Wie Frauen den Gender Pay Gap ausgleichen
11. März 2024 – Lesezeit: 3 Minuten
Letzte Woche war Weltfrauentag – aber wie gut haben Frauen eigentlich ihre Finanzen im Griff? Tendenziell sind Frauen finanziell weniger gut aufgestellt als Männer, weil sie oft weniger verdienen. Das belastet auch die Kreditchancen. Trotzdem oder gerade deswegen setzen Frauen auf besonders clevere Anlagestrategien. Wir erklären, was Frauen im Bezug auf ihre Finanzen alles richtig machen.
Frauen stehen beim Thema Finanzen schlechter da als Männer
Dass es nach wie vor Gehaltsunterschiede zwischen Frauen und Männern gibt, ist allgemein bekannt. Obwohl es Bemühungen gibt, den Gender Pay Gap zu schließen, verdienen Frauen monatlich etwa 400 Euro weniger als Männer. Außerdem gibt es deutlich weniger Frauen in Führungspositionen. Die gestiegenen Preise durch die Inflation haben deshalb im letzten Jahr vor allem bei Frauen für eine Verschlechterung der finanziellen Situation geführt. Eine Studie zeigt außerdem, dass insbesondere selbstständige Frauen sich bei der Kreditvergabe nicht fair behandelt fühlen.
Frauen setzen auf sinnvollere Investments
Auch im Alter wird es für Frauen im Bezug auf ihre Finanzen schneller eng. Wegen der hohen Teilzeitquote, schlechter bezahlten Jobs und Ausfällen durch Kinderbetreuung erhalten Frauen im Durchschnitt eine geringere Rente. Deshalb ist es wichtig, schon früh Geld zurückzulegen und in eine Altersvorsorge zu investieren. Das geht zum Beispiel mit Wertpapieren. Frauen setzen dabei häufiger als Männer auf ETFs, die es Anlegerinnen und Anlegern ermöglichen, auch mit wenig Kapital ihre Investments breit zu diversifizieren. Männer wählen eher riskante Investments, während Frauen ihr Risiko streuen und dadurch langfristig bessere Ergebnisse erzielen. Dass sie bessere Investments wählen, zeigt sich daran, dass sie eine um 0,4 Prozent höhere Rendite als Männer erreichen. Außerdem investieren sie nachhaltiger. 84 Prozent der Anlegerinnen legen starken Wert auf einen positiven Einfluss für Umwelt und Soziales.
Frauen treffen gute Finanzentscheidungen
Langfristiges Denken zeigen Frauen nicht nur bei der Geldanlage, sondern auch bei ihrem Sparverhalten. Für 52% der Frauen sind Rücklagen für Notfälle ein wichtiges Sparziel, während es bei den Männern nur 42% sind. Die Empfehlung für eine solide finanzielle Rücklagenbildung liegt bei drei Monatsgehältern (Netto). Die deutschen Frauen stehen auch im europäischen Vergleich gut da. Deutschland ist das einzige Land, in dem sich Frauen häufiger gute Finanzentscheidungen zutrauen, als Männer es tun.
Fazit: Frauen verdienen weniger, gehen aber gut mit Geld um
Weil sie weniger verdienen, können Frauen im Durchschnitt weniger Geld zurücklegen und investieren als Männer. Deshalb achten sie bei der Geldanlage besonders darauf, wie sie ihr Geld investieren und wie viel sie sparen, um langfristig genug finanzielle Mittel zur Verfügung zu haben.
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