Die Höhle der Löwen Vorschau Folge 12
Veröffentlicht am 20. November 2017
So schnell kann es gehen! Mit der morgigen Folge geht nun auch die vierte Staffel von „Die Höhle der Löwen“ zu Ende. Aber keine Sorge, es wird nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir unsere Lieblings-Löwen Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Dagmar Wöhrl, Frank Thelen und Ralf Dümmel beim Bewerten von Startups zuschauen dürfen. Die nächste Staffel DHDL ist bereits in der Produktion! Zum Abschluss von Staffel 4 geht es aber noch einmal richtig rund. Sechs Pitches, sechs innovative Ideen – wir stellen sie euch alle vor!
Talentcube
Jeder kennt ihn, niemand mag ihn: den Bewerbungsprozess. Neben dem Stress, sich im rechten Licht zu präsentieren, sind es vor allem die technischen Details, die das Ganze zu einer verhassten Notwendigkeit verkommen lassen. Schließlich nutzen die meisten Menschen auf Arbeitgeber und -nehmerseite mittlerweile Smartphones, können darüber aber nur sehr eingeschränkt Bewerbungen verarbeiten.
Genau hier wollen Sebastian Hust (20), Sebastian Niewöhner (28) und Hendrik Seiler (30) aus München einschreiten: Über ihre App Talentcube können sich Bewerber per Video vorstellen und dabei auf vordefinierte Fragen der Personalabteilung antworten. Der Lebenslauf wird einfach importiert. So soll ein deutlich authentischerer Eindruck des Bewerbers vermittelt werden. Schon jetzt konnten die Gründer namhafte Unternehmen von ihrer Idee überzeugen. Schaffen sie es nun auch, einen Löwen an Bord zu holen? Geboten werden 20 Prozent der Firmenanteile für 400.000 Euro.
Der Finanzpilot-Tipp: Eine gute Idee, deren Umsetzung wohl entscheidend sein wird. Wichtig ist dabei nicht nur die Funktionalität, sondern auch das Monetarisierungskonzept. Ein Fall für Frank Thelen? Wir sagen: 50:50.
Fenster-Schnapper
Einbruch! Der Albtraum schlechthin – und die Einbruchszahlen in Deutschland steigen stetig. Umso wichtiger ist es daher, für die nötige Sicherheit zu sorgen. Der clevere Erfinder Detlev Sommer (56) aus Jena hat dabei eine geniale Lösung entwickelt: den Fenster-Schnapper. Dieser soll es praktisch unmöglich machen, Fenster aufzuhebeln. Er wird automatisch beim Schließen des Fensters aktiviert und benötigt weder Batterie noch Hebel oder Schlüssel. Klingt beinahe zu gut, um wahr zu sein, oder?
Um seine Idee überhaupt zu patentieren, benötigt Detlev 50.000 Euro. Dafür bietet er satte 20 Prozent seiner Firmenanteile. Auf den ersten Blick erscheint das Angebot wie ein Schnäppchen. Sollte das System funktionieren und tatsächlich so einfach sein, wie es sein Erfinder verspricht, könnte es schließlich schon bald den Markt im Sturm erobern. Hier gilt es, schnell zu handeln.
Der Finanzpilot-Tipp: Die Aussicht darauf, in ein potentiell revolutionäres Projekt zum Sparpreis einzusteigen, wird sicherlich einen Investor überzeugen. Carsten Maschmeyer und Frank Thelen kommen uns in den Sinn. Wir sagen: Deal!
Trackle
Auch heute noch ist das Ermitteln der Fruchtbarkeit für Frauen ein Thema, das vor allem eins ist: vage. So richtig vermag es niemand, den richtigen Zeitpunkt zu bestimmen. Mit Trackle soll es nun genauer gehen als je zuvor – und für jeden verfügbar sein! Katrin Reuter (41) und Maxim Loick (42) aus Bonn haben für die Umsetzung ihrer Idee bereits „viel Zeit, eine Menge Geld, viel Ingenieurswissen und Herzblut“ investiert. Nun benötigen sie aber zusätzliches Geld, denn: „Wir sind in einer Branche unterwegs, in der man viel Kapital benötigt.“
Zur Disposition stehen 15 Prozent der Firmenanteile für die Summe von 400.000 Euro. Lässt sich ein Löwe auf den Deal ein?
Der Finanzpilot-Tipp: Vorausgesetzt, Trackle funktioniert tatsächlich so einfach und genau wie angepriesen, könnte es ein großer Erfolg werden. Allerdings wird der Produktpreis entscheidend sein. Grundsätzlich könnten wir uns bei allen Löwen ein Investment vorstellen. Wir sagen: 50:50.
CHEF.ONE
Es ist Abend, nichts zum Kochen da und die Freunde sind bereits versorgt. Was tun, wenn sich der Hunger einstellt? Wer keine Lust hat, alleine im Restaurant zu sitzen, findet mit CHEF.ONE die Social-Dining-Alternative. Erfunden von den Gründern Erdal Alim (33), Philipp Benseler (32) und Dogan Ayhan (25) aus Hamburg soll die Plattform private Hobby-Köche und experimentierfreudige Sozial-Esser zusammenbringen. Gastgeber stellen ihr Menü für den Abend mit maximaler Gästezahl ein und werden automatisch allen Interessierten im Umkreis als Auswahlmöglichkeit angezeigt.
Bisher kommt das Konzept gut an. Philipp Benseler beschreibt es so: „Wir schaffen mit CHEF.ONE eine Win-Win-Win-Situation – ein tolles Erlebnis für den Gastgeber, für den Gast und auch für uns“. Das Angebot ist bereits in vielen größeren Städten verfügbar, soll aber noch ausgebaut werden. Dafür benötigt das Startup nun eine Finanzspritze. Für 100.000 Euro werden 15 Prozent der Anteile angeboten. Ob sich ein Löwe am Ende mit an den Tisch setzt?
Der Finanzpilot-Tipp: Startups aus dem Event-Bereich sind relativ heikel. Skalierbarkeit und Monetarisierung werden entscheidend sein. Die Gründer sind gefordert, Überzeugungsarbeit zu leisten. Wir sagen: No Deal!
I LOCK IT
Und noch ein Sicherheitssystem, aber diesmal für das Fahrrad: Christian Anuth (33), Markus Weintraut (30) und Christian Werner (33) aus Brandenburg an der Havel wollen in Zeiten grassierender Fahrraddiebstähle (über 350.000 jährlich in Deutschland) die Diebstahlsicherung für Fahrräder verbessern und gleichzeitig vereinfachen. Das System erkennt dank Smartphone-Verknüpfung automatisch, wenn sich der Besitzer vom Rad entfernt, und verriegelt das Fahrrad. Kehrt der Besitzer zurück, wird das Ganze wieder entriegelt. So erspart man sich auch bei kleineren Erledigungen das lästige manuelle Abschließen. Wird das Fahrrad nach dem Verriegeln weggetragen, ertönt beim Besitzer zudem ein lauter Alarmton.
Das Startup bietet das erste vollautomatische Fahrradschloss der Welt an. Grund genug für einen Löwen, einzusteigen? Für den Ausbau der Firma wird jedenfalls zusätzliches Kapital benötigt. Zehn Prozent der Firmenanteile gibt es für 135.000 Euro.
Der Finanzpilot-Tipp: Vieles wird davon abhängen, wie einfach das System in ein Fahrrad integriert werden kann und wie teuer es ist. Carsten Maschmeyer und Frank Thelen könnten aber durchaus interessiert sein. Wir sagen: 50:50.
Tastillery
Andreas (28) und Waldemar (35) Wegelin aus Hamburg stammen aus einer Winzer-Familie und haben es sich als Ziel gesetzt, Menschen den erlesenen Geschmack hochwertiger Spirituosen näherzubringen. Dafür gründeten sie das Startup Tastillery, über das Interessierte Sets mit Probierfläschchen verschiedenster Spirituosen-Sorten bestellen können. So sind stilvolle Tastings auch in den eigenen vier Wänden für einen moderaten Preis möglich.
Der Qualitätsanspruch ist dabei sehr hoch. „Diese Spirituosen kuratieren wir aus den besten Whiskeys, den spannendsten Rums und den leckersten Gins aus der ganzen Welt“, sagen die Wegelins über ihre Plattform. Gefällt einem Kunden ein Produkt, kann er dieses einfach über Tastillery in normaler Größe nachbestellen. Neues probieren ohne großen finanziellen Einsatz – wie sehen die Löwen das Startup? Für 100.000 Euro können 20 Prozent der Firmenanteile erworben werden.
Der Finanzpilot-Tipp: Eine Nische, die sich schwer skalieren lässt – kein gutes Vorzeichen für ein erfolgreiches Investment. Wir sagen: No Deal!
Wie sich die Gründer präsentieren und ob die sechs Startups von den Löwen unterstützt werden, gibt es morgen Abend wieder ab 20:15 Uhr bei „Die Höhle der Löwen“ auf Vox zu sehen. Zudem blüht uns ein Wiedersehen mit Keddii Scoop, MOROTAI und 3Bears, die zuvor bereits erfolgreich ihren Pitch bei DHDL absolviert hatten.
Bildquellen: © MG RTL D / Frank W. Hempel
© MG RTL D / Bernd-Michael Maurer