Du packst Dein Geld auf ein Sparbuch und hoffst, dass Du auf Dein Kapital Zinsen bekommst. Leider kommt es immer häufiger vor, dass Menschen für ihre Geldanlage Straf- bzw. Negativzinsen bezahlen müssen. Doch was sind Negativzinsen überhaupt und was kann man dagegen tun? Wir haben uns schlau gemacht.

Was sind Negativzinsen?

Negativzinsen sind Zinsen, die Du für Dein Guthaben nicht erhältst, sondern bezahlen musst. Werden Negativzinsen fällig, musst Du einen prozentualen Anteil Deines Vermögens an das Geldinstitut abgeben. Man spricht daher auch von sogenannten Straf- oder Minuszinsen bzw. offiziell von einem “Verwahrentgelt”.

Normalerweise werden Negativzinsen erst ab einer bestimmten Vermögenssumme fällig. Wie hoch der maximale Freibetrag ausfällt, ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Einige Geldinstitute verlangen schon ab dem ersten Euro Negativzinsen, andere erst ab 25.000 Euro.

Warum gibt es Negativzinsen?

Der Grund für Strafzinsen ist die aktuelle Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). Als Zentralbank hat die EZB nicht nur die Aufgabe, unsere Preise stabil zu halten. Sie verwahrt auch Einlagen von herkömmlichen Banken.

Seit 2014 sind die Zinsen für diese Einlagen jedoch ins Negative gerutscht. Das heißt: Banken bekommen für ihre Einlagen bei der EZB keine Zinsen mehr, sondern müssen Strafzinsen zahlen. Diese Minuszinsen wälzen Banken wiederum auf Kundinnen und Kunden ab.

Umgang mit Geld

Ich möchte keine Negativzinsen zahlen. Was kann ich tun?

Es wird derzeit diskutiert, ob das von Banken erhobene Verwahrentgelt überhaupt zulässig ist. So urteilte das Landgericht Leipzig, dass ein Verwahrentgelt rechtens sei, während das Landgericht Berlin die Unzulässigkeit von Minuszinsen erklärte. Die Entscheidung des Bundesgerichtshofs steht noch aus.

Fest steht: Die Lage ist kompliziert. Was also tun?

So kannst Du Strafzinsen umgehen

  • Verteile Dein Vermögen auf mehrere Konten, wenn Du bereits mehr als ein Giro– oder Tagesgeldkonto hast.
  • Such das Gespräch mit Deiner Bank und lass Dich beraten. In vielen Fällen bieten Banken Dir gute Alternativen an, wenn Du mit einer Kündigung liebäugelst.
  • Wechsle zu einer Bank, die keine Negativzinsen erhebt.
  • Du investierst noch nicht und hortest Dein ganzes Geld auf Deinem Girokonto? Dann solltest Du über lukrativere Geldanlagen nachdenken. Eröffne beispielsweise ein ETF-Depot bei einem Online-Broker. Informiere Dich vorher, ob dort Strafzinsen für bestimmte Vermögenssummen erhoben werden.

Weiterführendes Thema: Geld anlegen für Anfänger.

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