Die Höhle der Löwen 2018 – Privalino Interview
Veröffentlicht am 17. Oktober 2018
Finanzpilot: Was ist seit der Aufzeichnung bis zum heutigen Tage mit euch und Privalino passiert? Wie geht es weiter?
Patrick Schneider: Wir haben einiges gelernt, vor allem über die Mechanismen hinter „Die Höhle der Löwen“ und wie man vor der Kamera ein Statement abgibt. Daran kann man sicher noch so manches verbessern, aber neulich hatten wir wieder eine Situation mit Kamera und waren dank DHDL viel souveräner.
Unsere App haben wir weiterentwickelt und sind stolz, seit einigen Tagen mit dem Update „Mika“ am Start zu sein. Endlich steht die Verbindung zwischen Eltern und Kindern zuverlässig und kann vor allem ganz einfach hergestellt werden. Wir werden weiterhin unseren B2C-Ansatz verfolgen, aber sind immer bereit, einen Haken zu schlagen.
Finanzpilot: Wer war vor der Show eurer Wunschlöwe und warum?
Patrick Schneider: Sicherlich Frank Thelen. Aber auch die anderen haben gute Netzwerke, vor allem eine Frau Wöhrl könnte mit ihren Kontakten viele Türen öffnen. Keine Ahnung, wie gut diese doch sehr mächtigen Leute miteinander vernetzt sind und was alles mit ein paar Anrufen möglich gemacht werden könnte.
Finanzpilot: Wie war der Pitch in der Höhle der Löwen für euch?
Patrick Schneider: Das war alles hochaufregend. Wir waren zunächst unschlüssig, ob wir Jacketts tragen sollten. Die Frage hatte sich dann erübrigt, als man feststellte, dass ich ein paar Kaffeeflecken auf meinem weißen Shirt hatte, die man auch auf die Schnelle nicht herausbekam. Also trugen wir Jacketts. Ich, um die Flecken zu kaschieren, Nicolai, damit es nicht so doof aussieht, wenn nur einer ein Jackett trägt.
Finanzpilot: Habt ihr anschließend den Kontakt zu großen Anbietern wie Facebook, Telekom, Vodafone & Co. gesucht?
Patrick Schneider: Wir stehen B2B natürlich offen gegenüber, haben aber auch gemerkt, dass diese großen Anbieter sehr schwer bis gar nicht zu erreichen sind. Es fanden zwar auch Gespräche mit sehr großen Anbietern statt, aber am Ende muss man als kleiner Gründer an jemanden geraten, der wirklich entscheiden kann: „So, wir bringen jetzt einen sicheren Kindertarif heraus und geben Privalino dazu.“ oder „Alles klar, ab heute wird es in unserer Kommunikation keine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung mehr geben, damit wir Kindern den nötigen Schutz gewähren können.“ Das sind sehr weitreichende Entscheidungen, die auch finanziell für Unternehmen einen Nutzen haben müssen. Falls jemand allerdings bereit ist, Privalinos schlaue Algorithmen auf seiner Plattform anzubieten, können wir das in sehr kurzer Zeit umsetzen. Ansonsten glauben wir an den B2C-Weg, da es unserer Meinung nach an einer kindersicheren Alternative für WhatsApp fehlt.
Finanzpilot: Ist eure Technik nur im deutschen Sprachraum anwendbar oder wäre eine Ausweitung in andere Länder denkbar?
Patrick Schneider: Unsere Trainingsdaten sind deutsch, wir verfügen aber auch über andere Sprachen. Prinzipiell brauchen wir nur eine ausreichend große Trainingsdatenbasis, ein wenig Zeit diese zu annotieren und können dann loslegen. Die Modelle haben kein Problem mit anderen germanischen oder romanischen Sprachen.
Finanzpilot: Privalino ist Telegram-kompatibel. Wäre eine Anbindung an andere Messenger-Systeme möglich und gibt es dafür bereits Pläne?
Patrick Schneider: Das ist eine häufig gestellte Frage. Wir sehen die Möglichkeit, allerdings ist die etwas kompliziert und wir arbeiten daran. Mehr verraten wir momentan noch nicht.
Danke für das Gespräch und viel Erfolg für Euch und Privalino!
Bildquellen: © privalino
© MG RTL D / Bernd-Michael Maurer