Solaranlagen: Warum sich Balkonkraftwerke jetzt lohnen
19.07.2023, 15:00 Uhr
Selbst Strom erzeugen? Das wird angesichts der noch hohen Strompreise immer attraktiver. Für alle, die nicht viel Platz haben und zur Miete wohnen, könnte sich dafür ein Balkonkraftwerk lohnen. Solche Anlagen können sich bereits nach wenigen Jahren rechnen und die eigenen Stromkosten deutlich senken.
Auf einen Blick
- Balkonkraftwerke sind kleine Solaranlagen, die unter anderem am Balkon angebracht werden. Damit kann man Stromkosten sparen.
- Es wird immer einfacher und günstiger für Verbrauchende, die Anlage selbst zu installieren.
Solarenergie in der eigenen Wohnung
Eine Option, die eigenen Stromkosten zu senken, ist Sonnenenergie. Vor allem Personen, die in Großstädten in Mietwohnungen leben, haben nicht die Möglichkeit, eine große Photovoltaik-Anlage zu installieren. Darüber hinaus kostet diese viel Geld und es dauert lange, bis der Preis sich rentiert. Eine günstigere und platzsparende Alternative kann ein Balkonkraftwerk sein. Je nach Größe kostet das etwa 700 bis 900 Euro und lohnt sich bereits ab drei bis vier Jahren nach dem Kauf. Einige Bundesländer bieten dafür einen Zuschuss an, vor allem in Norddeutschland. Deshalb sind Balkonkraftwerke dort besonders beliebt.
So funktionieren Balkonkraftwerke
Diese Mini-Solaranlagen bestehen aus einem oder mehreren Modulen, die man beispielsweise am Balkongeländer, an der Hausfassade oder auf dem Dach anbringen kann. Alternativ kann man sie im Garten aufstellen. Unter idealen Bedingungen liefert ein Balkonkraftwerk mit einer Leistung von 600 Watt jährlich etwa 570 Kilowattstunden (kWh) Strom. Wird der Strom komplett selbst verbraucht, reduziert sich die Stromrechnung um etwa 200 Euro pro Jahr. Um das Beste aus dem Balkonkraftwerk rauszuholen, sollte man die Solarelemente nicht einfach senkrecht ans Balkongeländer hängen, sondern leicht neigen. So bekommen sie mehr Sonne ab. Das gilt insbesondere, wenn sie nach Süden ausgerichtet sind.
Solaranlagen für den Balkon lohnen sich jetzt besonders
Die Bundesregierung unterstützt die Investition in Balkonkraftwerke. Seit diesem Jahr müssen Verbrauchende keine Mehrwertsteuer mehr bezahlen, wenn sie ein Balkonkraftwerk kaufen. Außerdem reicht eine normale Steckdose für den Anschluss, was nicht immer so war. Zurzeit diskutiert die Politik über ein Gesetz, mit dem bürokratische Hürden noch weiter ausgeräumt werden sollen. Die Anmeldung der Anlage läuft dann nur noch über die Bundesnetzagentur, bislang musste man auch ein Formular an den Netzbetreiber senden. Außerdem dürfen bisher nur Anlagen mit einer Leistung bis 600 Watt ohne einen Elektriker installiert werden. Die neue Regelung erlaubt das auch für Geräte mit einer Leistung von bis zu 800 Watt.
Wichtig für Mieterinnen und Mieter: Es ist erlaubt, Mini-Solaranlagen auch ohne Zustimmung der Vermieterin oder des Vermieters zu installieren. Es ist allerdings sinnvoll, die Vermieterin oder den Vermieter im Vorfeld darüber zu informieren.
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