Frühzeitig fürs Alter vorsorgen
25. September 2024 – Lesezeit: 4 Minuten
Die Altersvorsorge gehört zu den wichtigsten finanziellen Aufgaben, denen sich Verbraucherinnen und Verbraucher früher oder später stellen müssen. Doch warum ist es gerade jetzt und vor allem in jungen Jahren so wichtig, sich mit diesem Thema zu beschäftigen? Und welche Möglichkeiten gibt es, um verantwortungsbewusst für das Alter vorzusorgen?
Warum ist Altersvorsorge so wichtig?
Unsere Gesellschaft wird immer älter. Deshalb gerät das gesetzliche Rentensystem zunehmend unter Druck. Die Beiträge steigen, während das Rentenniveau sinkt. Umso wichtiger ist es, sich frühzeitig privat abzusichern, um im Alter finanziell unabhängig zu bleiben. Die Bundesregierung plant zudem Reformen, die private Vorsorgemodelle wie ETF-Sparpläne fördern sollen, was das Interesse vieler Verbraucherinnen und Verbraucher geweckt hat. Eine Umfrage von YouGov im Auftrag der Postbank ergab, dass viele Deutsche erwägen, in ETFs und Aktien zu investieren, auch wenn sie bisher nicht am Aktienmarkt aktiv waren.
Darum solltest Du schon früh in die Altersvorsorge investieren
Wer frühzeitig anfängt, für das Alter zu sparen, hat später mehr Geld übrig und kann eventuell sogar früher in Rente gehen. Deshalb sollten schon junge Leute wöchentlich oder monatlich einen festen Anteil für die Altersvorsorge zur Seite legen. Sparen spielt eine zentrale Rolle für die finanzielle Unabhängigkeit im Alter. Der Aufbau eines finanziellen Polsters hilft nicht nur dabei, sich gegen unvorhergesehene Ereignisse abzusichern, sondern trägt maßgeblich zum persönlichen Wohlbefinden bei. Wer regelmäßig Geld zur Seite legt, kann künftige Belastungen wie höhere Gesundheitskosten oder geringere Rentenzahlungen besser abfedern. Viele Sparmethoden lassen sich ganz leicht in den Alltag integrieren.
Sicherheitsorientiertes Sparen für später
Für sicherheitsorientiertes Sparen empfiehlt sich ein gut verzinstes Tagesgeldkonto. Es bietet die Flexibilität, jederzeit auf das angesparte Geld zugreifen zu können, ohne große Risiken einzugehen. Besonders wichtig ist eine Rücklage, die etwa drei bis sechs Monatsgehälter abdecken sollte. Diese dient dazu, unvorhergesehene Ausgaben, wie Reparaturen oder medizinische Notfälle, abzudecken, ohne in finanzielle Engpässe zu geraten. Wenn Du zum Beispiel in Elternzeit gehst oder arbeitslos wirst, solltest Du auf Deine Rücklagen zurückgreifen können. Durch die sinkende Inflation ist es möglich, dass die Zinsen für das Tagesgeld langfristig wieder sinken. Noch kannst Du von hohen Zinsen profitieren. Aber: Etwas Geld solltest Du auf Deinem Girokonto behalten, von wo Deine größeren Ausgaben wie zum Beispiel die Miete abgebucht werden. Ansonsten drohen teure Dispozinsen.
Zusätzliches Vermögen aufbauen
Neben dem sicheren Polster kannst Du auch versuchen, Dein Vermögen zu vermehren. Hier bieten sich vor allem für junge Leute ETF-Sparpläne an. Durch die regelmäßige Investition kleiner Beträge in breit gestreute Fonds lässt sich über die Jahre ein beachtliches Vermögen aufbauen. Der Vorteil: Die Schwankungen am Kapitalmarkt können durch die langfristige Anlage ausgeglichen werden, und die Kosten sind in der Regel niedrig. Und weil sich diese Sparpläne häufig erst auf lange Sicht lohnen, ist es sinnvoll, sich damit früh zu beschäftigen.
Die eigenen Finanzen im Blick haben
Um sorgenfrei in die Zukunft blicken zu können, solltest Du auch Deine Ausgaben im Blick behalten. Plane und protokolliere Einnahmen und Ausgaben, zahle Deine Rechnungen rechtzeitig, vermeide Impulskäufe und sprich über Finanzen auch mit Deiner Partnerin oder Deinem Partner. Bevor Du große Beträge in die Altersvorsorge investierst, solltest Du laufende Kredite abbezahlen. Wenn Du überlegst, beispielsweise ein Auto oder Haus mit einem Kredit zu finanzieren, solltest Du ebenfalls prüfen, ob Dein Einkommen und Vermögen für die Rückzahlung reichen und im Zweifel lieber einen kleineren Kredit aufnehmen.
Fazit: Altersvorsorge nicht aufschieben
Ein früher Start mit einem durchdachten Spar- und Vorsorgeplan sorgt nicht nur für Sicherheit, sondern ermöglicht auch eine größere finanzielle Selbstbestimmung im Alter. Wer frühzeitig an die Altersvorsorge denkt, kann beruhigter in die Zukunft blicken und bleibt finanziell flexibel.
Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit beginnt spätestens beim Berufseinstieg mit der richtigen Planung und einem klaren Fokus auf die eigenen Ziele. Eine regelmäßige Überprüfung der persönlichen Spar- und Vorsorgestrategie hilft, sich optimal auf die Zukunft vorzubereiten und dabei flexibel auf veränderte Lebensumstände reagieren zu können. Auch den Anspruch auf Förderprogramme vom Staat und dem Arbeitgeber solltest Du prüfen. Bei der Verbraucherzentrale kannst Du Dich unabhängig beraten lassen.
Bildquelle: © Getty Images