Schnullerbande

Adendorf bei Lüneburg. In der beschaulichen Kleinstadt am Rand der Lüneburger Heide herrschen Ruhe und norddeutsche Gemütlichkeit. Von Ruhe ist in der Kindertagesstätte „Schnullerbande“ allerdings keine Spur, denn in dem großen Haus mit dem weitläufigen Garten spielen, toben und lachen bis zu fünfzehn Kinder zwischen null und drei Jahren an einem Tag.

Im ganzen Trubel den Überblick zu behalten, ist für Tagesmutter Gigi Wick dabei gar nicht so einfach. Zusammen mit ihrer Tochter Naika leitet Gigi die „Schnullerbande“ im echten Familienverbund. Gemeinschaftlich kümmern sich die beiden um das Wohlbefinden der Kinder. Täglich werden fünf frische Mahlzeiten zubereitet. Jeden Tag wird gesungen, getanzt und musiziert und auch so wird das Sozialverhalten der Kleinen gefördert.

Bevor diese bunte Fröhlichkeit in die Kita von Gigi und Naika einziehen konnte, mussten die beiden allerdings eine Menge Kraft und Energie in das Projekt investieren. Zuerst sollte ihr Haus von einer tristen und in die Jahre gekommenen Wohnimmobilie in ein farbenfrohes Abenteuerland für Kinder verwandelt werden. Dazu benötigten die Wicks finanzielle Unterstützung. In ihrer Überzeugung, etwas zum Wohl der Gemeinde beizutragen, wandten sich Gigi und Naika an das Büro des Bürgermeisters.

„Die haben uns gesagt, wir würden ja nicht gemeinnützig arbeiten, deshalb würden wir auch nichts bekommen. Wir sind ja kein Verein.”

Gigi Wick, Kindertagesstätte „Schnullerbande”

Von öffentlicher Seite konnte das Mutter/Tochter-Gespann auf keine Unterstützung hoffen. Ihren Mut ließen sie sich dadurch aber nicht nehmen. So versuchten es die Beiden als nächstes bei der örtlichen Sparkasse. Diese gewährte den Frauen aber ebenfalls nicht den nötigen Kredit. Stattdessen verwies man auf einen kommunalen Projektwettbewerb.

„Die Sparkasse meinte nur, wir können an einem Wettbewerb teilnehmen, bei dem die beste Idee 10.000 Euro gewinnt, wenn man Glück hat. Aber das hat uns ja alles nichts gebracht.“

Gigi und Naika fühlten sich im Stich gelassen. Mit der Enttäuschung über die fehlende Unterstützung wuchs auch der Frust. Aufgeben kam für die beiden aber nicht in Frage. Bei ihrer Suche nach alternativen Finanzierungsmöglichkeiten fanden sie schließlich den Kreditmarktplatz von auxmoney. 75 Anleger liehen den Wicks das nötige Geld. Die Verwandlung ihres Hauses zur „Schnullerbande“ war damit gesichert.

Mittlerweile erinnert bei Gigi und Naika nichts mehr an die schwierige Anfangszeit. Haus und Garten sind zu einem wunderschönen Kinderspielplatz geworden und jeglicher Frust ist der Freude über ihre Arbeit mit den Kindern gewichen. Mithilfe der Anleger konnten sich die Wicks ihren Traum erfüllen. Und das herzliche Lachen der Kinder beweist: Nicht nur sie sind dafür dankbar.

„Wir hätten das niemals geschafft ohne die Anleger, die mit so viel Herzblut eine Kinderorganisation unterstützen.“