Was ist eine Zinsfestschreibung?
Bei einer Zinsfestschreibung handelt es sich in der Regel um eine Vereinbarung zwischen einem Darlehensgeber und einem Kreditnehmer. Dabei werden die Zinsen für einen bestimmten Zeitraum der Laufzeit des Kredits, beispielsweise für fünf oder zehn Jahre festgeschrieben. Das nennt man Zinsbindung und es bedeutet für den Kreditnehmer, dass sich in der jeweiligen Zeitspanne der Zinsfestschreibung die Zinsen seiner Finanzierung nicht verändern. Der Kreditnehmer erhält dadurch ein höheres Maß an Sicherheit bezüglich der Kosten eines Darlehens, verglichen mit Krediten, die mit variablen Zinssätzen versehen sind. Aufgrund der Zinsbindung lassen sich die Kosten genauer berechnen und eventuelle Erhöhungen der Zinsen sind vorerst nicht zu befürchten. Da Zinsen sich schnell verändern können, sind Zinsschwankungen bei Krediten durchaus nicht selten – gerade vor dem Hintergrund, dass ein Kredit in der Regel eine lange Laufzeit aufweist. Daher ist es für den Kreditnehmer optimal, eine möglichst lange Zinsfestschreibung – bestenfalls für mehrere Jahre – auszuhandeln. Oft gilt jedoch, je länger die Zinsbindung desto höher ist der vereinbarte Zinssatz.
Zinsfestschreibungen kommen vor allem bei der Immobilienfinanzierungen und der Baufinanzierung zum Einsatz.
Gründe für eine Zinsfestschreibung
Eine Zinsfestschreibung sorgt für eine hohe Planungssicherheit, da durch den festgeschriebenen Zinssatz die Zahlungsbelastung problemlos kalkuliert werden kann. Bei aktuellen Niedrigzinsen sichert man sich diese durch die Zinsbindung über einen langen Zeitraum und schützt sich vor dem Risiko der Änderung des Zinssatzes.
Die Zinsfestschreibungsdauer
Bei kurzen oder mittellangen Laufzeiten von Krediten lohnen sich Zinsfestschreibungen besonders. Hier wird die Zinsfestschreibung nämlich oft für die gesamte Laufzeit festgeschrieben, weshalb der Kreditnehmer sich in diesem Fall keine Gedanken machen muss, was passieren soll, wenn die Zinsfestschreibung endet.
Der Zeitraum, zu dem der Zinssatz festgeschrieben wird, wird als Zinsbindung oder Sollzinsbindung bezeichnet. Bei klassischen Baufinanzierungen erfolgt die Zinsfestschreibung meist über die ersten fünf, zehn oder 20 Jahre. Es ist jedoch möglich, eine Sollzinsbindung selbst über 30 Jahre hinweg festzulegen.
Kann man eine Zinsfestschreibung vorzeitig ändern oder kündigen?
Ein Kreditnehmer bindet sich bei Abschluss eines Kredits vertraglich – auch an die Sollzinsbindung. Möchte er diese Zinsfestschreibung also vorzeitig kündigen, dann muss er auf die Kulanz seiner Bank hoffen. Falls die Bank einer Kündigung zustimmt, verlangt sie häufig eine Vorfälligkeitsentschädigung um den entstandenen Schaden zu mildern. Die Höhe dieser Entschädigung hängt davon ab, wie hoch die Restschuld ist, welcher Zinssatz vereinbart wurde, wie lange die Laufzeit der Zinsfestschreibung noch wäre und wie das aktuelle Zinsumfeld aussieht.
Laut § 489 des Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) kann ein Kredit nach zehn Jahren unabhängig von der vereinbarten Sollzinsbindungsfrist mit einer Kündigungsfrist von 6 Monaten gekündigt werden. Dabei entfällt der Anspruch der Bank auf eine Vorfälligkeitsentschädigung.
Die Zinsfestschreibung läuft aus – was tun?
Bei Ablauf der Zinsfestschreibung eines Kredits kommt in den meisten Fällen die Bank auf den Kreditnehmer zu, um die Tilgung der Restschuld zu fordern. Oft wird aber auch ein Angebot zur Anschlussfinanzierung unterbreitet. Der Kreditnehmer ist nun in der Lage, erneut mit der Bank verhandeln zu können.
Mit Ablauf der Zinsfestschreibung entstehen folgende Optionen:
- Die Anschlussfinanzierung annehmen: Für den Kreditnehmer ist die Annahme des Anschlussfinanzierungs-Angebots zumeist die einfachste Lösung.
- Die Restschuld tilgen: Bei einer solchen Tilgung ist jedoch ein größerer Geldbetrag zu zahlen, daher kommt es hier stark auf die finanzielle Situation des Kreditnehmers
- Eine Umschuldung veranlassen: Oft ist das Angebot der Bank nicht das beste auf dem Markt, es gilt sich zu informieren, welche Alternativen bestehen.
Die Umschuldung als mögliche Alternative, wenn die Zinsfestschreibung endet
Empfehlenswert ist darüber hinaus, dass bei Ablauf der Zinsfestschreibung der Markt für Offerten an Darlehen stets genau sondiert wird. Zwar erhalten Kreditnehmer oft ein neues Angebot von ihrer bisherigen Bank, doch dieses gilt es mit den Konditionen beziehungsweise dem Zinssatz anderer Anbieter zu vergleichen, um in den weiteren Jahren der Finanzierung möglicherweise bessere Darlehensmodelle zu nutzen. Falls einem das Angebot einer anderen Bank im Vergleich zum alten Kreditgeber mehr zusagt, lässt sich dieses durch die Vornahme einer Umschuldung der Verbindlichkeiten in Anspruch nehmen.
Die Nachteile beim Darlehen mit Zinsfestschreibung
Die Zinsfestschreibung besitzt allerdings auch eine negative Kehrseite. Sollte sich während der Zinsbindung das allgemeine Zinsniveau verringern, würde man von diesem Vorteil nicht profitieren. Auch in diesem Fall wäre das vorzeitige Kündigen der Zinsfestschreibung teuer und umständlich, sofern die 10 Jahresfrist noch nicht abgelaufen ist.
Zudem muss man bei einem Darlehen mit Zinsfestschreibung oft damit rechnen, dass die Banken einen Aufschlag erheben, der umso höher ausfällt, je länger die Unveränderlichkeit der Zinsen vereinbart wird.
Wann lohnt sich eine Zinsbindungsfrist?
Grundsätzlich lässt sich feststellen, dass es ratsam ist, in Zeiten von niedrigen Zinsen bei Krediten eine längere Zinsfestschreibung vorzunehmen. Hierdurch sichert sich der Kreditnehmer die aktuell attraktiven Zinsen auch besonders lang für die Zukunft. Die Zinsfestschreibung kann beispielsweise bei Bausparverträgen und der Immobilienfinanzierung – einer Finanzierung über einen langen Zeitraum – sehr lohnenswert sein. Gleichzeitig sollte eine Zinsfestschreibung in einem hohen Zinsumfeld für Darlehen eher kurzfristig vereinbart werden, da somit bei sinkenden Zinsen in den kommenden Jahren erneut mit der Bank verhandelt werden kann.
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