In der heutigen schnelllebigen und komplexen Welt ist finanzielle Bildung mehr denn je von großer Bedeutung. Gerade in jungen Jahren legen Kinder die Grundlagen für ihr zukünftiges finanzielles Verhalten. Eines der bewährten Konzepte ist das Taschengeld. Doch ist dieses Konzept noch zeitgemäß? Warum und wie sollten Eltern frühzeitig mit ihren Kindern über Geld sprechen?
Warum finanzielle Bildung von Kindesbeinen an wichtig ist
In einer europaweiten ING-Studie von 2018 gibt über die Hälfte der Befragten an, in der Schule keine Bildung im Bereich Finanzen erhalten zu haben. Später im Leben neigen Personen ohne ausreichende finanzielle Bildung zum Beispiel dazu, bei Mobilfunkverträgen in die „jetzt kaufen – später zahlen“-Falle zu tappen und den Überblick über ihr Geld zu verlieren. Das kann im schlimmsten Fall zu einer Verschuldung führen. Auch um zu wissen, welche Verträge man abschließen sollte, welche Versicherungen sinnvoll sind und wie man eine Steuererklärung ausfüllt, braucht man finanzielle Bildung. So kannst Du Dich finanziell weiterbilden.
Dabei lohnt es sich, schon bei Kindern anzusetzen. Denn sie sind sehr anpassungsfähig und offen für neues Wissen. Indem Eltern bereits in jungen Jahren den Dialog über Geld eröffnen, legen sie den Grundstein für eine lebenslange positive Einstellung zur finanziellen Bildung. Kinder lernen durch Wiederholung und Erfahrung. Wenn sie frühzeitig lernen, wie man Geld spart, budgetiert und investiert, wird dies höchstwahrscheinlich auch zu einer natürlichen Gewohnheit im Erwachsenenalter.
Möglichkeiten zur finanziellen Bildung von Kindern
Ein Teil der Verantwortung, Kindern und jungen Erwachsenen den Umgang mit Geld und anderen Finanzprodukten beizubringen, liegt sicherlich bei der Schule und Politik. Aber auch zuhause kann man dafür sorgen, dass das eigene Kind gut auf finanzielle Herausforderungen vorbereitet ist. Dabei können auch die Eltern noch etwas lernen – denn beim Umgang mit Geld gibt es bei Jung und Alt Nachholbedarf. Hier gibt es viele Tipps für ein erfolgreiches Finanzmanagement.
So lernen Kinder bereits früh den Umgang mit Geld:
- Geldwert vermitteln: Nutze alltägliche Situationen, um Deinem Kind den Wert des Geldes zu verdeutlichen. Beziehe Dein Kind in Einkaufsentscheidungen ein und erkläre, wie Preise zustande kommen.
- Sparziele setzen: Du kannst Deinem Kind dabei helfen, sich frühzeitig konkrete Sparziele zu setzen. Dies könnten kleine Anschaffungen sein oder langfristigere Pläne wie das Sparen für eine größere Anschaffung oder für die Zukunft.
- Budget planen: Erläutere, wie man ein Budget erstellt, indem Du Einnahmen und Ausgaben aufzeichnest. Zeig auf, wie dieses Konzept hilft, die Ausgaben im Griff zu behalten. Dabei hilft es natürlich, wenn Du selbst Deine Ausgaben und Einnahmen im Griff hast. Hier gibt es eine Anleitung, wie Du erfolgreich ein Haushaltsbuch führst.
- Taschengeld als Lernmittel nutzen: Lass Dein Kind selbstständig über sein Taschengeld entscheiden. Dies ermöglicht es dem Kind, Verantwortung zu übernehmen und aus finanziellen Fehlern zu lernen.
- Eigenes Girokonto: Viele Banken bieten kostenlose Jugendkonten an. Damit Kinder im Erwachsenenalter verantwortungsvoll mit Bankabhebungen, Überweisungen und Kontoauszügen umgehen, lohnt es sich, früh damit anzufangen. Außerdem zahlen immer mehr Leute mit Karte. Prepaid-Kreditkarten können eine gute Möglichkeit für Jugendliche sein. Denn man kann sie nicht überziehen und muss sie immer wieder aufladen.
Warum Taschengeld nach wie vor so wichtig ist für finanzielle Bildung
Taschengeld ist weit mehr als nur ein paar Münzen in der Hand eines Kindes. Die regelmäßige Zuweisung von Taschengeld ermöglicht es Kindern, frühzeitig den Wert des Geldes zu verstehen, Prioritäten zu setzen und erste finanzielle Entscheidungen zu treffen. Es eröffnet die Möglichkeit, Konsequenzen zu erleben und aus Fehlern zu lernen, während die finanzielle Unterstützung der Eltern weiterhin gewährleistet ist.
Allerdings verliert Bargeld im Sparschwein während der Inflation seinen Wert. Auf Sparbücher gibt es kaum noch Zinsen. Eine Möglichkeit ist, Kinder schon früh an das Thema Geldanlage heranzuführen, sodass sie tatsächlich etwas von ihrem Geld haben. Alternativen zum Sparbuch sind Tagesgeld- oder Festgeldkonten.
Die Frage nach der angemessenen Höhe des Taschengeldes ist ein wichtiger Aspekt. Eine Orientierung kann dabei die Berücksichtigung von Alter, Aufgaben im Haushalt und persönlichen Zielen sein. Dabei sollte das Taschengeld nicht bloß als Belohnung für erledigte Aufgaben verstanden werden, sondern vielmehr als Werkzeug zur Entwicklung eines gesunden finanziellen Bewusstseins.
Fazit: Finanzielle Kompetenz beginnt als Kind
Die Bedeutung von finanzieller Bildung kann nicht genug betont werden. Indem Eltern mit ihren Kindern frühzeitig über Geld sprechen, legen sie den Grundstein für eine starke finanzielle Kompetenz im späteren Leben. Das Taschengeld vermittelt wichtige Lektionen über den Wert des Geldes, und die Bedeutung des Sparens. Allerdings reicht es nicht mehr, dem Kind Taschengeld zu geben, das im Sparschwein landet. Auch an Themen wie Kontoführung, Kartenzahlung und Geldanlage müssen Kinder und Jugendliche herangeführt werden. Indem Du Deinem Kind diese Fähigkeiten beibringst, ermöglichst Du Ihm eine vielversprechende finanzielle Zukunft.
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