Die Höhle der Löwen – alle geplatzten Deals der vierten Staffel
Veröffentlicht am 06. Dezember 2017
Nicht immer klappt alles so, wie man es sich denkt. Auch die Gründer und Investoren bei „Die Höhle der Löwen“ müssen manchmal hinterher einsehen, dass ein Deal, der bei der Aufnahme der Show beschlossen wurde, keinen Sinn ergibt. In der vierten Staffel DHDL sind auf diese Weise bis dato elf Deals doch noch geplatzt. Die Gründe sind dabei immer recht unterschiedlich und liegen sowohl auf der Gründer- als auch auf der Investorenseite. Wir haben für euch alle im Nachgang geplatzten Deals der vierten Staffel zusammengefasst.
Teamwallet – Die digitale Mannschaftskasse
Über die App Teamwallet können Mannschaften und Vereine intern Kasse führen und Beiträge abrichten. In der Show überzeugten die Gründer Michael Schreiner, Michael Schweizer, Nicolo Incorvaia und Kai Hörsting Frank Thelen, der das Startup mit 70.000 Euro für 30 % Anteile unterstützen wollte. Ursprünglich waren für dieselbe Summe lediglich 10 % geboten. Zwar ließen sich die vier Freunde auf den Deal ein, ließen ihn später jedoch wieder platzen, wie die BILD berichtet. Der Grund: Die Gründer hatten parallel einen interessanteren Deal ausgehandelt. So bekamen sie vom Europäischen Innovationsfonds, der Luxemburger Bank BIL und einem Business Angel insgesamt 150.000 Euro für lediglich 5 % der Anteile. Mittlerweile sitzt das Unternehmen in Luxemburg.
Fluxbag – Der Aufblasbeutel
Lucas Richter und Jens Thiel konnten mit ihrem Startup Fluxbag und den Beuteln zum Aufblasen von Luftmatratzen einen guten Eindruck machen.
Mit Ralf Dümmel einigten sie sich in der Show auf einen Deal über 130.000 Euro für 25 % der Firmenanteile. Nach der Show wurde das Ganze im gemeinsamen Einvernehmen jedoch wieder zurückgenommen. Zwischen den Parteien wurde lediglich eine Kooperationsvereinbarung geschlossen.
Schnexagon – Das Schneckenabwehrmittel
Nicht direkt geplatzt, aber auch noch nicht zustande gekommen: Der Deal zwischen Schnexagon, dem Startup für Schneckenabwehrmittel, und Ralf Dümmel ist noch in der Schwebe. In der Show einigte man sich noch auf einen Deal von 500.000 Euro für 30 % der Firmenanteile. Laut Gründerszene soll es im Dezember Neuigkeiten geben.
Five Skincare – Vegane Kosmetik aus fünf Zutaten
In der Show hatte Gründerin Anna Pfeiffer mit ihrem Startup Five Skincare noch einen Deal mit Judith Williams aushandeln können. Für 25,1 % der Anteile des Unternehmens, das vegane Kosmetik-Artikel aus nur fünf Zutaten herstellt, wollte die Investorin 70.000 Euro auf den Tisch legen. Aufgrund von Differenzen bei der Entwicklung einer gemeinsamen Strategie wurde aus dem Ganzen jedoch doch nichts, so Gründerszene.
Kajnok – Die fast kalorienfreie Nudelalternative
Nudeln fast ohne Kalorien? Gründerin Sonja Zuber hat das mit ihrem Startup Kajnok geschafft. In DHDL überzeugte sie mit ihrer Idee auch Gastlöwe Georg Kofler, der für 26 % der Anteile 400.000 Euro investieren wollte. Nach Informationen von Gründerszene führten mangelnde Synergien jedoch dazu, dass der Deal am Ende doch nicht zustande kam.
Parce – Der intelligente Zwischenstecker
Es waren schon in der Show langwierige Verhandlungen, bis Frank Thelen und die Gründer von Parce zu einer Einigung kam. Der Investor bot 400.000 Euro für 15 % der Anteile an dem Unternehmen, das einen per App steuerbaren Zwischenstecker anbietet. Dazu wären 100.000 Euro für mehr Serverkapazität gekommen. Beim genauen Durchleuchten der Unternehmenszahlen verlor Thelen jedoch das Interesse an einem Investment, wie Mitgründer Eugen Pflüger der Wirtschaftswoche verriet.
Too Good To Go – Essen essen, statt wegschmeißen
Es sollte der Rekorddeal der Show werden. Insgesamt eine Million Euro Investment von allen fünf Löwen zusammen! Und das für nur 9 % der Firmenanteile – eine Bewertung von sage und schreibe 11 Millionen Euro! Die Gründer des dänischen Startups Too Good To Go, die mit ihrer App übrig gebliebenes Essen aus Restaurants an den Mann (bzw. die Frau) bringen, hätten Geschichte geschrieben. Nach langen Verhandlungen über den Sommer kam der Deal jedoch nicht zustande, wie NGIN-Food erfahren hat. Offenbar ist das Unternehmen in der Zwischenzeit so stark weiter gewachsen, dass der Deal für beide Seiten nicht mehr attraktiv war. So einen Grund wünscht man sich als Gründer.
Inthim – Das Intimpflege-Set für Männer
Die Marketingstrategie von Inthim-Gründer Francesco Indirli mag man gut oder schlecht finden, seine Intimpflege-Serie für Herren, Inthim, scheint aber in jedem Fall gut anzukommen. So gut sogar, dass gleich drei Löwen einen Deal anboten. Letztlich entschied sich der Gründer für Kosmetik- und Beauty-Expertin Judith Williams. Dieser Deal kam jedoch nie zustande. Laut Gründerszene ist dafür eine Exklusivitätsklausel für Männerpflegeprodukte schuld, die Williams mit einem ihrer Partner bereits im Vertrag stehen hat. Das hatte sie während der Sendung offenbar nicht auf dem Schirm. Schade für das Startup.
Happy Cheeze – Die vegane Käsealternative
Käse, aber vegan. Klingt unmöglich, aber „Happy Cheeze“ macht es möglich. Ob die Produkte tatsächlich so schmecken wie echter Käse, lässt sich schlecht aus der Ferne beurteilen, allerdings gefiel das Unternehmen den beiden Löwen Frank Thelen und Carsten Maschmeyer so gut, dass sich diese bereit erklärten, 500.000 Euro für 30 % der Anteile zu investieren. Die beiden änderten jedoch nach einer Inspektion der Produktionsverfahren ihre Meinung, wie NGIN Food erfuhr. Offenbar erschien die Skalierung den Investoren doch zu schwierig.
Chef.One – Die eigene Küche zum Restaurant machen
Erdal Alim und Philipp Benseler konnten in DHDL mit ihrer Plattform Chef.One bei den Löwen Eindruck schinden, was nicht zuletzt an ihrem fulminanten Auftritt lag. Frank Thelen und Judith Williams waren „on fire“, und investierten 150.000 Euro für 25 % der Anteile. Das zumindest war der Plan, zustande kam er allerdings nie. Wie NGIN Food berichtet, waren dafür vor allem Differenzen bezüglich der strategischen Ausrichtung entscheidend.
Tastillery – Hochwertige Spirituosen zuhause verkosten
Der letzte Deal des Jahres 2017 ist gleichzeitig auch der letzte verkorkste Deal dieser Staffel. Ursprünglich wollte Dagmar Wöhrl für 100.000 Euro 20 % von Tastillery erwerben. Das Startup bietet hochwertige Spirituosen in Probierboxen sowie in normalen Flaschengrößen an. Nach der Show kam es aber nie zum Deal. Die Gründe dafür sind nicht ganz klar, allerdings scheinen die beiden Parteien nach Angaben von Gründerszene aber immerhin im Guten auseinandergegangen zu sein.
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