Definition Kreditklemme
Die Kreditklemme bezeichnet im Allgemeinen die Einschränkung des Kreditvolumens durch den Kreditgeber. Als Auslöser und als Merkmale für eine Kreditklemme werden diverse Kriterien genannt. Da jedoch unterschiedliche Institute verschiedene Faktoren zur Rate ziehen, besteht keine allgemeingültige Definition. In der Regel sind diese Faktoren endogener Natur, das heißt Entscheidungen des Managements von Kreditinstituten und Banken sind ausschlaggebend für die Entstehung.
Eine Kreditklemme besteht, wenn Geldinstitute die Kreditvergabe an Unternehmen generell und flächendeckend stark drosseln oder auch ganz einstellen, obwohl die vorherrschenden Zinsen und die Marktwirtschaftlichkeit einen höherer Kreditumfang erwarten lassen würden. Auch ist die Einschränkung des Kreditangebots der Banken nicht Folge einer hohen Risikoeinschätzung eines einzelnen Kreditnehmers. Jedoch kann die Zurückhaltung der Kreditinstitute, anderen Marktteilnehmern auch dem Nichtbankensektor Kredite zu gewähren, die Versorgung der Wirtschaft einschränken und kann ein konjunkturelles Risiko begründen.
Wodurch entsteht eine Kreditklemme?
Die Gründe für eine Kreditklemme können je nach Definitionsansatz variieren. Zu dem Engpass der Versorgung von Unternehmen mit Geld in Form von Krediten kommt es in erster Linie durch eine verschlechterte Liquidität und Refinanzierungsproblemen der Banken. In diesem Fall fehlen dem Kreditinstitut das Eigenkapital, also die finanziellen Mittel, um die ausgegebenen Gelder durch Bezugsmöglichkeiten über den Kapitalmarkt oder Spareinlagen auszugleichen.
Diese Situation kann unter anderem durch die Verschuldung von Banken oder die weitreichenden Auswirkungen einer Finanzkrise auftreten. Auch bestehende Unsicherheiten am Finanzmarkt können dazu führen, dass Banken sich gegenseitig kaum Geld leihen und auch keine Kredite an ihre Kunden vergeben, sodass es zu einem Engpass an Darlehen kommt.
Die Risikotragfähigkeit von Banken verschlechtert sich ebenfalls durch Verluste, die das Eigenkapital verringern. Dadurch werden Kredite mit einem erhöhten Risiko verbunden und es resultiert eine verschärfte Bonitätseinschätzung seitens der Banken. Durch die damit verbundene gesunkene Risikotoleranz versuchen Kreditunternehmen, bilanzielle Risiken zu reduzieren und zahlen dementsprechend weniger Geld aus. Ausschlaggebend ist eine allgemein höhere Einschätzung des Ausfallrisikos durch zum Beispiel einen allgemeinen wirtschaftlichen Abschwung. Das heißt, das Kreditangebot sinkt nicht aufgrund einer Verschlechterung der Bonität potenzieller Kreditnehmer oder durch eine Veränderung des sicheren Realzinses, sondern durch eine schärfere Überprüfung der Bank aufgrund der eigenen finanziellen Lage.
Die Zurückhaltung von Krediten kann ebenfalls durch externe Gründe auftreten, wenn die Eigenkapitalvorschriften und die Richtlinien zur Kreditvergabe verschärft werden. Wenn Kreditunternehmen umfangreichere Sicherungsrücklagen führen müssen, fällt die Bonität der Kreditnehmer stärker ins Gewicht. Um ihre Zahlungsfähigkeit weiterhin aufrecht zu erhalten, wird die Liquidität der Bank somit nicht weitergegeben – Resultat ist die Kreditklemme. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu nennen, dass die Eigenkapitalvorschriften prozyklisch wirken. Die Anforderungen erhöhen sich demnach bei Konjunkturrückgängen und können somit verstärkt zu einer Kreditklemme führen. Bei einem Konjunkturaufschwung wird die Kreditvergabe gelockert und Darlehen leichtfertiger ausgegeben.
Die Investition der Bank in andere lukrativere Kredite wie zum Beispiel in Finanzderivate werden ebenfalls als Auslöser für eine Kreditklemme genannt.
Wann liegt keine Kreditklemme vor?
Nach der Auflistung zahlreicher Auslöser für eine Kreditklemme soll im Folgenden eine Übersicht gegeben werden, welche Eigenschaften nicht als charakteristisch für eine Kreditklemme gelten.
Wie bereits erwähnt ist eine schlechte Bonität und die mangelnde Sicherheit des Kreditnehmers zwar Grund für die Ablehnung eines Kredites, aber nicht für eine allgemeine Kreditklemme. Diese resultiert aus der verschärften Bonitätsprüfung aufgrund der finanziellen Lage des Kreditunternehmens selbst oder durch verschärfte Eigenkapitalvorschriften.
Auch die Einschränkung von Krediten innerhalb einer bestimmten Branche wird nicht als Kreditklemme bezeichnet. Nur eine flächendeckende Einbehaltung von Kapital in allen Branchen charakterisiert diesen Begriff.
Ein weiterer Aspekt, der nicht als Auslöser für eine Kreditklemme gilt, ist der Rückgang des nachgefragten Kreditvolumens durch den Kreditnehmer. Bedingt durch einen wirtschaftlichen Abschwung oder das BIP kann somit das von der Bank ausgeschüttete Kreditvolumen sinken, ohne dass eine Kreditklemme vorliegt.
Rolle der Kernkapitalquote
Ein wichtiger Begriff im Zusammenhang mit der Kreditklemme ist die sogenannte Kernkapitalquote. Diese Quote beschreibt innerhalb des Kreditwesens den Anteil der eigenen Mittel. Dieser ist nicht nur von der absoluten Höhe des anerkennungsfähigen Eigenkapitals abhängig, sondern vor Allem von den risikogewichteten Aktiva, also insbesondere von den Kreditbeständen des Institutes. Sobald sich das Rating der risikogewichteten Aktiva verschlechtert, vermindert sich die Kernkapitalquote und somit auch die Möglichkeit zur weiteren Kreditvergabe. Um diese Verschlechterung auszugleichen und die Kernkapitalquote zu erhöhen, müssen die Kreditinstitute entweder ihr Kernkapital vergrößern oder Risikoaktiva verringern.
Die Solvabilitätsverordnung (SolvV)
Die Kreditinstitute unterliegen seit 2007 der sogenannten Solvabilitätsverordnung. Durch den Gesetzgeber wird innerhalb dieser Verordnung ein Ermessungsspielraum vorgegeben, der allerdings mit klaren Kreditkontingentierung verbunden ist, der sich aus verschiedenen Faktoren zusammensetzt. Die individuelle Bewertung der Kreditnehmer, die Kreditart und –sicherheiten spielen hier eine wichtige Rolle. Diese vorgegebene Quote beeinflusst maßgeblich das Ausschüttungsvolumen der Kreditinstitute und somit auch das Auftreten einer Kreditklemme.
Konsequenzen einer Kreditklemme
Eine Kreditklemme kann die allgemeine Wirtschaftslage beträchtlich beeinflussen. Durch sie werden die Einnahmen der Ökonomie reduziert und somit negative konjunkturelle Risiken begründet: die Wirtschaft kann aufgrund mangelnder Investitionen und rückläufigen Konsums von Unternehmen und Haushalten schrumpfen, Arbeitsplätze verloren gehen oder Geld-Defizite öffentlicher Haushalte wegen großer Steuerausfälle ansteigen. Zusätzlich kann sich auch die wirtschaftliche Lage eines Landes längerfristig verschlechtern, da Unternehmen ihre Investitionen zu spät oder in zu geringem Ausmaß tätigen.
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