Du hast Dich gerade mit Deiner lang ausgefeilten Geschäftsidee selbstständig gemacht und stehen wohlmöglich am Anfang Deiner ganz persönlichen Erfolgsgeschichte. Eine Unternehmensgründung erfordert neben Ehrgeiz und Durchhaltevermögen auch das nötige Kapital. Ganz am Anfang der Gründerphase wird beispielsweise Kapital für Investitionen, die zur Produktentwicklung beitragen, benötigt. Für ein schnelles Wachstum und dem Ausbau Deines Unternehmens fallen ebenfalls Kosten an, die gegebenenfalls allein von Deinem Eigenkapital nicht mehr getragen werden können. Bevor Du Dich für eine der zahlreichen Dir offenstehenden Finanzierungsmöglichkeiten entscheiden, möchten wir Dir einen umfangreichen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten bieten.
Für wen kommt ein Avalkredit in Frage?
Es wird allgemein zwischen zwei verschiedenen Finanzierungsarten unterschieden: Die Außenfinanzierung und die Innenfinanzierung. Innerhalb dieser beiden Finanzierungsformen lässt sich noch eine weitere Einteilung vornehmen, nämlich nach Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung. Für welche Finanzierungsform sich ein Unternehmen entscheiden sollte, kann pauschal nicht gesagt werden. Die Entscheidung ist stark abhängig von der jeweiligen Situation des Unternehmens. Es werden im folgenden Teil zunächst verschiedene Wege der Innenfinanzierung erläutert, bevor anschließend die Außenfinanzierung genauer erklärt wird.
Was bedeutet Innenfinanzierung? Definition & Erläuterung
Bei der Innenfinanzierung werden die Finanzierungsmittel aus dem betrieblichen Umsatzprozess gezogen. Es kommen also nur Finanzierungsmethoden in Frage, für die die Mittel bereits im betrieblichen Kreislauf existieren. Es sind keinerlei externe Kapitalgeber an der Beschaffung der benötigten Summen beteiligt. Innerhalb der Innenfinanzierung wird noch einmal zwischen Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung unterschieden. Auch wird bei einer Innenfinanzierung entweder Kapital freigesetzt oder Kapital durch Vermögensumschichtung gewonnen.
Das einfachste Beispiel für die Eigenfinanzierung von Innen ist der Gewinn. Wird ein Gewinn durch erfolgreiche Geschäfte erwirtschaftet, so kann dieser anschließend zur Finanzierung verschiedener Maßnahmen genutzt werden. Auch mithilfe von Rückstellungen oder Vermögensumschichtungen kann ein Unternehmen Kapital aus eigener Kraft heraus erzeugen. Im nächsten Abschnitt erfährst Du, welche Instrumente und Mittel Dir außerdem zur Verfügung stehen und lernst diese im Detail kennen.
Rückstellungen & Co: Instrumente und Mittel der Innenfinanzierung
Offene bzw. stille Selbstfinanzierung
Die Selbstfinanzierung wird in offene und stille Selbstfinanzierung unterteilt. Bei beiden Finanzierungsformen erfolgt die Finanzierung durch Vermögenszuwachs. Sie zählen innerhalb der Innenfinanzierung zur Sparte der Eigenfinanzierung.
Die offene Selbstfinanzierung, auch Gewinnthesaurierung genannt, äußert sich durch die Einbehaltung von erwirtschafteten Gewinnen. Man stellt sich zur Veranschaulichung ein Unternehmen vor, welches Möbel herstellt. Dieses erzielte im letzten Geschäftsjahr einen Gewinn von 1.000.000 Euro. Anstatt diesen vollständig an seine Anteilseigner auszuzahlen, werden 350.000 Euro einbehalten, um neue Maschinen anzuschaffen. Mit den neuen Maschinen können noch mehr Möbel produziert werden, was langfristig wiederum zu einer Gewinnsteigerung führt. Nicht immer erfolgt eine Gewinneinbehaltung freiwillig. Aktiengesellschaften beispielsweise müssen laut Aktiengesetz eine vorgeschriebene Rücklage einbehalten.
Bei einer stillen Selbstfinanzierung erfolgt die Finanzierung durch die Bildung stiller Reserven. Stille Reserven entstehen dann, wenn Vermögensgegenstände unterbewertet oder Verbindlichkeiten überbewertet werden. Dieser Vorgang wird nicht offen in der Bilanz des Unternehmens ausgewiesen.
Stell Dir vor, der besagte Möbelhersteller hat vor mehreren Jahren ein Grundstück für drei Millionen Euro für die Errichtung einer weiteren Lagerhalle gekauft. Durch den steigenden Marktwert des Grundstücks ist das Grundstück zum heutigen Zeitpunkt das Sechsfache wert. In der Bilanz des Unternehmens ist es jedoch immer noch mit einem Wert von den ursprünglichen drei Millionen Euro bewertet. Somit ist der Vermögenswert „Grundstück“ um drei Millionen Euro unterbewertet.
Andersherum gibt es die Möglichkeit durch eine Überbewertung von Verbindlichkeiten stille Reserven zu bilden. Stell Dir vor, der Möbelhersteller muss im kommenden Geschäftsjahr einen Prozess führen, da er für eine neue Möbelreihe ein urheberrechtlich geschütztes Design verwendet hat. Um den Prozess zu finanzieren wird Kapital zurückgestellt. Letztendlich fallen die Prozesskosten viel niedriger aus, als erwartet. Der Differenzbetrag stellt die stille Reserve dar.
Finanzierung aus Vermögensumschichtungen
Bei der Finanzierung aus Vermögensumschichtung wird Kapital gewonnen, indem das Unternehmen Anlage- oder Umlaufvermögen, das nicht mehr benötigt wird, veräußert. Die Art der Finanzierung zählt ebenfalls zur Eigenfinanzierung. Das Unternehmen erhält schnell liquide Mittel, die zur Finanzierung verwendet werden können. Schau Dir das Beispiel des Möbelherstellers noch einmal an: In den letzten Jahren war die Nachfrage nach einem bestimmten Holz sehr hoch. Diese ist nun rapide gefallen, es existiert jedoch noch ein sehr hoher Lagerbestand. Der Möbelhersteller kann nun den nicht mehr benötigten Rohstoff verkaufen, um neue Rohstoffanschaffungen eines aktuell höher nachgefragten Holzes zu tätigen.
Finanzierung über Abschreibungen
Auch die Finanzierung durch Abschreibungen zählt innerhalb der Innenfinanzierung zur Finanzierungsform der Eigenfinanzierung. Durch Abschreibungen eines Wertgegenstandes entstehen dem Unternehmen Aufwendungen, denn Abschreibungen sollen den Werteverzehr im Sinne eines Verschleißes oder einer Abnutzung verschiedener Vermögensgegenstände darstellen. Hier wird angesetzt, um das Vermögen innerhalb des Unternehmens umzuschichten. Dafür gibt es zwei verschiedene Möglichkeiten. Es kann Kapital freigesetzt werden und es kann Kapital erweitert werden. Der Kapitalfreisetzungsprozess äußert sich wie folgt:
Betrachte wieder den Möbelhersteller. Die neu angeschaffte Maschine mit einem Kaufpreis von 200.000 Euro soll linear über vier Jahre abgeschrieben werden. Pro Jahr verzeichnet das Unternehmen also einen Aufwand von 50.000 Euro in Form dieser Abschreibung. Anders als zum Beispiel Material oder Personalkosten, fließt dieses Geld allerdings nicht aus dem Unternehmen heraus und kann für Finanzierungszwecke verwendet werden.
Beim Kapazitätserweiterungseffekt wird das bei den Abschreibungen entstehende Kapital sofort wieder in identische Objekte investiert. In diesem Beispiel werden also direkt neue Maschinen gekauft. Ziel ist es hier, die Kapazitäten des Unternehmens zu erweitern. Dieser erzielte Effekt der Kapazitätserweiterung wird auch Lohmann-Ruchti-Effekt genannt.
Finanzierung aus Rückstellungen
Die Finanzierung aus Rückstellungen zählt innerhalb der Innenfinanzierung zur Fremdfinanzierung. Rückstellungen sind periodenübergreifende Aufwände, die zu einem späteren Zeitpunkt zu einer Verpflichtung führen. Hier wird zwischen planmäßigen und außerplanmäßigen Rückstellungen unterschieden. Planmäßige Rückstellungen sind beispielsweise Pensionsrückstellungen für die Mitarbeiter des Unternehmens. Außerplanmäßige Rückstellungen können zum Beispiel Prozesskosten sein, die zukünftig fällig werden.
Aber wie genau funktioniert eine Finanzierung aus den eben beschriebenen Rückstellungen? Hier gibt es zwei Möglichkeiten: Die erste ist eine anderweitige Verwendung der gebildeten Rückstellungen bis zu deren Fälligkeit. Bei dieser Finanzierungsform werden kurzfristige Investitionen getätigt. Kurzfristig deshalb, da die Rückstellung bis zu ihrer Fälligkeit wieder vollständig vorhanden sein muss.
Zweitens kann sich durch Rückstellungen die Steuerlast verringern. Rückstellungen schmälern den Gewinn, wodurch weniger Kapital ausgeschüttet wird, was wiederum einen positiven Steuereffekt verursacht. Dieser Effekt wirkt allerdings nur bis zur Auflösung der Rückstellung. Hat der Möbelhersteller beispielsweise einen Gewinn von 500.000 Euro erzielt und sich dazu entschlossen für eine in naher Zukunft fällig werdende neue Lagerhalle eine Rückstellung in Höhe von 200.000 Euro zu bilden, so müssen sie statt 500.000 Euro nur 300.000 Euro versteuern. Wird die Lagerhalle dann letztendlich gebaut, müssen die 300.000 Euro aber versteuert werden. Dieser Effekt besteht also nur zwischen der Dotierung und der Auflösung eben dieser Rückstellung.
Innenfinanzierung und Selbstfinanzierung unterscheiden
Die Selbstfinanzierung ist eine Form der Eigenfinanzierung innerhalb der Innenfinanzierung. Wie im oberen Absatz beschrieben gliedert sie sich in offene und stille Selbstfinanzierung. Bei der offenen Selbstfinanzierung, auch Gewinnthesaurierung genannt, werden Gewinne des Unternehmens einbehalten. Die stille Selbstfinanzierung vollzieht sich über die Bildung von stillen Gewinnrücklagen, also durch eine Unterbewertung der Aktiva oder einer Überbewertung der Passiva. Sowohl in der offenen als auch in der stillen Selbstfinanzierung wird das Eigenkapital des Unternehmens erhöht. Zusätzlich zur Selbstfinanzierung gibt es, wie oben beschrieben, auch noch weitere Formen der Innenfinanzierung. Nämlich die Finanzierung über Abschreibungen, die Finanzierung aus Rückstellungen und die Finanzierung aus Vermögensumschichtungen. Der Unterschied zwischen Selbstfinanzierung und Innenfinanzierung ist also, dass die Selbstfinanzierung nur eine Form der Innenfinanzierung darstellt.
Vor- und Nachteile der Innenfinanzierung
Was sind die Vor- und Nachteile der Innenfinanzierung gegenüber der Außenfinanzierung?
Der größte Vorteil ist die Unabhängigkeit des Unternehmens von externen Kapitalgebern, die Geschäftsführung ist in Unternehmensentscheidungen also komplett frei. Damit zusammenhängend ergibt sich ein weiterer Vorteil der Innenfinanzierung. Durch das Fehlen externer Kapitalgeber bleiben auch sonst anfallende Gebühren oder Provisionen aus. Zudem entfällt der damit verbundene organisatorische Aufwand.
Es gibt allerding auch einige Nachteile, die eine Innenfinanzierung mit sich bringt. Sie bietet eine geringe Planungssicherheit, da Anfall und Höhe der Innenfinanzierung nur begrenzt steuerbar sind. Der Handlungsspielraum wird zudem durch handels- und gesellschaftsrechtliche Regelungen begrenzt. Auch schafft das geringe Finanzvolumen bei Innenfinanzierungen Grenzen für kostspielige Investitionen.
Bei der Wahl der Finanzierungsform sind verschiedene Kriterien zu beachten. Pauschal lässt sich so nicht sagen, welche Finanzierungsform die Beste ist, da diese immer von der Situation, in welcher sich das Unternehmen befindet, abhängt. Eine Innenfinanzierung kann sinnvoll sein, wenn das Unternehmen seine Unabhängigkeit wahren möchte. Auch ist sie sinnvoll, wenn das Unternehmen eine langfristige Erhöhung des Eigenkapitals erreichen möchte. Zudem spart man sich bei einer Innenfinanzierung die Kapitalkosten, was sinnvoll sein kann, wenn das Unternehmen noch nicht so liquide ist.
Alles Wichtige zur Finanzierungsart der Außenfinanzierung
Trotz einiger Vorteile der Innenfinanzierung reicht diese nicht immer aus, um genügend Kapital zu beschaffen. Eine Außenfinanzierung bietet daher eine weitere Möglichkeit zur Kapitalbeschaffung. Im folgenden Abschnitt werden die Außenfinanzierung und ihre verschiedenen Instrumente genauer erklärt. Auch innerhalb der Außenfinanzierung lässt es sich weiter in Eigen- und Fremdfinanzierung unterteilen.
Was bedeutet Außenfinanzierung: Definition und Erläuterung
Bei der Außenfinanzierung erfolgt die Kapitalbeschaffung nicht aus unternehmensinterner Kraft, sondern es fließen liquide Mittel aus unternehmensexternen Quellen. Das Geld kann hier sowohl von Privatpersonen als auch von Institutionen, wie zum Beispiel Banken stammen. Ein besonderes Merkmal der Außenfinanzierung ist, dass in der Regel Zins-, Tilgungs- oder Dividendenzahlungen erfolgen, welche die Liquidität des Unternehmens beeinflussen und unabhängig von dem unternehmerischen Erfolg getätigt werden müssen. Die externe Kapitalbeschaffung kostet zudem Geld.
Kredite & Co: Instrumente & Mittel der Außenfinanzierung
Im Folgenden werden die verschiedenen Instrumente der Außenfinanzierung kurz zusammengefasst.
Grob lässt sich auch die Außenfinanzierung in Eigenfinanzierung und Fremdfinanzierung einteilen.
Bei der Eigenfinanzierung von außen wird das Eigenkapital des Unternehmens durch externe Kapitalgeber erhöht. Bei emissionsfähigen Unternehmen, sprich bei Aktiengesellschaften, erfolgt dies durch die Ausgabe neuer Aktien auf den Aktienmarkt. Bei nicht emissionsfähigen Unternehmen, wie offene Handelsgesellschaften oder GmbHs erfolgt eine Eigenkapitalerhöhung durch eine Beteiligungsfinanzierung. Hier werden die Einlagen der jeweiligen Teilhaber erhöht oder es werden neue Teilhaber in das Unternehmen aufgenommen. Beide Maßnahmen sind begrenzt. Die Teilhaber haben meist, neben ihrem Geschäftsvermögen, kein weiteres nennenswertes Vermögen oder die Aufnahme neuer Anteilseigner ist gesetzlich begrenzt. Somit ist diese Form der Außenfinanzierung oft schwierig umzusetzen und hat durchaus ihre Grenzen. Je mehr Beteiligungen ausgegeben werden, desto schwieriger wird die Geschäftsführung. Die Beteiligten erlangen mit ihrer Einlage Mitspracherechte und machen die gegenseitige Abstimmung schwieriger.
Die häufigste Form der Außenfinanzierung ist die Kapitalbeschaffung durch Kredite und Darlehen. Diese zählt zur Fremdfinanzierung. Kredite und Darlehen dienen der lang- oder kurzfristigen Finanzierung des Kapitalbedarfs aus dem laufenden Geschäft. Neben klassischen Krediten in Form einer Geldleihe gibt es auch Kredite, bei denen keine Geldauszahlung an das Unternehmen erfolgt. Hat das Unternehmen beispielsweise kurzfristige Liquiditätsengpässe, so eignet sich ein Kontokorrentkredit. Hier räumt das Kreditinstitut, bei welchem das Unternehmen sein Girokonto führt, eine zeitlich begrenzte Überziehungsmöglichkeit des Kontos ein. Braucht ein Unternehmen einen Bürgen für eine bestimmte Verbindlichkeit, so eignet sich ein Avalkredit. Dieser wird meist bei neuen oder ausländischen Geschäftspartnern in Anspruch genommen. Anders als bei einem Kredit im Sinne einer Geldleihe fließen hier keine Gelder an das Unternehmen, sondern die Bank spricht lediglich ihre Kreditwürdigkeit als Garantie für den Geschäftspartner aus. Eine weitere Kreditart stellt der Lieferantenkredit dar. Bei dieser Finanzierungsform räumt der Lieferant dem Kunden ein in Zukunft liegendes Zahlungsziel ein.
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Eine weitere Art der Außenfinanzierung, welche auch zur Fremdfinanzierung gezählt wird, sind Anleihen bzw. Schuldverschreibungen. Diese werden, genau wie Aktien, an der Börse gehandelt. Im Gegensatz zu den klassischen Krediten ist dem Unternehmen der Gläubiger nicht namentlich bekannt. Anders als bei Aktien, werden die Anleger nicht zum Mitinhaber des Unternehmens. Sie stellen diesem lediglich Kapital gegen einen Zinssatz zur Verfügung.
Eine Mischform aus Eigenkapital- und Fremdkapitalfinanzierung stellt die Mezzanine Finanzierung dar. Es gibt verschiedene Formen der Mazzanine-Finanzierung. Eine Form ist die Wandelanleihe. Sie ist ein festverzinsliches Wertpapier. Das Besondere an der Wandelanleihe ist, wie der Name schon sagt, eine mögliche Wandelung der Anleihe während der Laufzeit in Aktien des Unternehmens.
Weiterhin gibt es die Optionsanleihe. Auch hier handelt es sich um Wertpapiere. Zusätzlich zu dem Anspruch auf Zinsen, werden Inhabern noch besondere Rechte eingeräumt. Diese Rechte beziehen sich auch auf Aktien. Hier besteht meistens die Möglichkeit eine bestimmte Anzahl an Aktien zu einem fixen Kurs zu erwerben.
Die stille Beteiligung ist eine weitere Form der Außenfinanzierung. Sie ist ähnlich zur Eigenfinanzierung durch Einlagen. Der gravierende Unterschied besteht darin, dass die Kapitalgeber bei der stillen Beteiligung gänzlich auf ein Mitspracherecht verzichten. Verzeichnet das Unternehmen Verluste, so muss der Beteiligungsinhaber nur maximal mit der Höhe seiner Einlage haften und keinerlei Nachzahlungen leisten.
Auch zur Außenfinanzierung gehörig ist das Nachrangdarlehen. Nachrang deshalb, da im Falle einer Insolvenz die Gläubiger eines Nachrangdarlehens hinter den „klassischen“ Gläubigern stehen und deren Forderungen erst nachrangig getilgt werden. Die Motivation dahinter sind die höheren Zinszahlungen an den Gläubiger, die eben jenes Risiko ausgleichen.
Zuletzt sind noch die Genussscheine anzuführen. Ein Genussschein ist eine Art Urkunde, die wieder mit bestimmten Rechten für den Kapitalgeber einhergeht. Meistens handelt es sich bei den Rechten um eine Kombination aus Aktien und Anleihen, die dem Kapitalgeber eine Gewinnbeteiligung zusprechen.
Auch Leasing und Factoring stellen eine Form der Außenfinanzierung dar. Beim Leasing werden beispielsweise Fahrzeuge oder Maschinen nicht käuflich erworben, Leasing ist eine Art Mietmodell. Laufzeit, Grundmietzeit, Anzahlung, Rate und weitere Eckdaten des Geschäfts, werden hier bereits bei Vertragsschluss festgelegt. Nach Ablauf der vereinbarten Leasingdauer kann der Leasingnehmer das Gut zu einem festgelegten Preis übernehmen, es an den Leasingnehmer zurückgeben oder das Leasing verlängern. Somit ist ein Leasingvertrag immer sehr flexibel und kann passend zur jeweiligen Lage des Unternehmens angepasst werden. Beim Factoring verkauft das Unternehmen offene Forderungen für erbrachte Leistungen an das Factoring Unternehmen. Das Factoring Unternehmen ist dann für das komplette Debitorenmanagement zuständig und damit für die Erbringung der Leistung des Kunden. Somit wird die Liquidität des Unternehmens, welches die Forderung an das Factoring Unternehmen abgetreten hat, sofort erhöht.
Vor- und Nachteile der Außenfinanzierung
Eine Außenfinanzierung birgt viele Vorteile für Dein Unternehmen: Im Gegensatz zur Innenfinanzierung bietet die Außenfinanzierung umfassendere Möglichkeiten der Kapitalbeschaffung. Mit einem hohen Kapitalzufluss schaffst Du Dir finanziellen Spielraum und steigerst Deine Wettbewerbsfähigkeit und das Wachstum Deines Unternehmens. Die Gebühren, die bei einer Außenfinanzierung anfallen, kannst Du übrigens steuerlich berücksichtigen. Auch bei Kapitaleinlagen entstehen keine zusätzlichen Kosten. Trotz einiger Vorteile bringt auch die Außenfinanzierung Nachteile mit sich: Im Gegensatz zu einer Kapitalbeschaffung, die von innen heraus geschieht und das Unternehmen unabhängig von externen Anspruchsgruppen macht, besteht bei der Außenfinanzierung immer eine Art Abhängigkeit von den externen Geldgebern. Außerdem müssen externe Geldgeber im Falle einer Insolvenz meistens zuerst bedient werden.
Zusammenhang zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung und Innen- und Außenfinanzierung
Hinsichtlich der Herkunft des Kapitals unterscheidet man zuerst zwischen Innenfinanzierung und Außenfinanzierung. Kommt das Geld von externen Kapitalgebern, liegt eine Außenfinanzierung vor. Erfolgt die Finanzierung ohne jegliche Kapitalgeber aus eigener Kraft heraus, spricht man von einer Innenfinanzierung. Im nächsten Schritt können beide Finanzierungsformen noch einmal in Eigen- und Fremdfinanzierung unterteilt werden.
Bei der Innenfinanzierung äußert sich die Eigenfinanzierung durch die Selbstfinanzierung. Entweder erfolgt eine offene Selbstfinanzierung durch die Einbehaltung der Unternehmensgewinne oder eine stille Selbstfinanzierung durch die Unterbewertung der Aktiva bzw. der Überbewertung der Passiva. In beiden Fällen erhöht sich das Eigenkapital des Unternehmens. Eine Fremdfinanzierung im Rahmen der Innenfinanzierung ist die Finanzierung durch Rückstellungen.
Bei der Außenfinanzierung äußert sich die Eigenfinanzierung in Form der Beteiligungsfinanzierung. Die Einlagen erfolgen hier durch eine Aufnahme neuer Gesellschafter oder durch die Herausgabe von Aktien. Je nach Rechtsform des Unternehmens und gewählter Art der Beteiligungsfinanzierung sind Mitspracherechte und Gewinnbeteiligungsansprüche der externen Geldgeber zu beachten. Die Fremdfinanzierung im Rahmen der Außenfinanzierung erfolgt klassischerweise durch die Aufnahme von Krediten und Darlehen. Weitere Formen der Fremdfinanzierung sind Schuldverschreibungen, Optionsanleihen, Nachrangdarlehen, Genussscheine sowie Leasing oder Factoring.
Relevante Merkmale zur besseren Unterscheidung der Finanzierungsform sind folgende:
Ob eine Außen- oder Innenfinanzierung vorliegt erkennt man ganz einfach daran, ob das neue Kapital von externen Geldgebern, also von außen kommt oder ob das Unternehmen Kapital aus eigener Kraft, also von innen heraus generiert.
Ob nun innerhalb dieser zwei Finanzierungsformen eine Eigen- oder Fremdfinanzierung vorliegt ist an folgenden Merkmalen zu erkennen:
Vorerst kann man sich folgende Fragen stellen: Ist das Kapital Eigen- oder Fremdkapital? Hat der Geldgeber Mitspracherecht oder nicht? In welcher Form haftet das Unternehmen für das eingezahlte Geld?
Anhand dieser Fragen kann man die beiden Finanzierungsformen gut voneinander trennen. Die Eigenfinanzierung weist in der Regel also folgende Merkmale auf:
- Das frische Geld wird Teil des Eigenkapitals und steht dem Unternehmen unbegrenzt zur Verfügung
- Der Kapitalgeber erhält Mitspracherechte
- Der Kapitalgeber erhält eine Gewinnbeteiligung
- Im Falle einer Insolvenz ist in der Regel die gesamte Einlage des Geldgebers verloren
Die Fremdfinanzierung hingegen weist folgende Merkmale auf:
- Das neue Kapital zählt zum Fremdkapital und steht nur vorübergehend zur Verfügung
- Der externe Geldgeber hat keinen Einfluss auf die unternehmerische Entscheidung
- In der Regel erfolgt eine Zinszahlung, an Gewinnen wird der Geldgeber nicht beteiligt
Zusammenhang zwischen Eigen- und Fremdfinanzierung und Innen- und Außenfinanzierung
Wie Du in diesem Artikel feststellen konntest gibt es viele verschiedene Möglichkeiten der Unternehmensfinanzierung. Die Wahl der Finanzierung hängt immer stark von der Situation des Unternehmens ab und man sollte die Vor- und Nachteile bei der Wahl der richtigen Finanzierungsform stets im Auge behalten.
Reicht das eigene Kapital aus, so ist eine Innenfinanzierung durchaus sinnvoll. Sind größere Investitionen notwendig und möchte das Unternehmen wachsen, ist die Außenfinanzierung der richtige Schritt. Insbesondere für junge Unternehmen und Start-Ups ist es daher entscheidend sich rechtzeitig mit einer geeigneten Außenfinanzierung auseinanderzusetzen und die Vor- und Nachteile der einzelnen Instrumente abzuwägen. Die Möglichkeiten der Kreditfinanzierung gehen über die Kreditvergabe durch die Hausbank hinaus, der Markt bietet mittlerweile durchaus flexiblere und attraktivere Formen der Kredit- und Darlehensfinanzierung. Möchtest Du Dich dahingehen weiter informieren, schau gerne in unserem Ratgeberartikel Bankkredit vorbei.
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