Die Höhle der Löwen 1. Folge
Veröffentlicht am 05. September 2018
Eine Frucht als Fleischersatz, magische Wände und eine Haarschneide-Revolution – das und noch mehr hatte die gestrige erste Folge der erfolgreichen Gründer-Show „Die Höhle der Löwen“ zu bieten. Insgesamt pitchten fünf Startups um einen Deal mit den Löwen, doch nicht jeder konnte die Höhle mit einem Investment im Gepäck verlassen.
Der schlaue Staubsauger-Aufsatz Catch>>Up
Den Auftakt macht der 20-jährige Industrial Design-Student und zweifacher „Jugend forscht“-Gewinner Tobias Gerbracht. Nachdem er zwei Jahre zuvor einen Ohrring seiner Großmutter aus einem Staubsaugerbeutel retten musste, kam ihm die Idee für einen Staubsaugeraufsatz mit Filterfunktion. Den einsatzfähigen Prototyp seines „Catch>>Up“ stellte er gestern in der Höhle der Löwen vor. Der kleine Aufsatz soll mit einem Handgriff an jedem Staubsauger anbringbar sein und größere Teile, wie Schmuck, Münzen oder Lego-Steine, davor bewahren im Staubsaugerbeutel zu landen. Obwohl bisher nur ein Prototyp aus dem 3D-Drucker vorliegt und somit kein Umsatz generiert wurde, erhält der junge Gründer zwei Angebote von Carsten Maschmeyer und Ralf Dümmel. Beide boten die geforderten 100.000 Euro für 35 Prozent der Unternehmensanteile, Gerbracht entschied sich letztendlich für das Angebot von Handels-Experte Ralf Dümmel.
Fruchtiger Fleischersatz Jacky F.
Bei einem Sri Lanka Aufenthalt lernte die studierte Wirtschaftsingenieurin Julia Huthmann das lokale „Arme Leute-Essen“ Jackfruit kennen. Sofort erkannte Sie das Potenzial des Superfoods, das sich aufgrund seiner fleischähnlichen Konsistenz hervorragend als Fleischersatz eignet. Seit ihrer Rückkehr nach Deutschland 2016 verkauft sie die asiatische Frucht in Bio-Qualität aus der Dose und konnte vergangenes Jahr bereits 100.000 Euro Umsatz generieren. 260.000 Euro fordert die Gründerin nun für eine Beteiligung von 10 Prozent an ihrem Startup. Eine zu hohe Bewertung finden die Löwen. Für die gleiche Summe will Frank Thelen 25 Prozent haben, Georg Kofler sogar 35 Prozent. Aufgrund der Herausforderung „ein neues Grundnahrungsmittel einzuführen“ erhöht Thelen seine Forderung noch einmal auf 30 Prozent. Zu viel für Julia Huthmann, sie verlässt die Höhle der Löwen ohne Deal.
Magie an der Wand mit Volatiles
Es folgt „Die erste leuchtende und voll programmierbare LED-Wand der Welt“, erfunden von Florian Nübling (36) und Tiziana Kleine (50). Die „Volatiles“ genannten ultraflachen Mosaik-Lichtmodule können nicht nur Millionen von Farben darstellen, sondern reagieren auch auf Berührung, wodurch sich immer wieder neue Muster an der Wand oder Decke zeichnen lassen. Die „Magie an der Wand“ hat seinen Preis: 4.800 Euro kostet den Endkonsumenten der Quadratmeter Volatiles. Dementsprechend viel Kapital benötigen die Gründer und fordern 500.000 Euro für 10 Prozent der Unternehmensanteile. Alle Löwen sind begeistert von der neuartigen Technologie, doch der Umsatz fällt mit 17.000 Euro bisher eher bescheiden aus. Trotzdem sehen die Investoren großes Potenzial in den Lichtmodulen, insbesondere im Nahen und Mittleren Osten oder für Yachtbauer. Carsten Maschmeyer wüsste direkt, wen man anrufen müsste, um Volatiles großzumachen und schlägt 20 Prozent – anstatt der zuvor geforderten 10 Prozent – bei gleicher Investmentsumme zu. Direkt nach der Sendung wurde allerdings allerdings bekannt, dass der Deal im Nachhinein doch nicht zustande kam.
Cheerleader-Sportswear Swedish Fall
Als die Gründer von Swedish Fall die Höhle der Löwen betreten wird es akrobatisch, denn drei der vier Gründer haben ein gemeinsames Hobby: Cheerleading. Einige der, vor allem männlichen, Löwen wissen gar nicht genau, um was es sich bei dem Sport überhaupt handelt. Als hätten die vier Gründer es geahnt, folgt eine akrobatische Demonstration des immer beliebter werdenden Sports. Unter anderem beinhaltet die Choreografie auch den „Swedish Fall“, eine Cheerleading-Figur nachdem das Startup benannt ist. Auf der Suche nach stilvoller und funktionaler Sportwear wurde man nicht fündig und entwickelte daraufhin einfach selbst eigens auf den Bedarf von Cheerleadern angepasste Sportkleidung, erklären die Gründer anschließend. Diese bietet beispielsweise im Vergleich zu herkömmlicher Sportbekleidung Anti-Rutsch-Noppen an den Leggins, um einen besseren Halt zu gewährleisten und insgesamt ein strapazierfähigeres Material. Der Markt ist den Löwen jedoch zu klein und somit verlässt Swedish Fall die Höhle der Löwen, als einziges Startup der ersten Folge, ohne ein Angebot erhalten zu haben.
Calligraphy Cut – Die Revolution des Haareschneidens
Den Abschluss der ersten Folge bildet Friseurmeister Frank Brormann, der mit seiner Erfindung eines neuartigen Haarschneidemessers nicht weniger verspricht, als die Revolution eines jahrhundertealten Handwerks. Mit seinem „Calligraphen“, einem Messer, das die Haare immer im gleichen Winkel abschneidet, soll Spliss der Vergangenheit angehören, der Glanz des Haares erhöht werden und das Styling vereinfacht werden. Judith Williams stellt sich und ihre Haare als Versuchskaninchen zur Verfügung und bekommt eine Strähne mit einer herkömmlichen Schere geschnitten und eine andere vergleichsweise mit dem Calligraphen. Das Ergebnis überzeugt sie, ebenso wie der Umsatz von 900.000 Euro, den Frank Brormann bereits im vergangenen Jahr erzielen konnte. Hinter dem Produkt steht zudem ein gesamtes Konzept mit drei Säulen: Neben dem Verkauf der Calligraphen und den dazugehörigen Klingen, die nach vier Haarschnitten bereits ersetzt werden müssen, bietet der Gründer ein Abo für einen fixen Betrag im Jahr an, für das man im Gegenzug die Klingen vergünstigt erhält. Außerdem muss jeder Friseur vor dem Einsatz des innovativen Haarschneidegeräts ein passendes Seminar für 590 Euro belegen. Die Löwen sind überzeugt und kämpfen um den Zuschlag, wobei sie sich immer wieder gegenseitig überbieten. Dabei hat sich Familienunternehmerin Dagmar Wöhrl mit Carsten Maschmeyer zusammengetan und Frank Thelen mit Judith Williams. Beide Paare bieten dem Friseurmeister, der ursprünglich 500.000 Euro für 20 Prozent der Anteile forderte, sogar eine Million Euro für 25 Prozent der Anteile und stellen ihm zusätzlich noch eine weitere Million Finanzierung in Aussicht. Frank Brormann überzeugte die Strategie von Judith Williams und Frank Thelen mehr und entschied sich daher für den Deal mit ihnen.
Bildquellen: © MG RTL D / Frank W. Hempel
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