Nach einigen Jahren als Mieter entschließen sich viele Menschen irgendwann, dass sie lieber selbst ein Haus oder eine Eigentumswohnung besitzen möchten, statt den Großteil ihres Lebens zur Miete zu wohnen. Die Gründe dafür sind vielfältig: der Wunsch nach mehr Platz für die Familiengründung, Wohneigentum als Geldanlage für die Zukunft oder einfach der Wunsch nach mehr Unabhängigkeit und keine Miete mehr bezahlen zu müssen. Die Entscheidung, ob man lieber ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, ist unter Umständen jedoch nicht ganz einfach. Denn hier gibt es einige Vor- und Nachteile abzuwägen. Neben der Frage, ob Stadt oder Land sind z. B. auch finanzielle Gründe entscheidend. Die Abwägung der Kosten besonders deshalb wichtig ist, wenn der Haus- oder Wohnungskauf mit einem Kredit finanziert werden soll. Im Ratgeber haben wir die wichtigsten Vor- und Nachteile zusammengetragen, um Sie bei der Entscheidung Eigentumswohnung oder Haus bestmöglich zu unterstützen.

Haus oder Eigentumswohnung kaufen – welche Kriterien sind wichtig für die Entscheidung?

Bevor es wirklich an die Immobiliensuche geht, sollten Kaufinteressenten sich zunächst damit beschäftigen, welche Kriterien die Entscheidung beeinflussen, ob man lieber eine Wohnung oder ein Haus kaufen sollte. Letztendlich ist es natürlich eine Typ-Frage, ob man sich lieber für eine eigene Etagenwohnung in der Stadt oder für den Kauf eines Einfamilienhauses oder Reihenhauses im ländlichen Raum entscheidet. Außerdem beeinflussen auch Faktoren wie die aktuelle Lage auf dem Wohnungsmarkt, die Kosten für den Wohnungs- oder Hauskauf und die Größe des gesuchten Wohnraums die Wahl zwischen Wohnung oder Haus.

Wie viel Platz zum Wohnen wird benötigt?

Viele Mieter entscheiden sich aus Platzgründen irgendwann dafür, ihre Mietwohnung aufzugeben. Denn bezahlbare Wohnungen sind in vielen Städten Deutschlands, wie z. B. in München, nicht gerade mit großzügiger Wohnfläche verbunden. Doch wie viel Platz wird im neuen Eigenheim benötigt? Häufig denken Paare, die den entscheidenden Schritt zum gemeinsamen Haus oder der gemeinsamen Eigentumswohnung wagen, auch über Familienzuwachs nach. Bei der Abwägung zwischen Eigentumswohnung oder Haus sollte deshalb darüber nachgedacht werden, ob die Anzahl der vorhandenen Zimmer auch dann noch ausreicht, wenn Kinder in die Familie kommen. Ist dieser Schritt geplant, macht es Sinn, diesen zukünftig benötigten Platz bereits vor dem Haus- oder Wohnungskauf einzurechnen. Eventuell beeinflusst die Frage nach der bevorzugten Wohnungsgröße auch die Entscheidung, ob man lieber mitten in der Stadt, am Stadtrand oder auf dem Land leben möchte. Denn direkt in der Stadt ist viel Platz mit großzügiger Wohnfläche eher selten zu finden.

Wohnung mit Balkon oder eigener Garten: Eine Frage der Lage

Zentral Wohnen in der Stadt oder grüne Idylle auf dem Land – wer ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchte, muss sich entscheiden. Denn mitten in der Stadt eine Wohnung oder ein Haus mit Garten mieten zu können bleibt nur den wenigsten vergönnt. Deshalb zieht es viele Stadtbewohner mit dem Traum vom eigenen Garten nach einigen Jahren früher oder später schließlich doch ins Eigenheim aufs Land. In städtischen Randgebieten oder Dörfern ist das Angebot an Häusern mit einem großzügigen Grundstück üblicherweise größer als direkt in der Stadt oder am Stadtrand. Vor dem Immobilienkauf sollte deshalb die Frage beantwortet werden, ob man sich den Traum vom eigenen Garten erfüllen möchte, oder ob eine Eigentumswohnung mit Balkon zugunsten der zentraleren Lage eher den Vorstellungen entspricht.

Immobilienpreise, Kaufnebenkosten, Reparaturen: Wie viel Budget steht für den Immobilienkauf zur Verfügung?

Nach der Entscheidung sich endlich den Traum vom Eigenheim zu erfüllen, taucht für zukünftige Eigentümer schnell die Frage nach den Kosten für den Immobilienkauf auf. Trotz konkreter Vorstellungen von Lage oder Wohnfläche spielt bei der Entscheidung ob man lieber eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchte am Ende auch die persönliche finanzielle Situation eine große Rolle. Deshalb ist es wichtig für Kaufinteressenten, sich vorab zu überlegen, wie viel Geld sie in den Wohnungs- oder Hauskauf investieren können, und dabei auch über die Anschaffungskosten hinaus zu kalkulieren. Das bedeutet, neben dem Kaufpreis auch Kaufnebenkosten und Unterhaltskosten in die Kostenrechnung aufzunehmen.

Ein Vorteil der Eigentumswohnung gegenüber dem Haus ist hier, dass die Anschaffungs- und Unterhaltskosten für eine Wohnung in der Regel niedriger ausfallen als bei einem Haus. Denn Hausbesitzer tragen die Kosten für Reparaturen an ihrem Eigenheim selbst, während bei der Eigentumswohnung solche Kosten über das Hausgeld auf alle Eigentümer umgelegt werden. Das Hausgeld wird von allen an die Hausverwaltung entrichtet, damit für etwaige Reparaturen genügend Geld zur Verfügung steht.

Freistehendes Einfamilienhaus oder Hausgemeinschaft: Wie viele Freiheiten brauchen Sie?

Wer sich für einen Immobilienkauf entscheidet, bindet sich damit an die Gegebenheiten der Nachbarschaft. Ob man lieber ein Haus oder eine Eigentumswohnung kaufen sollte, hängt damit auch davon ab, wie viel Unabhängigkeit und gestalterische Freiheit man möchte. Eigentümer eines freistehenden Einfamilienhauses mit großem Grundstück können sich dort natürlich frei entfalten und Entscheidungen im und um das Haus herum unabhängig von ihren Nachbarn treffen. Denn die alleinige Nutzung von Gartenflächen ist in erster Linie für Familien mit Kindern ein gutes Argument, sich für ein eigenes Haus zu entscheiden. In einer Eigentumswohnung ist die Situation dagegen eine andere. Zwar kann man seine vier Wände gestalten, wie man möchte, allerdings sind alle Veränderungen am Haus von den mehrheitlichen Beschlüssen der Eigentümerversammlung abhängig. Dort werden Sachverhalte, welche die Hausgemeinschaft betreffen, regelmäßig besprochen.

Außerdem gilt natürlich für die eigene Etagenwohnung, genau wie für die Mietwohnung, Rücksicht auf die direkten Nachbarn zu nehmen vor allem in Bezug auf die Lautstärke. Deshalb werden sich Menschen, die in ihrem alltäglichen Leben und bei Beschlüssen rund um die Gestaltung ihres Eigenheims lieber die alleinige Verantwortung tragen, wahrscheinlich in einem eigenen Haus wohler fühlen als in einer Eigentumswohnung.

Wie viel Zeit kann in Reparaturen und Renovierung investiert werden?

Reparaturen, Gartenpflege oder Modernisierung: für Hausbesitzer gibt es immer etwas zu tun. Wer sich dafür entscheidet, ein Haus zu kaufen, sollte dabei auch den zeitlichen Aufwand bedenken. Möchten Sie viel Zeit in Ihr Eigenheim investieren und sehen sich eher als Heimwerker, dann ist die Antwort auf die Frage Wohnung oder Haus kaufen ganz klar. Bei der Eigentumswohnung dagegen fällt für den Eigentümer außerhalb seiner eigenen vier Wände weniger Arbeit an. Denn Reparatur- und Modernisierungsarbeiten werden in der Regel von der Hausverwaltung übernommen. Teilen Sie sich mit der Hausgemeinschaft nicht zusätzlich einen Garten, dann ist die Arbeit außerhalb der eigenen Wohnung überschaubar.

Haus oder Eigentumswohnung? Welche Vorteile & Nachteile gibt es?

Eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen, bedeutet auch, sich damit zu beschäftigen, wie man in Zukunft wohnen möchte. Die Entscheidung ist natürlich stark abhängig von den eigenen Bedürfnissen: Möchten Sie auch in ein paar Jahren noch mitten in der Stadt wohnen und von zentrumsnaher Lage profitieren, liegt der Kauf einer Eigentumswohnung nahe. Können Sie sich jedoch eher vorstellen, nach einigen Jahren lieber außerhalb der Stadt den eigenen Garten zu genießen, dann ist ein Haus eventuell vorzuziehen. Doch ob Haus oder Eigentumswohnung, jedes Eigenheim hat seine Vorteile und Nachteile.

Vor- und Nachteile eines Eigenheims

Viele Mieter wünschen sich nach einigen Jahren vor allem mehr Unabhängigkeit in ihren eigenen vier Wänden als in einer Mietwohnung. Wer sich für den Kauf eines eigenen Hauses entscheidet, kann sein Eigenheim und den dazugehörigen Garten frei nach seinen eigenen Vorstellungen einrichten und gestalten, ohne dafür die Zustimmung eines Vermieters oder der Hausgemeinschaft einholen zu müssen. Gleichzeitig bietet das Leben im eigenen Haus natürlich viel mehr Platz als eine Wohnung in der Stadt und sorgt durch naturnahes Wohnen im Grünen für Entspannung. Ein weiterer Vorteil: Wer ein freistehendes Einfamilienhaus sein Eigen nennen darf, muss selbstverständlich auch weniger Rücksicht auf die Nachbarn nehmen als in einer Etagenwohnung. Wenn es sich nicht gerade um laute Gartenpartys mit sehr vielen Gästen handelt, sind gesellige Zusammenkünfte in Haus und Garten nicht mehr vom Wohlwollen der Nachbarschaft abhängig. Ein weiterer Pluspunkt vom Hauskauf gegenüber dem Mieten ist, dass ein Haus bei entsprechend guter Pflege auch immer als Wertanlage zu sehen ist. Viele Menschen möchten irgendwann lieber ihr Geld in ihr Eigenheim anlegen, als monatlich Miete zu bezahlen.

Natürlich hat der Hauskauf nicht nur Vorteile für die Eigentümer. Wer eine Wohnung oder ein Haus kaufen möchte, ist auch abhängig vom Angebot auf dem Wohnungsmarkt. Je nach Lage ist mit hohen Immobilienpreisen zu rechnen und besonders für Häuser ist man meist auf das Wohnen in städtischen Randgebieten oder ländlichen Regionen festgelegt, da Häuser mitten in der Stadt schlichtweg seltener zum Kauf angeboten werden. Das schränkt die Auswahlmöglichkeiten bei der Immobiliensuche etwas ein. Dazu ist die gewünschte Unabhängigkeit auch von der Art des Hauses abhängig. Wer in einem freistehenden Einfamilienhaus lebt, muss außer der Grundstücksgrenze nicht viel beachten. Doppelhaushälften oder Reihenhäuser bieten dagegen direkte Nachbarn, auf die es Rücksicht zu nehmen gilt.

Als größter Nachteil des eigenen Hauses sind wohl die Kosten anzusehen. Denn die Entscheidung für den Hauskauf ist mit einem großen Finanzierungsaufwand verbunden. Die hohen Anschaffungskosten entstehen dabei nicht nur durch den Kaufpreis, sondern vor allem durch Kaufnebenkosten wie die Maklerprovision oder die Notarkosten beim Hauskauf. Das können die wenigsten Eigentümer ohne eine Immobilienfinanzierung stemmen. Allerdings dauert die Tilgung eines Immobilienkredits mehrere Jahre, was man ebenfalls als Nebenkosten beim Hauskauf einrechnen sollte. Mit der Anschaffung ist es jedoch nicht getan: Im Gegensatz zur Eigentumswohnung fallen für ein Haus auch Unterhaltkosten für Reparaturen oder Sanierungsmaßnahmen an, die vom Eigentümer aus eigener Tasche bezahlt werden müssen. Aufgrund dessen sollten Kaufinteressenten die finanziellen Aspekte gut durchplanen, bevor sie ihr Traumhaus kaufen.

Vor- und Nachteile einer Eigentumswohnung

Die Entscheidung für den Wohnungskauf bietet einige Vorteile. Möchte man weiterhin im Stadtzentrum wohnen, aber auf Wohneigentum als Geldanlage setzen, muss man mit einer Eigentumswohnung weniger Kompromisse eingehen als mit einem Haus. Denn damit lässt sich sowohl der Besitz der eigenen vier Wände mit zentraler Lage und mehr Platz zum Wohnen verbinden. In Bezug auf die Wohnfläche macht es nämlich häufig keinen Unterschied, ob man sich für eine Eigentumswohnung oder ein kleines Haus entscheidet. Darüber hinaus wählt man mit dem Wohnungskauf auch das Wohneigentum mit dem geringeren Arbeitsaufwand. Anfallende Arbeiten werden nämlich von der Hausverwaltung oder dem Hausmeister übernommen, sofern sie das Haus und nicht die eigene Wohnung betreffen. Zudem profitieren Eigentümer hier von geringeren Kosten, besonders in Bezug auf den Unterhalt. Zwar sind auch die Anschaffungskosten für eine Eigentumswohnung im Vergleich zu einem Haus meist niedriger, aber auch die Unterhaltskosten sinken dadurch, dass Reparaturen und Anschaffungen für das Wohnhaus von der Eigentümergemeinschaft bezahlt werden.

Manche der genannten Vorteile bringen jedoch bei genauerer Betrachtung auch Nachteile mit sich. Eigentümer, die über ihre eigene Wohnung hinaus Veränderungen am oder im Haus – z. B. an dem gemeinsam genutzt Garten – vornehmen möchten, müssen dies mit den anderen Wohnungseigentümern abstimmen. Gleichzeitig bedeutet eine eigene Etagenwohnung natürlich, dass Rücksichtnahme auf die Nachbarn erforderlich ist. In Bezug auf die Kosten hat die Eigentumswohnung den Nachteil, dass das Hausgeld an die Hausverwaltung regelmäßig gezahlt werden muss. Somit entstehen auch nach der Tilgung des Immobilienkredits für den Wohnungskauf weitere Kosten für die Wohnung.

Wohnung vs Haus kaufen

Haus Eigentumswohnung
Wohnfläche ·Meist mehr Platz als in einer Wohnung · Meist weniger Platz als in einem Haus

· Große Wohnungen können auch die Wohnfläche wie ein kleines Haus haben

Lage · In der Regel am Stadtrand oder in ländlichen Gegenden

· Stadthäuser mit Garten meist sehr teuer und seltener auf dem Immobilienmarkt zu finden

· Wohnen mitten in der Stadt

· Seltener in ländlichen Regionen

Kosten · Hohe Anschaffungskosten

· Kaufnebenkosten

· Höhere Unterhaltskosten durch Reparaturen, Modernisierungen etc. sowie Grundsteuer, Versicherungen

 

· Anschaffungskosten in der Regel geringer als bei einem Haus

· Kaufnebenkosten

· Unterhaltskosten geringer: Hausgeld für Betriebskosten und Instand- haltungsrücklagen

Zeitlicher Aufwand · Hoher Zeitaufwand, Eigentümer ist für alle Arbeiten selbst verantwortlich · Geringerer zeitlicher Aufwand

· Eigentümerversammlung, eventuell Hausdienste wie Treppenhausreinigung oder ähnliches

· Reparaturen werden meist vom Verwalter oder Hausmeister übernommen

Gestalterische Freiheiten · Viel Gestaltungsfreiraum für Haus und Garten

· Einschränkungen nur durch baurechtliche Vorschriften oder benachbarte Grundstücke

·  Gestalterische Freiheiten nur innerhalb der Wohnung

·  Gestaltung des Hauses muss mit der Hausgemeinschaft abgestimmt werden

Fazit: Was ist besser – Eigentumswohnung oder Haus kaufen?

Die Frage Eigentumswohnung oder Haus kaufen muss jeder anhand seiner persönlichen Bedürfnisse und Vorstellungen selbst beantworten. Jedoch sollten die vorgestellten Kriterien in die Entscheidung miteinbezogen werden. Wer endlich in sein Traumhaus oder seine Traumwohnung einziehen möchte, sollte sinnvollerweise vorab seine Erwartungen das das zukünftige Eigenheim zusammentragen und diese mit den Vor- und Nachteilen von Eigentumswohnung gegen Haus abgleichen. Denn für den Schritt ins eigene Heim gibt es ebenso verschiedene Gründe: sei es die Unabhängigkeit von Nachbarn und Vermietern, mehr Platz für die Familie oder auch der Traum vom eigenen Garten.