Trinkgeld, oder auch „Geld für den Service” genannt, ist eine Geste der Wertschätzung, die in vielen Ländern und Kulturen eine wichtige Rolle im Gastgewerbe spielt. Doch wie gibt man angemessen Trinkgeld und an wen geht es eigentlich? Und was kannst Du tun, um Dein Trinkgeld zu erhöhen, wenn Du selbst im Service arbeitest?
Trinkgeld in Deutschland gerne gesehen
In Deutschland und in vielen europäischen Ländern gehört es zur guten Etikette, Trinkgeld zu geben. Anders als beispielsweise in den USA, wo Trinkgeld oft einen erheblichen Anteil des Einkommens von Servicekräften ausmacht, ist in Deutschland die Servicegebühr in der Rechnung bereits enthalten. Das bedeutet, dass Trinkgeld nicht zwingend erwartet wird, aber dennoch gerne gesehen ist. Ein guter Richtwert ist 10 % des gesamten Betrags. Ist die Rechnung sehr hoch, reichen aber auch 5 %.
Internationale Trinkgeld-Regeln: Europa und die USA
Europa ist vielfältig, und auch wenn Trinkgeld in Deutschland oft anders gehandhabt wird als in den USA, variiert die Kultur von Land zu Land erheblich. Hier sind einige Beispiele:
- Frankreich: Im Land des guten Essens ist es üblich, den Rechnungsbetrag aufzurunden oder einige Euro extra da zu lassen, wenn der Service zufriedenstellend war.
- Großbritannien: In Großbritannien ist Trinkgeld in Restaurants oft bereits in der Rechnung enthalten, und zusätzliches Trinkgeld wird nicht erwartet. Dennoch freuen sich die Servicekräfte über eine kleine Anerkennung.
- Italien: In Italien ist es gebräuchlich, das Trinkgeld aufzurunden, und es wird oft “coperto” genannt. Hier ist es jedoch weniger verbreitet, großzügiges Trinkgeld zu geben.
- Spanien: In Spanien ist es üblich, das Trinkgeld aufzurunden, und 5 % bis 10 % sind angemessen.
In den USA ist Trinkgeld sehr verbreitet und oft ein erheblicher Teil des Einkommens von Servicekräften. Die meisten Menschen geben Trinkgeld in Höhe von 15 % bis 20 % des Rechnungsbetrags, abhängig von der Qualität des Service. Viel weniger zu geben, kommt nicht gut an. Dennoch ist zu beachten, dass Trinkgeld hier nicht obligatorisch ist, sondern eine Geste der Anerkennung für guten Service darstellt.
An wen geht mein Trinkgeld?
In vielen Ländern und Kulturen ist es wichtig zu verstehen, an wen das Trinkgeld geht. Oft denken die Menschen, dass es immer direkt dem Kellner oder der Kellnerin zukommt. In Wirklichkeit hängt es von der Art des Dienstleistungssektors ab. Hier einige Beispiele:
- Restaurants: In Deutschland wird das Trinkgeld oft zwischen dem Servicepersonal geteilt. Dennoch ist es üblich, das Trinkgeld direkt an den Kellner oder die Kellnerin zu geben.
- Hotels: Im Hotelgewerbe werden Trinkgelder oft zwischen verschiedenen Mitarbeitenden aufgeteilt, einschließlich Portiers, Zimmerpersonal und Concierge.
- Taxifahrer: In den meisten Ländern gehen Trinkgelder an den Fahrer oder die Fahrerin.
- Friseure und Spa-Mitarbeitende: Bei persönlichen Dienstleistungen ist es üblich, das Trinkgeld direkt an den Dienstleister oder die Dienstleisterin zu geben. So kommt das Trinkgeld direkt an.
- Barkeeper: Auch in Bars wird das Trinkgeld normalerweise direkt an den Barkeeper gegeben.
Tipps für angemessenes Trinkgeld
Hier sind einige allgemeine Tipps, um angemessenes Trinkgeld zu geben:
- Berücksichtige die Servicequalität: Die Höhe des Trinkgelds sollte von der Qualität des Service abhängen. Wenn der Service hervorragend ist, darfst Du ruhig großzügiger sein.
- Überprüfe die Rechnung: In einigen Ländern ist das Trinkgeld bereits in der Rechnung enthalten. Prüfe daher sorgfältig, um doppeltes Trinkgeld zu vermeiden.
- Respektiere lokale Gepflogenheiten: Informiere Dich über die Trinkgeld-Traditionen des Landes, in dem Du Dich befindest, und richte Dich danach.
- Verwende Bargeld: Wenn möglich, gib Trinkgeld in bar, da es direkt beim Servicepersonal ankommt.
- Lächle und bedanke Dich: Zeige Deine Wertschätzung, wenn Du Trinkgeld gibst, und sage “Danke.”
So besserst Du Dein Trinkgeld auf
Wie viel Trinkgeld man gibt, hängt oft von der Servicequalität ab. Du kannst als Servicekraft also zum Teil selbst beeinflussen, wie viel Trinkgeld Du bekommst.
- Wiederhole die Bestellung: Nicht nur im Service, auch bei Vorstellungsgesprächen soll es einen guten Eindruck machen, das Verhalten des Gegenübers zu spiegeln.
- Stelle Dich persönlich vor und nenne Gäste beim Namen: Die persönliche Ansprache ist vor allem in den USA üblich, aber auch hierzulande kommst Du damit freundlicher rüber. Namen von Gästen kennst Du, wenn sie reserviert haben.
- Sei nicht wie alle anderen: Normalerweise gibt es vor allem im Service eine feste Kleiderordnung. Trotzdem kannst Du beispielsweise mit Schmuck oder besonderen Accessoires positiv auffallen.
- Ein „Dankeschön“ auf der Rechnung sorgt dafür, dass Deine Gäste eher Trinkgeld geben werden.
- Gratis-Schnaps für Trinkgeld: Bekommt der Gast am Ende einen kostenlosen Schnaps beziehungsweise etwas Süßes für die Kinder, gibt er vielleicht auch etwas zurück.
Übrigens: Hier erfährst Du weitere Tipps, mit denen Du Dir schnell nebenbei etwas dazuverdienen kannst.
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