Ob für das neue Auto oder den Hauskauf – unabhängig davon, für welchen Zweck Du einen Kredit aufnimmst, die beantragte Darlehenssumme spielt eine wichtige Rolle für Deine finanzielle Planung und wirkt sich unter anderem auf die Tilgungsdauer oder den angebotenen Zinssatz für das Darlehen aus. Kreditnehmerinnen und Kreditnehmer sollten deshalb entsprechend gut über das Thema Bescheid wissen. Wir klären die wichtigsten Fragen zum Darlehensbetrag: Definitionen, Berechnung und unter welchen Voraussetzungen Dir Deine Bank einen Darlehensbetrag in der gewünschten Höhe gewährt.
Darlehensbetrag & Kreditsumme – gibt es einen Unterschied?
Von einem Darlehen spricht man, wenn eine Bank oder ein anderer Darlehensgeber einem Darlehensnehmer für einen vertraglich vereinbarten Zeitraum eine konkrete Summe Geld zur Verfügung stellt, die zu einem vereinbarten Zinssatz und innerhalb einer festgelegten Laufzeit zurückgezahlt werden muss.
Abgesehen von Darlehen hat sich im Sprachgebrauch dafür auch der Begriff Kredit etabliert. Auch wenn man vom Darlehen eher im Zusammenhang mit längeren Laufzeiten und höheren Gesamtbeträgen spricht, haben die Begriffe Darlehensbetrag, Kreditsumme oder Darlehenssumme unabhängig ihrer Definition daher grundsätzlich eine sehr ähnliche Bedeutung.
Was ist der Darlehensbetrag?
Der Darlehensbetrag beschreibt jene Summe, welche Dir als Kreditnehmer nach Auszahlung des Darlehens durch Deine Bank bzw. durch Deinen Kreditgeber effektiv zur Verfügung steht. Auch Darlehenssumme genannt, ist dieser Betrag eine der wichtigsten Kennzahlen bei der Aufnahme eines Kredits.
Diese Definition des Darlehensbetrags bezieht sich allerdings auf den sogenannten Nettodarlehensbetrag. Auf der Suche nach einem passenden Kredit stößt Du früher oder später aber sicherlich auch auf den Ausdruck „Bruttodarlehensbetrag“.
Nettodarlehensbetrag
Der Nettodarlehensbetrag ist die Summe, welche Du als Darlehensnehmer tatsächlich ausgezahlt bekommst. Oftmals ist die beantragte bzw. gewährte Darlehenssumme identisch mit dem Nettodarlehensbetrag. Unter Umständen kann es allerdings vorkommen, dass der von der Bank gewährte Darlehensbetrag von dem tatsächlich ausgezahlten Betrag abweicht.
Eine Differenz zwischen ausgezahlter Darlehenssumme und gewährter Darlehenssumme kann dann entstehen, wenn Dein Darlehensgeber (z. B. Deine Bank) abgesehen von den üblichen Zinsen noch weitere Gebühren für die Vergabe des Kredites berechnet und diese Gebühren direkt von der ausgezahlten Kreditsumme abzieht.
Bruttodarlehensbetrag
Der Begriff Bruttodarlehensbetrag beschreibt die beantragte Kreditsumme. Dieser Betrag enthält folglich auch Gebühren der Bank für die Kreditvergabe und für eine eventuell abgeschlossene Restschuldversicherung.
Der Bruttodarlehensbetrag bildet die Grundlage für die Berechnung der Zinsen und die Festsetzung der Monatsraten und ist damit entscheidend für die Dauer der Tilgung sowie die allgemeinen Konditionen Deines Darlehens.
Welche weiteren Faktoren beeinflussen den Darlehensbetrag?
Nicht nur die Nebenkosten der Bank, Zinskosten oder eine Restschuldversicherung haben Einfluss auf den Darlehensbetrag, sondern auch andere Faktoren werden vom Darlehensgeber bei dessen Bestimmung miteinbezogen. Dazu gehören:
- Zahlungsintervall
- Tilgungsintervall
- Tilgungsdauer
- Tilgungsfreie Zeit
- Restschuld
Diese Sammlung an Kriterien wird von Kreditgebern dazu genutzt, um die Konditionen für einen Kredit festzulegen und den Darlehensbetrag zu ermitteln.
Wie lässt sich der Darlehensbetrag berechnen?
Die Höhe der beantragten bzw. schlussendlich gewährten Darlehenssumme entscheidet wesentlich über die Laufzeit des Darlehens, die erforderlichen Monatsraten sowie weitere Konditionen des Darlehensvertrages, z. B. Zinsen oder verbleibende Restschuld. Deshalb kann es für Kreditnehmende interessant sein, den Darlehensbetrag vorab zu berechnen. Allerdings solltest Du wissen, dass es für die Berechnung der Darlehenssumme keine verbindliche Formel gibt. Das hat den Grund, dass z. B. Banken eigene Regeln, spezielle Formeln sowie unterschiedliche Kriterien zur Ermittlung des Darlehensbetrags heranziehen. Es gibt aber natürlich ein paar grundlegende Anhaltspunkte, an denen Du Dich orientieren kannst. Entscheidend sind dafür drei Größen:
- Nettodarlehensbetrag
- Effektivzinssatz
- Nebenkosten
Darüber hinaus sind neben dem Kreditzweck noch folgende Kriterien wichtig für die Bank:
- Sicherheiten
- Bonität
- Bürgen
- Zusätzliche Kreditnehmer
- Regelmäßige Gehaltseingänge
- Unbefristeter Arbeitsvertrag
- Vorhandenes Eigenkapital
Diese Kriterien erhöhen die Sicherheit für den Darlehensgeber, was die Konditionen für Kreditnehmende verbessern und die gewährte Darlehenssumme erhöhen kann. Faktoren wie selbstständige Tätigkeiten oder ein Schufa-Eintrag können die Chancen auf einen Kredit bei der Bank dagegen deutlich senken.
Wie Du den Darlehensbetrag bzw. die Gesamtkosten für Deinen Kredit berechnen kannst, siehst Du an unserer Beispielrechnung:
Darlehensbetrag | 100.000 Euro |
Effektiver Jahreszins | 3 Prozent |
Bearbeitungsgebühren der Bank | 100 Euro |
Ratenzahlung | Monatlich |
Kreditlaufzeit | 10 Jahre |
Gesamtaufwand | 115.648, 82 Euro |
Anteil Zinsen und Gebühren | 15.648,82 Euro |
Monatliche Ratenhöhe | 963,74 Euro |
Statt den Darlehensbetrag selbst zu ermitteln, kannst Du auch einen Darlehensrechner nutzen. Dieser verschafft Dir einen Überblick, wie hoch die monatliche Belastung für die Tilgung entsprechend unterschiedlich hoher Darlehensbeträge ausfallen und welche Gesamtkosten Dich inklusive der Zinsen bei dem jeweiligen Ratenkredit erwarten würden.
Mit dem Darlehensrechner von auxmoney kannst Du die Berechnung von Darlehensrate, Zinssatz, Laufzeit & Co schnell und unkompliziert online durchführen.