Kleingeld: Münzen günstig eintauschen?

26. September 2024 – Lesezeit: 4 Minuten

Spätestens, wenn jemand vor uns an der Kasse den passenden Betrag heraussucht, kann Kleingeld schnell nervig werden. Es nimmt Platz im Geldbeutel weg und ist unpraktisch. Eine Lösung ist, die Kleingeldmünzen zu sammeln und sie bei der Bank gegen Scheine einzutauschen oder sie direkt auf das Konto einzuzahlen. Die meisten Banken verlangen Gebühren für das Einzahlen oder Tauschen von Münzen und einige nehmen sie gar nicht mehr an. Doch es gibt nach wie vor Möglichkeiten, Münzen kostengünstig oder sogar kostenlos loszuwerden.

Warum werden Münztransaktionen immer teurer?

Für Banken ist der Umgang mit Münzgeld aufwendig und teuer. Jede Münze muss auf Echtheit und Umlauffähigkeit geprüft werden, bevor sie weiterverarbeitet werden kann. Dieser Aufwand führt zu zusätzlichen Kosten, die viele Banken an ihre Kundschaft weitergeben. Einige Direktbanken wie ING, DKB und Consorsbank akzeptieren Münzen überhaupt nicht, da sie keine Filialen haben und auf Online-Banking setzen. Einige Filialbanken verlangen inzwischen häufig zwischen 5 und 10 Euro für das Einzahlen von größeren Münzmengen, wie T-Online berichtet.

Kostenlose Alternativen für überschüssiges Kleingeld

Trotz dieser Entwicklung gibt es nach wie vor Banken und Institutionen, die Münzen kostenlos annehmen. So bieten beispielsweise die Santander Bank, HypoVereinsbank und die Postbank weiterhin die Möglichkeit, Münzen gebührenfrei einzuzahlen. Auch Commerzbank-Kunden haben drei kostenlose Einzahlungen pro Jahr, egal wie viele Münzen sie haben. Wer häufiger Münzgeld einzahlen möchte, muss allerdings mit Gebühren rechnen. Es kann sich lohnen, bei der eigenen Bank nachzufragen, welche Vorteile es diesbezüglich für Kundinnen und Kunden gibt.

Eine weitere Alternative bieten die Filialen der Bundesbank, die Münzen in „haushaltsüblichen Mengen“ kostenlos annehmen. Das Geld kann gegen andere Stückelungen oder Scheine getauscht werden, wobei unter Umständen eine längere Wartezeit einzuplanen ist. Besonders sinnvoll kann das für Kunden einer Direktbank ohne Filialen sein.

Münzautomaten im Supermarkt: Eine praktische Lösung?

Beim Einkaufen im Einzelhandel kann man Münzen ohne Zusatzkosten loswerden: Bis zu 50 Münzen sind gesetzliches Zahlungsmittel, die Supermärkte und Geschäfte annehmen müssen. Es kann sich also lohnen, kleinere Einkäufe mit Münzgeld zu bezahlen, um das lästige Kleingeld nach und nach loszuwerden.

Für viele Verbraucher ist es oft einfacher, Münzautomaten im Supermarkt zu nutzen. Anbieter wie Coinstar haben Automaten in vielen Supermärkten, darunter REWE. Die Nutzung dieser Automaten ist zwar bequem, allerdings wird eine Gebühr von 9,9 Prozent des eingezahlten Betrags fällig. Es gibt jedoch auch Münzautomaten, die das Geld in Form von Einkaufsgutscheinen umwandeln – und das völlig gebührenfrei. Der Nachteil ist, dass man das Geld in dem Fall zum Einkaufen nutzen muss und nicht frei zur Verfügung hat.

Die Zukunft des Bargelds und Münzgelds

Die steigende Nutzung von kontaktlosem Bezahlen und digitalen Zahlungsmethoden wie Apple Pay oder Google Pay sorgt dafür, dass der Umgang mit Bargeld, insbesondere mit Münzen, weiter zurückgeht. Viele Banken reduzieren die Bargeldversorgung in ihren Filialen oder streichen Services wie das Münzeinzahlen komplett. In Ländern wie Schweden werden bestimmte Münzen bereits aus dem Verkehr gezogen. In Deutschland bleibt Bargeld zwar weiterhin beliebt, doch auch hier zeichnet sich ein Trend in Richtung bargeldloser Gesellschaft ab.

Fazit: Kleingeld loszuwerden wird immer schwieriger

Während das Münzeinzahlen bei vielen Banken inzwischen mit hohen Gebühren verbunden ist, gibt es immer noch Möglichkeiten, Kleingeld kostenlos oder günstig loszuwerden. Wer sich im Vorfeld informiert und die verschiedenen Optionen clever nutzt, kann beim Münzeintausch bares Geld sparen – und das ohne großen Aufwand. Mit Blick auf die Zukunft scheint der Trend jedoch eindeutig in Richtung bargeldloses Bezahlen zu gehen, was den Umgang mit Münzgeld weiter erschweren könnte.

Bildquelle: © Getty Images

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