Geld überweisen, Kontostand einsehen, Daueraufträge einrichten – alles jederzeit und von überall. Mehr als jeder zweite Deutsche nutzt derzeit Onlinebanking und genießt die Vorzüge des digitalen Bankgeschäfts. Doch welche Daten sind im sogenannten digitalen Kontoblick ersichtlich? Alles zum Thema ist Online Banking Sicherheit gibt’s hier.
Auf einen Blick
- Dritte Zahlungsdienstleister haben nur mit Erlaubnis Zugriff aufs Konto
- Nutze für Onlinebanking nur Dein Heimnetzwerk
- Der “digitale Kontoblick” ist zeitlich begrenzt
Online Banking Sicherheit: Wie sorgt meine Bank für ein sicheres Onlinebanking?
Grundsätzlich gilt: Damit Dein Geld vor Angriffen geschützt ist, muss sowohl die Webseite Deiner Bank als auch Dein Endgerät sicher sein. Das kann Dein Handy, PC oder Tablet sein. Auch Dein WLAN kann bei Sicherheitslücken zur Gefahr für Dein Konto werden.
Die meisten Banken nutzen spezielle Firewalls, um unberechtigte Zugriffe abzuwehren. Für noch mehr Schutz sorgen ein verschlüsselter Datenaustausch und regelmäßige Sicherheitstests der Systeme. Deine Bank schaut sich auch Verhaltensmuster auf dem Konto an, um unrechtmäßige Buchungen zu stoppen.
Haben Dritte Zugriff auf mein Konto?
Ja, aber nur mit Deiner ausdrücklichen Erlaubnis. Solche Drittfirmen sind zum Beispiel
- Zahlungsauslösedienste wie PayPal oder Klarna, die für Dich eine Überweisung ausführen,
- Finanz-Apps, die mehrere Konten zusammenführen
- oder Kontoinformationsdienste, die Infos zu Deinem Konto aufbereiten (zum Beispiel um festzustellen, ob Du kreditwürdig bist).
Mit der sogenannten Zahlungsdienstleisterrichtlinie PSD2 ist es nun einfacher, diese Finanzdienstleister zu nutzen: Du musst Dich zum Beispiel beim Online-Shopping nicht extra in das Onlinebanking Deiner Bank einloggen. Stattdessen meldest Du Dich einfach bei einem Zahlungsauslösedienst (wie etwa PayPal) an, der für Dich eine Überweisung in die Wege leitet. Damit die Dienstleister das tun können, brauchen sie aber den Zugang zu Deinem Konto – und den erhalten sie nur mit Deiner ausdrücklichen Erlaubnis. Es ist also simpel: Ohne Zustimmung kein Zugriff aufs Konto – und ohne Zugriff auch keine Zahlung.
Mehr Sicherheit dank PSD2
Die neue Regelung sorgt auch dafür, dass Deine Transaktionen sicherer als zuvor sind: Wenn Du im Internet shoppst, must Du Dich bei der Bezahlung gleich mit mehreren Faktoren identifizieren. Dazu gehören zum Beispiel Push-TAN per App, SMS-TAN oder ein Kartenlesegerät. Beispielweise müssten Betrüger bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung nicht nur die Zugangsdaten ihres Opfers stehlen oder hacken, sie bräuchten auch das Handy oder die Karte. Zudem wird bei jeder Zahlung eine neue, individuelle TAN gefertigt – das ist sicherer als die holprigen TAN-Listen aus Papier.
Du nutzt biometrische Zugangsdaten? Noch besser. Damit machst Du es Betrügern besonders schwer. Die Drittanbieter stehen unter der Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) bzw. der jeweiligen nationalen Aufsichtsbehörde in den anderen EU-Ländern – in unseren Augen musst Du Dir also keine Sorgen um Dein Konto machen.
Mehr Informationen zum Thema erhältst Du hier.
Zwei-Faktor-Authentifizierung auch bei Zahlungen mit Kreditkarte
Ab Mitte Januar 2021 gilt die Zwei-Faktor-Authentifizierung auch für Zahlungen mit Kreditkarte. Damit Kundinnen und Kunden beim Online-Shopping noch besser geschützt werden, benötigt man neben der Karten- und der dreistelligen Prüfnummer ebenfalls zusätzlich eine TAN oder ein Passwort.
Spartipp: Das häufig genutzte SMS- bzw. mTAN-Verfahren ist im Gegensatz zur Authentifizierung per Push-TAN oder Passwort nicht kostenlos. Banken verlangen pro SMS normalerweise eine Gebühr in Höhe von 9 bis 19 Cent. Prüfe also vorab, welche Möglichkeiten es bei Deiner Bank gibt.
Digitaler Kontoblick: Nichts anderes als eine Bankeinsicht
Um zum Beispiel einen Kredit zu bekommen, müssen Kontoinhaber kreditwürdig sein. Dazu benötigen Banken Informationen zu Deinem Konto. Jetzt kommt der Kontoinformationsdienst ins Spiel: Er wertet die Umsätze Deines Girokontos aus und hilft der Bank so, über Deine Kreditwürdigkeit zu entscheiden. Der Vorteil: Du musst keine Nachweise mühsam zusammensuchen, ausdrucken und an die Bank schicken. Das spart Zeit und Du erhältst schneller eine Zu- oder Absage.
Damit der digitale Kontoblick funktioniert, musst Du dem Dienst Deine Onlinebanking-Daten zur Verfügung stellen. Ein automatisiertes Programm prüft daraufhin Deine Kontobewegungen.
Aber keine Sorge: Der Zugriff ist zeitlich (zum Beispiel auf 90 Tage) und vom Umfang her begrenzt. Unter die Lupe genommen werden u.a.
- die Höhe Deines Einkommens und Deiner laufenden Ausgaben
- finanzielle Verpflichtungen
- Zahlungsstörungen (z.B. Rücklastschriften oder Inkassozahlungen)
Mit der SCHUFA hat der digitale Kontoblick übrigens nichts zu tun. Alle erhobenen Informationen aus dem Kontoblick werden nicht an die SCHUFA weitergegeben.
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Wie sicher ist der digitale Kontoblick?
Der digitale Kontoblick ist sehr sicher. Du gibts Deine Zugangsdaten für das Onlinebanking über eine verschlüsselte Verbindung ein – dabei wird weder etwas gespeichert noch weitergegeben. Die zertifizierte SSL-Verschlüsselung sorgt außerdem dafür, dass keine Dritten die Eingabe Deiner Login-Daten mitlesen können. Unserer Meinung nach ist der digitale Kontoblick damit genau so sicher wie normales Onlinebanking.
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