Weniger Gehalt: Das ändert sich ab Juli

20.06.2023, 10:45 Uhr

Während die Renten steigen, bekommen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ab Juli weniger Gehalt. Wir fassen zusammen, woran das liegt und was sich im Juli ansonsten ändert.


Auf einen Blick

  • Durch eine Gasspeicherumlage und höhere Beiträge zur Pflegeversicherung müssen viele Verbrauchende mit steigenden Kosten rechnen.
  • Änderungen bei Bürgergeld und Rente sorgen ab Juli für mehr Geld.

Im Juli steigen Rente und Bürgergeld

Ab dem 1. Juli 2023 erhöhen sich die Renten in Deutschland. Dadurch wird der Rentenwert in Ost- und Westdeutschland gleich hoch. Ab dem ersten Juli gibt es außerdem Änderungen beim Bürgergeld, das Hartz-IV ersetzt hat. Die Einkommensfreigrenze für Menschen unter 25 Jahren wird erhöht. Bis zur Minijobgrenze sind die Bezüge anrechnungsfrei, also bis zu einem Verdienst von 520 Euro. Und die Teilnahme an Weiterbildungen, die zu einem Berufsabschluss führen, wird mit 150 Euro pro Monat unterstützt.

Höhere Energiekosten und weniger Gehalt ab Juli

Im Juli 2023 tritt ein neues Gesetz in Kraft, das zu steigenden Energiekosten führt. Die Gasspeicherumlage erhöht sich von 59 Cent/Megawattstunde auf 1,45 Euro/MWh. Dies bedeutet einen Anstieg von etwa 30 Euro pro Jahr für einen 4-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 20 MWh/Jahr. Auch der Beitrag zur Pflegeversicherung steigt ab Juli, vor allem für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer ohne Kinder. Diese Änderung sorgt für ein geringeres Netto-Gehalt. Weniger zahlt man dagegen mit fünf oder mehr Kindern.

E-Rezept kommt flächendeckend

Ab Juli ersetzt das E-Rezept das Papierrezept. Mit der Versicherungskarte kann man in der Apotheke ein E-Rezept abrufen. Die Gesundheitsminister hoffen, dass bis Ende Juli etwa 80 % der Apotheken in Deutschland Teil des Systems sein werden. Die digitale Lösung ermöglicht es den Patienten und Patientinnen, das Rezept auf dem Smartphone oder in einer E-Rezept-App zu verwalten und an die Apotheke zu senden. Auch eine digitale Rentenübersicht soll es ab Juli geben.

Zugang zum Kurzarbeitergeld strenger

Der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld, der im Rahmen der Corona-Pandemie eingeführt wurde, läuft ab Juli aus. Die Beantragung von Kurzarbeitergeld wird wieder schwieriger, da die Voraussetzungen strenger sind. Mindestens 30 Prozent der Beschäftigten in einem Betrieb müssen von Kurzarbeit betroffen sein, momentan sind es mit dem erleichterten Zugang zehn Prozent. Das Arbeitsministerium begründet diesen Schritt damit, dass sich die Situation auf dem Arbeitsmarkt seit der Corona-Krise verbessert hat.

Girocard: Maestro-Funktion wird abgeschafft

Ab dem 1. Juli 2023 wird die Maestro-Funktion auf neuen Girokarten abgeschafft. Das Bezahlen mit Maestro ist jedoch bis zum Ende der Kartengültigkeit weiterhin möglich. Laut Informationen von Finanz-Szene.de lassen sich einige Banken allerdings noch Zeit mit der Umstellung zur neuen Debitkarte.

Bildquelle: © Getty Images

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