Ausfallrisiko

Der Begriff Ausfallrisiko beschreibt den Grad der Wahrscheinlichkeit eines Verlustes. Ein Verlust tritt ein, sofern ein Schuldner den Forderungen bzw. Zahlungen nicht mehr nachkommen kann (teilweise oder vollständig) oder verschiedene Formen der Geldanlage einen Wertverlust erleiden.

Grundlegende Gedanken

Beim Ausfallrisiko geht es um das vereinbarungsgemäße Erfüllen der Pflichten, die aus einem Geschäft entstehen. Liegt ein hohes Bonitätsrisiko vor, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass es zu einem Ausfall kommen kann. Besteht ein gewisses Ausfallrisiko, hat dies Auswirkungen auf die Kreditkosten. Gebühren, Provisionen und Zinsen sowie die Kredittilgung fallen höher aus als bei Kreditnehmern mit guter Bonität und geringem Ausfallrisiko.

Bezogen aufs Kreditgeschäft kann das Ergebnis ein Totalausfall, eine teilweise Tilgung des Kredits oder als vollständige Rückzahlung sein. Verantwortlich für einen Ausfall ist häufig die Ungewissheit im Hinblick auf den Eintritt von künftigen Umweltzuständen und deren Folgen. Andererseits kann zusätzlich zum erhöhten Ausfallrisiko eine Unwilligkeit bestehen, sodass die vereinbarten Leistungen nicht vollbracht werden.

Um das Ausfallrisiko zu berechnen, wird bei der Bank vor allem der Schufa-Score betrachtet. Kreditnehmer mit ähnlicher Bonität bzw. ähnlichem Ausfallrisiko werden so gruppiert und erhalten ähnliche Konditionen für ihren Kredit. Durch das Verlangen höherer Zinsen kompensieren Banken somit das jeweilige Risiko. Ist das Ausfallrisiko zu hoch, wird der Kredit durch die Bank abgelehnt.

Bezogen auf den internationalen Bereich ist beim Begriff Ausfallrisiko die Rede von einem Länderrisiko. Unsicherheit herrscht zudem bei Termingeschäften oder Kreditvergaben, die mit einem Ausfallrisiko verbunden sind. Hierbei kann es sich beispielsweise um die aus diesen Geschäften resultierenden Verpflichtungen handeln.

Das Verlustrisiko

Im Fall von einem hohen Kreditrisiko besteht hinsichtlich eines Zahlungsanspruchs die Gefahr, dass dieser Anspruch teilweise oder völlig undurchsetzbar ist. Es kann die Zahlungsunfähigkeit oder eine Zahlungsverweigerung eines Kreditnehmers vorliegen. Zum einen bestehen diese Risiken für Banken, auch wenn diese durch die Kreditprüfung und Bonitätsinformationen der Schufa einen Schutz davor aufbauen wollen. Allerdings können neben der Bank selbst private Kapitalanleger, die festverzinsliche Wertpapiere erwerben, von diesem Risiko betroffen sein. Möglich wäre dies, wenn das ausgebende Unternehmen den Konkurs anmeldet.

Das Eintreten von Liquiditätsproblemen

Außerdem wird mit einem Ausfallrisiko der Fall bezeichnet, in dem ein Schuldner eine Forderung nicht einlösen kann. Zu dieser Situation kommt es, sofern ein Emittent sich in Schwierigkeiten bezüglich seiner Liquidität befindet. Als Folge daraus kann dem Emittenten die Bedienung seiner Anleihen nicht möglich sein. Diese Unfähigkeit durch den Kreditnehmer seine Forderungen zu erfüllen führt somit zu einem teilweisen oder totalen Verlust.

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