, ob sie zu einer Verlängerung der Erstfinanzierung bereit ist oder nicht. Sofern Du Deine Raten bisher fristgemäß gezahlt hast und Deine Bank weiterhin von Deiner guten Bonität überzeugt ist, solltest Du in der Regel immer ein entsprechendes Schreiben bekommen.

Meist erhältst Du dann auch direkt ein konkretes Angebot Deiner Bank, inklusive verschiedener Optionen zur Zinsbindung, z. B. 5 Jahre oder 10 Jahre. Bei längerer Zinsbindungsfrist steigen die zu zahlenden Sollzinsen auf das Darlehen, was sich entsprechend auch auf den Effektivzins und die eventuell verbleibende Restschuld nach Ende der Zinsbindung auswirkt.

Um bewerten zu können, wie günstig oder teuer das Prolongationsangebot Deiner Bank ist, solltest Du vor einer Verlängerung des Angebots einen Kreditvergleich vornehmen und Dich mit alternativen Wegen der Anschlussfinanzierung beschäftigen. So ist z. B. auch ein Darlehen von auxmoney unter Umständen eine gute Option, um schnell und unkompliziert eine Anschlussfinanzierung zu finden und die Restschuld Deiner Baufinanzierung zu tilgen.

Prolongation des Darlehens: Der beste Weg der Anschlussfinanzierung?

Ob bei Deinem Darlehen eine Prolongation die beste Option ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. den angebotenen Konditionen der Bank, den möglichen Alternativen bei anderen Ausstellern von Krediten, sowie dem Aufwand, den Du bereit bist für eine Wechsel in Kauf zu nehmen.

Grundsätzlich ist die Prolongation des Kredits bei der Baufinanzierung mit einigen konkreten Vor- und Nachteilen verbunden.

Vorteile einer Prolongation des Darlehens

Die Verlängerung Deiner Baufinanzierung bei Deiner bisherigen Bank hat drei wesentliche Vorteile: sie ist bequem, sie ist schnell und sie basiert auf einem bereits bestehenden Vertrauensverhältnis.

Für die Prolongation des Kredits reicht Deine Unterschrift auf dem Prolongationsangebot. Anders als für den Antrag zur Erstfinanzierung ist es für eine Prolongation in der Regel nicht nötig, spezielle Unterlagen, z. B. zur Prüfung Deiner Bonität, bei der Bank einzureichen. Insbesondere für diejenigen, die einen negativen Schufa-Eintrag befürchten, ist die Prolongation also der sichere Weg.

Bei einer Prolongation ändert sich für Dich persönlich zudem wenig, da Dir Dein bereits vertrauter Ansprechpartner erhalten bleibt. Wenn Du Dich für eine Anschlussfinanzierung bei Deiner bisherigen Bank entscheidest, sparst Du sowohl den zeitlichen Aufwand für den eigentlichen Wechsel als auch die sonst anfallenden Wechselgebühren (z. B. für Notar und Grundbucheintrag). Ein Wechsel des Kreditgebers kann sich aus finanzieller Sicht aber dennoch lohnen.

Nachteile einer Prolongation

Eine Prolongation des Darlehens ist für Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer der deutlich bequemere Weg. Diese Tatsache ist jedoch auch ein klarer Vorteil für die Verhandlungsposition Deines Kreditgebers. Die Bank weiß, dass viele Kunden den zeitlichen und bürokratischen Aufwand für einen Wechsel zu einem anderen Anbieter scheuen und dafür in Kauf nehmen, finanziell lukrativere Angebote und Konditionen zu verpassen. Aus diesem Grund bietet Deine Bank in ihrem Prolongationsangebot mit Hinblick auf die Zinsen in der Regel etwas schlechtere Konditionen als andere Anbieter. Dadurch ist die Anschlussfinanzierung trotz zunächst eingesparter Wechselgebühren langfristig oftmals teurer als eine Umschuldung bzw. der Wechsel zu einem anderen Kreditgeber.

Abgesehen von Zinsbindung und Zinssatz werden bei der Prolongation zudem alle bisherigen Konditionen aus dem alten Kreditvertrag übernommen. Warum kann das problematisch sein? Wenn sich die Marktsituation (z. B. Zinsniveau) oder aber Deine persönliche finanzielle Situation seit Abschluss der Erstfinanzierung wesentlich verändert haben, ist es für Dich unter Umständen hilfreich und wirtschaftlich sinnvoll, konkrete Konditionen bei der Anschlussfinanzierung anzupassen, um entsprechend auf die veränderte Situation zu reagieren. Hierzu zählen z. B. die Tilgungsrate, der Tilgungssatz oder die Option auf Sondertilgungen. Bei einer Prolongation ist das jedoch in der Regel nicht möglich, da die alten Vertragsbedingungen übernommen werden. Du hast folglich deutlich weniger Flexibilität.

Zwischenfazit: Wann ist eine Prolongation sinnvoll?

Für Dein Darlehen eine Prolongation einzugehen, bietet sich in der Regel nur dann an, wenn sich seit Abschluss Deiner ursprünglichen Baufinanzierung sowohl an Deiner Finanzsituation als auch am Niveau der Zinsen wenig geändert hat. Da zwischen Erstfinanzierung und Ablauf der Zinsbindungsfrist mehrere Jahre vergehen, wird das in der Regel jedoch nicht der Fall sein. Aus diesem Grund ist eine Umschuldung und der Wechsel des Kreditgebers oftmals ein lohnenswerter Weg, wenn Du auf günstigere Konditionen für Deine Anschlussfinanzierung aus bist.

Sollte der Zinsvorteil bei anderen Anbietern allerdings nur sehr gering sein (< 0,02 %) oder Du Dir einfach den zeitlichen und bürokratischen Aufwand für einen Wechsel sparen wollen, ist eine Prolongation des Kredits der empfehlenswerte Weg.

Die Vor- und Nachteile einer Prolongation im Überblick:

Vorteile einer Prolongation Nachteile einer Prolongation
 

Kein zusätzlicher bürokratischer Aufwand durch Einreichen von Unterlagen etc.

 

In der Regel schlechterer Zinskonditionen als bei einer Umschuldung
Kein zusätzlicher zeitlicher Aufwand für Kreditvergleiche Alte, zum Teil unvorteilhafte Vertragskonditionen müssen übernommen werden
Keine erneute Bonitätsprüfung Wenig Flexibilität: Anpassung der Konditionen an aktuelle Marktsituation bzw. persönliche Umstände kaum möglich
Keine Kosten für Notargebühren, Grundbucheintrag

Alternative Wege der Anschlussfinanzierung für Kreditnehmende

Wenn Du mit dem Angebot Deiner Hausbank für die Prolongation nicht zufrieden bist, solltest Du die Möglichkeit in Erwägung ziehen, eine alternative Form der Anschlussfinanzierung zu wählen. Zeigt sich in einem Kreditvergleich dann, dass andere Anbieter bessere Konditionen haben, bietet sich eine sogenannte Umschuldung an.

Darüber hinaus besteht noch eine weitere Sonderform der Anschlussfinanzierung, das sogenannte Forward Darlehen.

Umschuldung und Wechsel des Kreditgebers

Wechselst Du für Deine Anschlussfinanzierung den Kreditgeber, wird das als Umschuldung bezeichnet. Dabei werden einer bzw. mehrere Deiner laufenden Kredite durch einen einzigen, neuen Kredit abgelöst. Eine Umschuldung kann sich aus finanzieller Sicht im Vergleich zu einer Prolongation langfristig gesehen oftmals lohnen – selbst dann, wenn für den neuen Baukredit zunächst Gebühren für den Notar oder einen erneuten Eintrag im Grundbuch anfallen.

Dank besserer Konditionen bei den Zinsen, die Du Dir im Kreditvertrag beim neuen Anbieter sichern kannst, amortisieren sich die zunächst gezahlten Gebühren bereits nach kurzer Zeit. Langfristig kannst Du bei den anfallenden Zinsen somit einen Betrag in vierstelliger Höhe sparen. Zudem bist Du bei einer Umschuldung flexibel in der Gestaltung des Vertrages, z. B. bei den Monatsraten, und kannst so auf Deine individuelle Finanzsituation reagieren.

Um die besten Konditionen für eine Anschlussfinanzierung zu finden, solltest Du einen Kreditvergleich vornehmen. Eine Umschuldung muss dabei auch nicht zwangsläufig einen extrem höheren Zeitaufwand als die Prolongation bedeuten. Unsere Umschulungsexperten nehmen Dir gerne einen Großteil der Arbeit ab. Die Ablösung Deines alten Kredits erfolgt bei auxmoney so z. B. digital und ganz ohne bürokratischen Papierkram.

Forward-Darlehen

Mit einem sogenannten Forward Darlehen kannst Du Deinen Kredit zur Baufinanzierung vorzeitig verlängern. Welche Vorteile bietet das? Mit diesem Darlehen sicherst Du Dir den aktuellen Zinssatz für den Zeitraum Deiner zukünftigen Anschlussfinanzierung. Ist das Zinsniveau im Moment sehr günstig oder ist in der kommenden Zeit mit steigenden Zinsen zu rechnen, garantiert Dir eine solche vorzeitige Prolongation also auch in der Zeit nach Ablauf der Zinsbindung von den diesen guten Zinskonditionen profitieren zu können.

Ein solches Darlehen kann dabei sowohl im Rahmen einer Prolongation – also über Verlängerung Deinem bisherigen Kreditgeber – als auch im Rahmen einer Umschuldung über eine andere Bank abgeschlossen werden. Möglich ist ein Forward Darlehen üblicherweise bis zu drei oder mehr Jahren vor Ablauf der Zinsbindung der Erstfinanzierung.

Das Forward Darlehen bietet mit Blick auf die zu erwartenden Zinssätze absolute Planungssicherheit. Sollte das Zinsniveau in der Zwischenzeit jedoch weiter sinken, geht die Rechnung nach hinten los, da Du das Darlehen in diesem Fall trotzdem zu den im Vertrag vereinbarten, dann vergleichsweise höheren Zinssätzen, tilgen musst. Wenn die Zinsen aktuell ohnehin hoch sind, bietet sich eine vorzeitige Verlängerung durch ein Forward-Darlehen in der Regel nicht an.

Fazit: Angebot zur Prolongation mit Alternativen vergleichen

Wenn die Zinsbindung der ersten Baufinanzierung ausläuft, steht für Dich eine Entscheidung an: Prolongation oder Umschuldung. Bei einer Prolongation wird der ursprüngliche Vertrag bei Deiner bisherigen Bank verlängert und die verbleibende Restschuld so über einen festgelegten Zeitraum getilgt. Der große Vorteil einer Prolongation: Sie ist bequem und schnell.

Die Alternative ist eine Umschuldung. Hierfür suchst Du Dir einen neuen Kreditgeber, mit dem ein gänzlich neuer Vertrag ausgehandelt wird. Zwar fallen hierfür anfangs Gebühren für Notar und Grundbucheintrag an, was die Zinsen angeht, werden bei einer Umschuldung aber in der Regel deutlich bessere Konditionen gewährt, sodass die Restschuld schneller bzw. durch die Zinsersparnis günstiger getilgt werden kann als es bei einer Prolongation der Fall ist.

Vor der Verlängerung des Kreditvertrages bei Deiner Hausbank empfiehlt es sich zu überprüfen, ob ein alternativer Weg der Anschlussfinanzierung sinnvoller ist. Mit einem Kreditvergleich solltest Du dabei rechtzeitig, mindestens drei Monate vor Ende vom Vertrag der ersten Baufinanzierung beginnen. So kann z. B. auch ein Kredit bei auxmoney eine gute Möglichkeit sein, die Restschuld deiner Baufinanzierung zu tilgen. Die Umschuldung deines Darlehens erfolgt dabei ganz unkompliziert über unsere Umschuldungsexperten.

Häufig gestellte Fragen zum Thema Prolongation

Nein, ein Widerruf der Prolongation des Darlehens ist nicht möglich, da der Vertrag, auf dem die Prolongation basiert, bereits vor mehreren Jahren abgeschlossen wurde.

Nein, generell existiert bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) keine Option der Anschlussfinanzierung, weshalb auch das Thema Prolongation vom Tisch fällt. Eine möglicherweise bestehende Restschuld aus einem KfW-Darlehen musst Du daher im Rahmen einer Umschuldung tilgen.

Nein, gemäß BGB (§493 Abs.1) muss Dir Deine Bank spätestens bis drei Monate vor Ablauf der Zinsbindungsfrist Bescheid geben, ob sie Dir ein Angebot zur Prolongation unterbreiten möchte oder nicht. Bei dieser Pflicht handelt es sich also nur um die Mitteilung an sich, die Bank ist entsprechend jedoch nicht dazu verpflichtet, Dir auch tatsächlich ein Angebot zu machen.

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Wir klären mit Dir alle Fragen und bieten Dir Lösungen in herausfordernden Situationen. Auch nach der Auszahlung stehen wir Dir bei Deiner Finanzplanung zur Seite.

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