Egal, ob Start-Up-Unternehmen oder junger Wissenschaftler bzw. junge Wissenschaftlerin ─ ohne eine entsprechende finanzielle Förderung verlaufen selbst die besten Geschäftsideen und die vielversprechendste Forschung im Sande. Wer interessante Projekte mit ambitionierten Zielen umsetzen will, ist daher meist auf eine Anschubfinanzierung angewiesen.
In diesem Beitrag erfährst Du, was eine Anschubfinanzierung ist, wie diese Mittel beantragt werden und welche Rolle die Geldgeber und Sponsoren bei einer solchen Förderung haben.
Definition: Was ist eine Anschubfinanzierung?
Anschubfinanzierung ist eine finanzielle Unterstützung, für ein sinnvoll befundenes Vorhaben, durch öffentliche Gelder. Die Anschubfinanzierung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Höhe der Förderung am Beginn eines Projektes vereinbart wird. Um für eine Finanzierung prädestiniert zu sein, müssen konkrete Rahmen- und Zielbedingungen mit den Investoren ausgehandelt werden.
Wo werden Anschubfinanzierungen genutzt?
Anschubfinanzierungen werden hauptsächlich zur Unterstützung von Start-Up-Unternehmen und Forschungsprojekten verwendet, um ihnen den notwendigen finanziellen Schub zu geben, den sie in ihren Anfangsphasen benötigen. Sie ermöglichen jungen Unternehmen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, innovative Ideen und Projekte zu realisieren, die sonst aufgrund fehlender Startmittel ins Stocken geraten könnten. Außerdem werden sie oft bei größeren infrastrukturellen und gemeinnützigen Projekten eingesetzt, bei denen eine anfängliche Finanzspritze notwendig ist, um das Projekt anzustoßen.
Förderung von Unternehmen
Anschubfinanzierungen werden vor allem zur Förderung junger Unternehmen, bzw. zur Förderung konkreter Projekte innerhalb eines Unternehmens genutzt. Durch die Anschubfinanzierung erhält ein Unternehmen so z. B. die nötigen finanziellen Mittel, um neue innovative Geschäftsidee umzusetzen. Ziel einer Anschubfinanzierung kann es aber auch sein, eine Unternehmensgründung überhaupt erst möglich zu machen, da ein solcher Schritt bereits oft am zur Verfügung stehenden Startkapital scheitert.
Im unternehmerischen Kontext dienen Anschubfinanzierungen also zur:
- Gründung von Unternehmen
- Vorbereitung und Umsetzung von Projekten Geschäftsideen
- Überwindung finanzieller Engpässe
Förderung von Forschungsprojekten
Oft werden Anschubfinanzierungen zudem in der Forschung genutzt. Ziel solcher Förderungen kann es unter anderem sein, die Finanzierung von Universitäten, Forschungseinrichtungen, Verbundvorhaben oder einzelnen Forschungsprojekten bzw. Wissenschaftlern sicherzustellen und diesen die nötigen finanziellen Mittel zur Vorbereitung, Koordination und Umsetzung der Forschung zur Verfügung zu stellen. Junge Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen erhalten Anschubfinanzierungen so z. B. auch, um Drittmittelanträge vorbereiten zu können. Über bewilligte Drittmittelanträge kann wiederrum eine langfristige Finanzierung von Projekten über mehrere Jahre sichergestellt werden.
Im wissenschaftlichen Kontext dienen Anschubfinanzierungen also zur Förderung von:
- Universitäten und Forschungseinrichtungen
- Einzelnen Wissenschaftlern & Wissenschaftlerinnen
- Konkreten Forschungsprojekten
- Verbundvorhaben Verbundprojekten
Wie funktioniert eine Anschubfinanzierung?
Je nachdem wer gefördert werden soll, handelt es sich bei den Kapitalgebern einer Anschubfinanzierung u. a. um Banken, Fonds, Unternehmen, Institutionen, private Investoren oder aber die öffentliche Hand, z. B. der Staat oder die EU. Für Anschubfinanzierungen durch öffentliche Geldgeber muss in der Regel ein Antrag auf Förderung eingereicht werden.
Die im Rahmen einer Anschubfinanzierung bereitgestellten Mittel sind in der Regel an einen konkreten, im Projektantrag festgehaltenen Zweck bzw. an ein Ziel gebunden. Am Beispiel eines Unternehmens z. B. an die Umsetzung einer konkreten Geschäftsidee, im Kontext der Wissenschaft z. B. an eine bestimmte Forschung oder im Rahmen der EU an ein konkretes Verbundprojekt.
Im Gegensatz zu einem Ratenkredit erwarten die Geldgeber einer Anschubfinanzierung keine unmittelbare Rückzahlung der bereitgestellten Mittel. Eine Anschubfinanzierung soll per Definition schließlich tatsächlich als Anschub für ein Projekt dienen. Entsprechend der meisten Förderrichtlinien ist zu Beginn daher noch keine Tilgung fällig. Nichtsdestotrotz muss auch eine Anschubfinanzierung in der Regel innerhalb einer festgelegten Laufzeit, sowie unter Berücksichtigung eines entsprechenden Zinssatzes an den Geldgeber zurückgezahlt werden.
Einbezug von Sponsoren
Sponsoren sind für Universitäten, Wissenschaftler bzw. Wissenschaftlerinnen oder Unternehmende eine weitere Möglichkeit an die nötige Liquidität für die Forschung bzw. Umsetzung unternehmenseigener Ziele zu kommen und den finanziellen Horizont für konkrete Projekte zu erweitern. Sponsoring entspricht jedoch nicht unbedingt der klassischen Definition einer Anschubfinanzierung. Die Anschubfinanzierung funktioniert in der Regel schließlich wie ein Kredit ─ selbst nach einer tilgungsfreien Anfangs- und Anlaufzeit muss die Forderung also innerhalb einiger Jahre zurückgezahlt werden. Bei finanziellen Förderungen durch einen Sponsor ist dagegen keine Tilgung vorgesehen. Die Sponsoren zählen vielmehr auf den Werbeeffekt ihrer Maßnahmen und generieren anderweitig Mehrwert, z. B. durch namentliche Erwähnungen.
Vorteile einer Anschubfinanzierung
Viele noch so gute Geschäftsideen oder Forschungsprojekte scheitern schlicht und einfach am Geld. Anschubfinanzierungen bieten hier die Chance, den finanziellen Horizont über einige Jahre zu erweitern und die Vorbereitung, Koordination und Umsetzung von Ideen bzw. Projekten zu finanzieren. Die geförderten Unternehmer und Unternehmerinnen, sowie die geförderten Forschungseinrichtungen erhalten die nötigen liquiden Mittel und können ohne Druck an der Erreichung ihrer Ziele arbeiten.
Investoren und Kleinanleger bzw. -anlegerinnen haben wiederum die Möglichkeit, am Wachstum eines aufsteigenden Unternehmens, an einer erfolgreich umgesetzten Idee oder an konkreten Forschungsergebnissen zu profitieren. Als Sicherheit dient den Investoren dabei die Hoffnung auf einen langfristigen Erfolg des Unternehmens, der Forschung bzw. dem jeweils geförderten Projekt. Hierin besteht auch ein wichtiger Vorteil für junge Unternehmer und Unternehmerinnen, da diese in der Regel eine geringere Kreditwürdigkeit haben und noch keine Kreditsicherheiten stellen können.
FAQ: Häufige Fragen zur Anschubfinanzierung
Eine Anschubfinanzierung beantragst Du direkt bei Deinem potenziellen Geldgeber oder der Institution die für die Koordination der Antragstellung zuständig ist, z. B. das verantwortliche Bundesministerium, die jeweiligen EU-Kommission, Deine Bank, die Universität, ein möglicher Investor oder Dein Online-Kreditvermittler.
Sowohl die die Fristen für die Einreichung eines Antrags als auch die Voraussetzungen für eine Bewilligung von Anträgen hängen davon ab, bei welchem Geldgeber die Antragstellung getätigt wird. Ein Kreditantrag zur Unterstützung junger Unternehmen läuft ganz anders ab, als eine Antragstellung für Förderprogramme zur Förderung von Forschungsprojekten.
Auch innerhalb von Anschubfinanzierungen im wissenschaftlichen Kontext gibt es natürlich Unterschiede bei den Projektanträgen. Bei Anträgen auf Förderprogramme vom Bundesministerium für Bildung und Forschung sind so z. B. gänzlich andere Voraussetzungen und Förderrichtlinien zu beachten als bei Anträgen für ein EU-Verbundvorhaben.
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Eine Anschubfinanzierung ist speziell dafür konzipiert, Projekte oder Unternehmen in ihrer Anfangsphase zu unterstützen, indem sie die nötigen finanziellen Mittel bereitstellt, um ihre Ideen oder Vorhaben umzusetzen. Sie kann in Form von öffentlichen Geldern, privaten Investitionen oder anderen Finanzierungsquellen kommen. Ein herkömmlicher Unternehmenskredit hingegen ist in der Regel ein Darlehen, das Unternehmen von Banken oder anderen Finanzinstitutionen erhalten. Der Hauptunterschied liegt oft in den Rückzahlungsbedingungen und Zinssätzen, wobei Anschubfinanzierungen manchmal flexiblere oder günstigere Bedingungen bieten können, insbesondere in den Anfangsstadien des Projekts oder Unternehmens.
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